Solarhall – Lokus
Solarhall ist eine neue Alternative/Progressive-Rock-Band aus Hämeenlinna/Finnland, gegründet von Sänger/Songschreiber Otto Juutilainen, der auch Keyboards und Rhythmusgitarre spielt. Die Einflüsse des Quartetts reichen von Frank Zappa und Wigwam bis hin zu Opeth, Aphex Twin und Strawinsky – eine Vielseitigkeit, die durch das Debüt Lokus eindrucksvoll bestätigt wird. Der malerische Opener „Fenix“ bietet einen guten ersten Eindruck; die beiden folgenden Songs sind im Vergleich zum Rest des Albums eher geradlinige Rocknummern (obwohl das Einsetzen des Gesangs in „Broken Man“ mich irgendwie an das bestimmt nicht geradlinige „Mesopelagic: Into the Uncanny “ von The Ocean erinnert), aber das kurze „The Wolf And The City“ nimmt das Tempo wieder zurück und leitet elegant zu den drei Songs über, die meiner Meinung nach das Herzstück des Albums ausmachen. „Shelter“ erinnert mit seinem schönen Mittelteil und klimaktischen Ende an die Blüte des finnischen Prog in den siebziger Jahren, das facettenreiche „Sewer Man“ hält den Spannungsboden über seine gesamte, mehr als elfminütige Dauer aufrecht und das sanfte „Engulfed In Green“ ist purer Balsam für die Seele. Das bassbetonte „All Gods Live in Dark Houses“ setzt zum Schluss noch einmal einen ewas experimentelleren Kontrast.
Zwar sind nicht alle Songs auf Lokus gleichermaßen stark, aber gerade ihre Vielfalt ist der Trumpf dieser Band und das Album als Ganzes ein rundum vielversprechendes Debüt. Erwähnung verdient auch das ungewöhnliche Cover, das eine Skulptur von Frontman Ottos Bruder Olli Juutilainen ziert.
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8/10