Orden Organ, Almanac, Manimal – Matrix, GER
Bochum, Germany, 18.3.2016
Als ich vor der Matrix eintreffe, ist die Warteschlange vor dem Eingang bereits von weitem zu sehen. Dafür, dass Orden Ogan heute das erste Konzert ihrer ersten Headlinertour spielen, ist der Andrang beachtenswert. Schön, dass sich gut Alben und regelmäßige Live Präsenz in diesem Fall anscheinend auszahlen.
Aufgrund eines Interviewtermins komme ich erst zum letzten Song von MANIMAL in die bereits gut gefüllte Röhre der Matrix. Die Schweden reißen sich zwar auf der überschaubaren Bühne bewegungstechnisch kein Bein aus, trotzdem ist der kurze Eindruck positiv. Den meisten Anwesenden scheint es auch zu gefallen, denn die Band wird mit ordentlichem Applaus verabschiedet. Danach heißt es für MANIMAL ihr Equipment selber abzubauen. Das ist noch bodenständiger Underground Metal!
Sein Equipment baut Viktor Smolski (ex-Rage und Lingua Mortis Orchestra) zwar nicht mehr selber auf, trotzdem finde ich es beeindruckend, dass er mit ALMANAC noch einmal ganz von vorne anfängt. Bemerkenswert ist auch, dass die Band trotz des relativ komplexen und vielschichtigen Songmaterials nur mit einer 3-Mann-Instrumentalfraktion sowie einem Sänger (David Readman) und einer Sängerin (Jeannette Marchewka) auftreten (eigentlich gehört Brainstorms Andy B. Franck auch zum Line Up, aufgrund der Kurzfristigkeit der Tour kann er aber nicht jedes Konzert wahrnehmen). Nur natürlich kommt nicht gänzlich ohne Einspielungen vom Band aus, sie halten sich aber tatsächlich im Rahmen. Die Setlist stellt sich bei nur einem Album natürlich fast von alleine auf. So werden von „Tsar“, erst heute erschienen, ganze 6 der 8 Songs gespielt. Dazu gesellen sich ‚Innocent‘ und ‚Empty Hollow‘ von Rage, die den Abschluss bilden. Insgesamt macht die Band ihren Job sehr ordentlich und kommt – trotz der Unbekanntheit des Songmaterials – sehr gut beim Publikum an. Neustart geglückt!
Orden Ogan betreten um 22:00 Uhr unter frenetischem Applaus die Bühne der rappelvollen Matrix. Mit ‚Ravenhead‘ finden die 4 Arnsberger einen guten, stimmungsvollen Einstieg in das erste Konzert ihrer ersten Headlinertour. Die Band ist von der ersten Sekunde an sichtlich gut gelaunt und hochmotiviert. Bandleader Seeb ist sogar etwas zu motiviert: Beim 2. Song ‚Land of the Dead‘ setzt er viel zu früh mit dem Gesang ein, wird durch Basser Niels aber sofort kopfschüttelnd non-verbal zurückgepfiffen. Nachfolgend räumen ‚The Lake‘, ‚We are Pirates‘ und ‚To New Shores of Sadness‘ richtig ab.Absoluter Stimmungshöhepunkte des regulären Sets ist aber ‚The Ice Kings‘, das heute zum ersten Mal gespielt wird. Das Publikum übertönt hier fast die Band. Das folgende ‚The Things We Believe in‘ kann das Stimmungsniveau halten, bildet aber auch das Ende des regulären Sets. Nach einer kurzen Pause kehrt die Band noch einmal mit ‚Evil Lies in Every Man‘ und dem Uralt-Song ‚Mystic Symphony‘ auf die Bühne zurück. Letztgenannter erreicht ein ähnliches Stimmungslevel wie ‚The Ice Kings‘. Nach kurzweiligen 90 Minuten ist die Show leider schon vorbei.
photos: Timo Pässler
Setlist Orden Ogan
Ravenhead
Land of the Dead
We Are Pirates
The lake
The Black Heart
Sorrow is your Tale
Deaf Among the Blind
To New Shores of Sadness
The Ice Kings
F.E.V.E.R.
Here at the End of the World
The Things We Believe In
Evil Lies in Every Man
Mystic Symphony