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Within Temptation / Smash Into Pieces @ Metro Areena

20.10.2018  Metro Areena, Espoo, Finnland

Es gibt ja nicht viele Bands, die auch in Finnland eine Arena füllen können… in diesem Fall die Metro-Arena in Espoo. Dank der seit knapp einem Jahr erweiterten Metro-Linie kann man nicht nur den Flughafen, sondern auch dieses Venue von Helsinki aus fix und ohne Umsteigen erreichen. Daher kein Wunder, dass sich der Großteil der 5000 Zuschauer auch pünktlich zu Türöffnung und dem Support-Act einfand.

Bei Smash Into Pieces stach zunächst dieses Wesen hinten an den Drums ins Auge – aus dem Ghibli-Studios entsprungen?

Die Schweden legten schwungvoll mit Mega-Showeffekten und einem Sound zwischen Alternative, Rock, Pop und einem Hauch Metalcore los. Doch nach nicht mal zwei Songs wurde der Nachteil einer elektronisch hochgezüchteten Performance deutlich: Ein technischer Defekt legte eine der Gitarren lahm und konnte erst nach etwa 10-15 min behoben werden – für eine knapp 40 min Show eine verdammt lange Zeit… und die Jungs waren offensichtlich in keiner Form auf so ein Worst-Case-Szenario vorbereitet. Noch schlimmer (neben ihrer 3-Tage-Anreise), sie liessen den Gig mitfilmen… Als die Technik endlich wieder funzte, ging zwar wieder die Post ab, jedoch nur noch für knapp 15min. Hoffentlich klappt der nächste Finnland-Gig besser…

Die Umbaupause war überraschend kurz – und der Jubel war groß, als nur mal das Saallicht ausging, denn viele Fans hatten lange und sehnsüchtig auf die Band gewartet. Was Within Temptation dann boten, kann wirklich nur als ganz großes Kino beschrieben werden.

within-temptation (52)

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Zugegeben, da blieb auch mir gelegentlich der Mund offen stehen. Erstens ist das neue Material doch um einige Ecken härter, als ich es erwartet hätte, jedoch immer noch mit diesem Ohrwurm-Effekt (siehe etwa „The Reckoning“). Dann diese Science-Fiction Virtual Reality auf den riesigen LED Wänden, wo man gelegentlich nicht wusste, was ist nun echt und was nicht – da stellen sich unweigerlich Gänsehautmomente ein…

Alles war perfekt aufeinander abgestimmt und schien auch wie am Schnürchen zu laufen, auch über den Sound lässt sich nicht meckern, der Sound der Band und Sharons über jeden Zweifel erhabene Stimme – Die Fans in der nahezu ausverkauften Halle (ich sah nicht viele leere Plätze in den Rängen) wurden definitiv nicht enttäuscht! Von Headbangen bis zu Ausdruckstanz sah ich alle möglichen Formen der Huldigung, und sogar gestandene männliche Metaller ergriffen (mit Tränchen im Knopfloch??) mitsingen …

Fast die Hälfte der Setlist widmete sich dem Material der im Dezember auf den Markt kommenden CD „Resist“, wo sich generell etwas mehr Industrial zum Symphonic Metal zu mischen scheint. Passt hervorragend! Doch klar, alte Hits wie Shot In The Dark durften nicht fehlen. Bei „Paradise“ lief der Videoclip mit Tarja im Hintergrund (und so wurde ihre Stimme live mit eingebaut). Zugegeben, unter den Balladen zum Verschnaufen – wo rundum die (Handy)Lichter angingen – oder dem alten Material hätte gerne mal wieder „Memories“ oder gar „Angels“ gehört …  Im Zugabenteil gab es dann immerhin „What Have you done“…


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Fazit: Within Temptation sind wieder da, und falls die laufende „Resist“ Tour bei euch Halt macht, lasst euch diese Show nicht entgehen! (Tourdaten hier)

Setlist:

Raise Your Banner
The Reckoning
Endless War
In The Middle Of The Night
Stand My Ground
All I Need
Supernova
Shot In The Dark
The Promise
Faster
Mercy Mirror
Paradise
The Heart Of Everything
Forgiven
Mother Earth
———-
What Have You Done
Stairway To The Skies

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....