Svart Festival III
10 Jahre Svart Records – mit Callisto / Atomikylä / Pelagos / Throat / Kaukolampi
4. 1. 2019 Ääniwalli, Helsinki, Finnland
Svart Records feiert bald das 10-Jahr-Jubiläum und startet zum Abfeiern gleich eine ganze Konzertserie im Club Ääniwalli in Helsinki und mit einem weiteren Konzertabend im Klubi Tampere.
Von Ääniwalli hatte ich schon gehört, war jedoch mein erstes mal in diesem Club. Der Vorteil, er liegt so nahe an meinem Domizil, dass ich da zu Fuß hinkomme. Nachteil – ich muss da zu Fuß hin… im Winter generell und gerade an diesem Abend mit gefrierendem Schneeregen (die Finnen nutzen das wunderbar passend klingende Wort „Räntää“) ein zweifelhaftes Vergnügen.
Auch war es nicht einfach, den in einem Gebäudekomplex-Innenhof liegenden Club zu finden – ohne GPS App hätt ich es nicht geschafft. Zwar ist die Location an sich das Gegenteil von Underground – eine Terassenerhebung führt zum Clubeingang – das generelle Konzept ist aber noch immer definitiv Underground-Alternative-Punk, abseits von Mainstream, mit einem kleinen Skaterpark mitten im Clubgebäude.
Das Svartfest sollte gut besucht sein, schon die erste Band THROAT spielte vor einem vollen Saal. Ihr Post-Hardcore Post-Rock-Alternative Sound mit Punk-Attitüde kam gut an. Gegen Schluss gab es noch ne Cash-mässige Halbakustik-Ballade, die unvermittelt in einen derben Stoner-Sound mündete – klasse.
Klasse auch wieder CALLISTO gleich danach, die ich doch nicht so früh im Billing erwartet hätte. Der ausgiebige Bühnennebel und die sparsame rote Beleuchtung passte ausgesprochen gut zum intensiven, atmosphärischen und etwas gespenstischen Sound der Band.
ATOMIKYLÄ, bestehend aus Mitgliedern von Oranssi Pazuzu und Dark Buddha Rising, waren zugegebenermaßen nicht so ganz mein Fall. Der Drone-mässige Sound kam für mich viel zu einlullend rüber. Erst wo es etwas derber und doomiger losging, wurde ich wieder wach. Und ja, Bühnenshow inklusive Gitarren malträtieren, ausserdem hatte der Lichtmensch entdeckt, dass es noch Lampen in anderen Farben als Rot gibt. Nunja, bei dem vielen Nebel kriegt man trotzdem keine guten Fotos hin…
PELAGOS, ehemalige Mitglieder von Circle, mit ihrem psychedelischen Noise-Prog-Rock irgendwo zwischen Pink Floyd, Beatles-Revolver und der Viking TV-Serie Titelmelodie angesiedelt, waren dann wieder voll was für mich. Ausserdem hatten die Jungs selbst ein paar Lämpchen mitgebracht und hatten eine LED Show im Hintergrund laufen. Klasse, zugleich spannend und medidtativ, eingängig und hypnotisch – und ich sollte hier noch erwähnen, dass der Sound für diesen kleinen Club generell wirklich gut war.
Nur war ich dann nicht die einzige, die den Schluss der Show hustend im Foyer oder gar draußen im Hof verfolgte. Etwas zuviel an Vernebelung auch für die Atemwege… Außerdem zeichnete sich ab, dass durch die Kette an kleinen Verzögerungen der letzten Act nicht um 1h, sondern wohl erst eine Stunde später die Bühne entern würde. Da gab ich meinen Vorsatz, das Jubiläumskonzert in voller Länge mitzuverfolgen, doch lieber auf…
Sorry, Timo Kaukolampi (Mitglied von K-X-P und Opel Bastards) – dafür hier der Link zu Performance-Videos auf seiner WEBSITE.
Hier die interaktive Galerie! Fotos: K. Weber