[Yuna]: Eigentlich
Finest Noise / Radar, bereits erschienen
Die Formation, mit der die Band nun seit mehr als zwei Jahren unterwegs ist, entstand bereits 2009. Dann gab’s Gigs auf Festivals, Straßenfesten, Auftritte in diversen Clubs in und um Hamburg. Das Highlight: Ein „unplugged“ Gig in einem der Wahrzeichen Hamburgs, dem „Michel“. Aber natürlich will die Band raus aus det Stadt, auf die „Bretter, die die Welt bedeuten“. Und während einige Kollegen aus der Poprock-Branche so viele Klischees wie eben möglich bemühen – zumal dann, wenn deutsch gesungen wird – versucht die Band um Sänger Felix Köster, dort Fußspuren zu hinterlassen, wo die Pfade schon arg zertrampelt sind. Kein einfaches Unterfangen. Aber es ist machbar.
Und dies zu beweisen, ist [YUNA] angetreten und sie schaffen es tatsächlich, so weit aus dem Einheitsbrei der derzeit auf deutschen Radiosendern gebotenen deutschen Musik hervorzustechen, dass ich zumindest gewillt war, genauer hinzuhören. Schon der Opener „Der Tag“ hat nicht nur eine eingängige, rockige Melodie zu bieten, sondern auch einen Text, der mehr ist als nur Herz-Schmerz. Sänger Felix Köster hat eine dieser leicht angerauhten Stimmen, die so richtig gut funktionieren um Texte rauszuschreien und Worte so rüberzubringen, dass sie direkt ins Herz treffen. Er singt vielleicht nicht unbedingt schön, aber das macht er mit viel Emotion wett. Mir gefällt’s und wer gerne deutschen Poprock mit guten Texten irgendwo zwischen Herbert Grönemeyer und Jupiter Jones hört, der ist hier richtig. Insgesamt ist nicht jeder Song auf der CD so stark wie die ersten drei und der Closer „Woanders“, aber es ist auch absolut nichts dabei, was nur zum Auffüllen auf dem Album gelandet ist. Insgesamt ein starkes Stück Musik. Mehr davon.
Tracklist:
- Der Tag
- Eigentlich
- Schwarz Weiss
- Reicht Schon
- Ewig
- Nur Ein Traum
- Woanders
-
7/10