Steelwing: Fasziniert von künstlicher Intelligenz
Steelwing, gegründet 2009 in Nyköping, Schweden, damals noch unter dem Namen Scavenger, agierten anfänglich als Coverband, doch nur wenig später huldigten sie dem ”True Heavy Metal” mit ihren eigenen Songs. 2010 erschien das Debütalbum Lord of the Wasteland, gemastert von Achim Köhler ( Brainstorm, Primal Fear ), Tourneen mit Blind Guardian sowie Sabaton und Alestorm folgten, und dann ein wenig Auszeit. Nun brachten die Schweden ihren dritten Longplayer Reset, Reboot, Redeem heraus und sind in Kürze auf Europatour, da mussten wir schnell mal Gitarrist Alex Vega mit ein paar Fragen löchern…
Ihr habt ja eine ziemlich spannende und lange Bandhistory, könntet ihr noch etwas mehr erzählen, etwa wie ihr euch gefunden und euren Stil entwickelt habt?
Wir fanden uns vor einigen Jahren, zwei von uns kennen sich schon ihr ganzes Leben lang. Wir haben gemeinsame Interessen, Heavy Metal und Musik. Wir beschlossen, die beste Heavy Metal Band der Welt zu gründen, inspiriert von unseren Helden und von neueren Acts.
Da ihr die 80er wiederbelebt in Sound und Outfits, der Präsentation etc – was fasziniert euch an dieser Ära und wärt ihr gerne selbst mit dabei gewesen?
Die 80er Musik war schon immer unser Ding. In dieser Epoche gab die besten Bands und Releases bisher. Aber nur weil unsere Musik ziemlich Retro klingt, heisst es nicht, dass wir nciht auch andere Musik mögen, etwa die aus den 60er, 70er, 90er Jahren und 2000. Es gibt so viele tolle Bands da draussen, die man sich anhören sollte und die noch zu entdecken sind. Wenn wir es uns aussuchen könnten, in der Pionierzeit des Heavy Metal, so wie wir ihn heute kennen, zu leben und alles mitzuerleben, dann würden wir das tun. Stell dir nur mal vor, wie das ist, Teil von etwas Neuem und Innovativem zu sein. Aber die traurige Realität ist, dass wir das nicht können, und das müssen wir nun mal akzeptieren.
Wie kommt es, dass eine schwedische Band bei einem österreichischen Label (NoiseArt Records) landet? Für mich als Österreicherin besonders seltsam, denn ich fand die schwedische Metalszene (und Infrastruktur, also Clubs, Festivals, Label, Medien etc) wesentlich etablierter und grösser, oder wesentlich akzeptierter vom “Mainstream” als Metal in Österreich…
Wir bauten Beziehungen zu Nuclear Blast, dem deutschen Label, auf, und die hatten Kontakt zu RTN, die das Label NoiseArt gründeten. Es gibt keine grossen schwedischen Label, also sind die meisten schwedischen Bands bei Plattenfirmen im Ausland.
Ihr werdet ja bald auch in Finnland auftreten (mit Freedomination & weiteren Gästen, 5.5. Varjobaari Tampere, 6.5. TVO Turku, 7.5. Kuudes Linja Helsinki) und euer aktuelles Album Reset, Reboot, Redeem vorstellen – freut ihr euch schon?
Klar freuen wir uns darauf, unsere Songs zu spielen, denn darauf haben wir gewartet, seit diese geschrieben wurden. Obwohl wir drei davon schon letztes Jahr spielten, allerdings nie in Finnland. Ist auch schon 5 Jahre her, seit wir da waren, also freuen wir uns auch deswegen schon.
Wie schreibt ihr eure Musik und Texte, im Teamwork? Was inspiriert euch zu euren Texten bzw. dem Thema eures aktuellen Albums?
Das Songwriting beginnt gewöhnlich mit mir, da ich die Riffs komponiere und die Struktur eines Songs erschaffe. Dann gibt Riley die Texte und die Gesangsmelodien dazu. Dann üben wir, verfeinern und probieren neue Arrangements, bis wir zufrieden sind. Manchmal dauert das lange, manchmal nicht. Die Haupteinflüsse sind Science Fiction, Nietzsche, die politische Weltlage, Atomkriege und die faszinierende Idee von künstlicher Intelligenz. Und das Atomzeitalter.
Was war der erste Song, das erste Album, das dich als Kind inspirierte, sodass du beschlossen hast, diese Musik zu machen, ein Rockstar zu werden?
Ich kann mich nicht erinnern, aber ich vermute, es waren entweder Brave New World oder the Number of the Beast von Iron Maiden. Gemeinsam mit Sachen von Kiss und Metallica. Also jene Dinge, die sich so im Zimmer des älteren Bruders finden. Das ist noch immer eine der besten Bands der Welt, Iron Maiden. Inspiriert mich noch immer so wie am allerersten Tag.
Welches ist das obskurste Teil Musik (Album, Cassette, Vinyl) in deiner Sammlung?
Haha. Obskur. Das Wertvollste unter Sammlern, oder das Obskurste, das ich glaube zu besitzen? Ich besitze eine Menge Raritäten, aber ich sammle nicht nur Vinyl aus dem Metalgenre. Ich konsumiere Musik und bin meist hinter brandheuen Sachen her, und ich besitze kaum was an obskuren Singles, zum Beispiel. Einige sind vergessene Schätze von schwedischen Bands, und nicht alle sind schwer zu finden: Parasite – s/t EP Mercy – s/t LP Madison – diamond mistress LP Mindless sinner – master of evil EP
Schweden ist bekannt als (Melodic Death) Metal Nation – wie steht es mit eurem Genre, ist es schwierig, Gigs zu kriegen? Habt ihr im Ausland mehr Fans als in der Heimat? Wie schwierig ist es, im Ausland zu spielen?
Schweden ist dafür bekannt, ja, aber wir haben generell eine gute Musikszene. Es ist nicht so schwierig, eine Show für deine Band zu kriegen, egal welche Musikrichtung. Es gibt immer Publikum für deinen Stil. Wir haben wahrscheinlich mehr Fans im Ausland, da wir viel mehr Gigs ausserhalb von Schweden gespielt haben. Besonders in Deutschland. Wir werden jetzt drei Shows in Schweden spielen, also werden wir dann sehen, wie gross die Fanbasis hier ist, besonders nach unseren Jahren der Abwesenheit. Wir haben eine Buchungsagentur, die uns mit Tourneen und Gigs im Ausland hilft. Und es gibt eine tolle Community da draussen, die Bands dabei hilft, Gigs überall in Europa zu kriegen. Also ist es kein besonders grosses Problem, dank sozialer Medien.
Habt ihr auch noch Nebenprojekte am Laufen?
Wir haben keine ernsthaften Projekte neben Steelwing. Aber schauen wir mal, was die Zukunft bringt.
Was habt ihr in naher Zukunft vor?
Erstmal diese Shows im Mai und für den Herbst planen wir noch mehr Gigs überall in Europa. Um das letzte aus dem aktuellen Album herauszuholen. Cheers!
photos: Steelwing
https://www.facebook.com/steelwingmetal/
http://www.steelwing.se
Steelwing sind
Riley – Vocals
Robby Rockbag – Guitars
Alex Vega – Guitars
Nic Savage – Bass
Oskar Åstedt – Drums