Children Of Bodom – Hexed
Label: Nuclear Blast Records Spielzeit: 45 Min VÖ: 08.03.2019
Um die Kinder vom Bodom See ist es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden. Ihr letztes Album „I Worship Chaos“ stammt aus dem Jahr 2015 und liegt somit mittlerweile schon ganze vier Jahre zurück. Auf diesem Album schafften sie etwas, was ich ihnen ehrlich gesagt nicht zugetraut habe: die Verbindung des ursprünglichen, sehr schnellen und melodie-lastigen Bodom-Sounds mit dem eher Rhythmus-orientierten Stil, der seit 2005 dominiert hat.
„Hexed“ versucht einen ähnlichen Weg zu gehen wie „I Worship Chaos“. Ich sage bewusst versucht, denn es erreicht zu keinem Zeitpunkt das Niveau des 2015-Outputs. Der Großteil der Songs wirkt vielmehr wie ein lauer Aufguss vergangener Taten. Es fehlen zumeist die Melodien, die Hooklines, die mitsingbaren Refrains – im Grunde alles, was Children of Bodom in der Vergangenheit groß gemacht hat. Songs wie ‚Under Grass and Clover‘, ‚Kick In A Spleen‘, ‚Platitudes And Barren Words’ oder ‘Soon Departed’ zeigen Referenzen an vergangene Großtaten, hätten auf Alben wie “Hatecrew Deathroll” oder „Are You Dead Yet“ aber eindeutig zur schwächeren Hälfte der Songs gehört. Einzig der Titelsong und das finale ‚Knuckleduster‘ halten den hohen Bodom-Standard. Wobei letztgenannter Song bezeichnenderweise nicht neu ist, sondern bereits vor 15 Jahren auf „Thrashed, Lost And Strung Out“-EP als B-Seite verbraten wurde.
Es tut mir in der Seele weh, etwas Derartiges über eine der vormals heißesten Bands der Szene und meine persönlichen Helden sagen zu müssen: Das war nichts, Jungs! Das könnt ihr viel besser!
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6/10