Axemaster: Eine Ouvertüre für noch viel mehr
Eine dieser Bands mit einer langen Geschichte: Axemaster wurden 1985 gegründet und hat die Szene mit legendären Veröffentlichungen wie ”Slave to the Blade”, ”Blessing in the Skies”, ”The Vision” oder ”Death Before Dishonor” erbeben lassen. Nachdem das einzig verbliebene Originalmitglied Joe Sims die musikalische Richtung änderte und auch den Bandnamen zu The Awakening für eine einzige CD, dauerte es dann bis 2010, dass er Axemaster dauerhaft zum Leben wiedererweckte. Und dann dauerte es nochmal bis zum März dieses Jahres, um das neue Album ”Overture to Madness” via Pure Steel Records aus den Startlöchern zu schiessen. Dabei etabliert die Band erneut ihre Stilrichtung, eine Kombination aus düsteren Doom-Metal-mässigen Riffs und der Aggressivität von Thrash Metal. Gitarrist und Mastermind Joe Sims verrät uns mehr:
Könntest du uns ein Update geben, wie es Axemaster derzeit so ergeht, Joe?
Wir hatten gerade eine coole Show mit 3 anderen Pure Steel Bands, die total abging. Derzeit machen wir uns fit für weitere Shows und nehmen noch mehr Material in unsere Setlist mit rein. Wir schreiben auch neues Material, das wir wohl für unser nächstes Album verwenden werden, und wir planen eine Demoaufnahme von 4 dieser Songs in nächster Zeit, also bereiten wir uns darauf vor. Abgesehen von all dem reissen wir uns den Arsch auf, um das neue Album ”Overture to Madness” zu promoten und wir suchen so viele coole Möglichkeiten für Axemaster, die sich nur irgendwie auftreiben lassen.
Welche sind denn so eure Lieblingsbands?
Meine Lieblingsband, und das seit langer Zeit, ist Chastain. Ich höre mir nahezu ständig deren Kram an!!! Andere Bands, auf die ich stehe, sind in erster Linie Iron Maiden und die Dio Ära bei Black Sabbath/Heaven and Hell. Aber da gibt es MASSENWEISE andere Bands, die Sachen haben, auf die ich total abfahre, wie Slayer, die alten Savatage, Testament, die frühen Metallica, Helstar, und sogar einiges aus der Frühphase von Kiss.
Wer schreibt denn die Texte für Axemaster?
Unser Sänger Geoff McGraw schreibt nun alle Lyrics, er schrieb auch alle Texte für ”Overture to Madness” und einige der neuen Songs, die wir geschrieben haben, seit das Album draussen ist. Damals, als Axemaster aktiv war Ende der 80er/Anfang der 90er, schrieb ich alle Texte für etwas mehr als die Hälfte unserer Sachen; aber Geoff ist ein AUSGEZEICHNETER Texter und seine lyrische Phrasierung ist echt kreativ, also bin ich mehr als glücklich, dass ich mich einfach auf das Schreiben von Musik konzentrieren und ihm all die Worte überlassen kann. Ich mache gelegentlich ein paar Vorschläge und er findet es in Orddnung, meine Ideen in Erwägung zu ziehen, aber die schlussendliche Entscheidung bei allem, was die Texte betrifft, ist die seine.
Gibt es irgendwelche Axemaster Nebenprojekte, von denen wir wissen sollten?
Keine Nebenprojekte. Unser Drummer Denny Archer und unser Bassist Jim Curtis spielen noch in Tributbands, aber die Hauptband für uns alle ist Axemaster. Mann, bei all der Arbeit, die ich mit und für diese Band mache, müsste der Tag 48 Stunden haben, oder ich müsste aufs Schlafen gänzlich verzichten, damit ich Zeit für irgendwelche Nebenprojekte hätte!!!!!!
Wie waren denn die Reaktionen bisher auf das neue Axemaster Album – sowohl von den Fans als auch von der Presse?
Die Fanreaktionen waren GROSSARTIG. Ich hätte mir keine bessere Akzeptanz wünscchen können! Ehrlich, ich hab von keinem Fan unserer Stilrichtung ein einziges negatives Wort über das Album gehört. Klar können Leute, die auf Sachen stehen, die sich stark von dem unterscheiden, was wir machen – wie etwa Fans von Nu-Metal oder Extrem-Metal – damit nicht so viel anfangen. Aber eine Sache, die wirklich cool ist und die meiner Meinung nach viel über dieses Album aussagt: ich habe viele tolle Kommentare dazu von Leuten gekriegt, die eigentlich keine Metalfans sind. Das ist ein grosses Plus, wenn eine Band Leute ausserhalb ihres Genres anspricht, das ist ein Schritt auf dem Wege zu breiterem Erfolg. Die Presse war auch weitgehend positiv. Ich drücke es mal so aus, denn besonders heutzutage, wo jeder Amateurschreiberling eine Rezension in Onlineblogs veröffentlichen kann, gibt es immer wieder die Hasser da draussen, die am liebsten ALLES runtermachen, auch wenn das, was sie sagen, keinen Sinn ergibt, und ganz besonders dann wenn die Band, über die sie herziehen, nicht mal der Stilrichtung angehört, auf die sie persönlich stehen.
Ich habe das bei so ziemlich jeder Veröffentlichung mitgekriegt, inklusive unserer eigenen. Aber die Reviews, die ich bei amtlichen Magazinen gesehen habe, waren alle positiv und konsequent darin, dem Album eine 7 bis 10 bei einer Skala von Maximum 10 zu geben.
Was liegt in der unmittelbaren Zukunft von Axemaster?
In der unmittelbaren Zukunft, was ich SICHER sagen kann ist, dass wir so viele coole Shows wie nur möglich spielen und neue Songs für das neue Album schreiben werden(denn es wird DEFINITIV mehr neue Axemaster-Alben geben), und wir promoten die Band und ”Overture”, was das Zeug hält. Wir arbeiten auch daran, ein paar coole Sachen in der Zukunft auf die Beine zu stellen, wie etwa Shows in Europa, und es gibt ein paar geile Sachen, die bei Pure Steel gerade in Arbeit sind, aber noch nicht konkret genug, dass ich darüber etwas sagen könnte. Viel ist passiert, seit ”Overture” erschienen ist, also schaut mal rein bei unserer Website
(www.axemasterofficial.com) und bei unserer Facebookpage
(www.facebook.com/axemasterofficial). Jeder unserer Fans will diese Sachen mit Sicherheit erfahren, sobald sie feststehen!
Ist irgenwas Bemerkenswertes bei euren Konzerten passiert?
Ich glaube, das Seltsamste und Lustigste, das jemals bei einer Axemaster-Show passiert ist, war damals 1986 oder 87. Wir wurden gebeten, am selben Tag zu spielen wie eine dieser Glam/Hair Metal Bands, und zwar als deren Support. Und wir meinten, was solls, es ist ein echt netter Club und wir wollten an dem Abend ohnehin proben, dann können wir das gleich dort und dem Club einen Gefallen tun und diese Show spielen. Es dauerte aber nicht lange, dass wir von den Headlinern total genervt waren. Sie hatten diese grosskotzige Art, sie dachten, sie wären die grössten Bad-Ass-Rockstars, als ob sie besser wären als alle anderen, und dabei hatten sie nicht mal einen Plattenvertrag, aber wir hatten einen! Wir hätten auch einen Soundcheck kriegen sollen, aber die sorgten dafür, dass wir nicht mal einen Linecheck kriegten. Echt, der Soundmensch hat nicht mal mein Mikro für die Gitarre eingeschaltet, ehe der zweite Song gespielt wurde. Sie hatten auch ihre Freundinnen da, die bei unserem Set zwischen den Songs Stunk machten, und meine Freundin war kurz davor, eine der Mädchen niederzuschlagen, direkt vor der Bühne, während wir spielten! Du kannst dir also vorstellen, was da abging. Naja, wir erfuhren später an diesem Abend, als ich schon zu Hause war, dass unser Schlagzeuger einigen seiner Kumpels erzählt hatte, welche Arschlöcher diese Headliner waren, also stahlen sich einige seiner Leute in die Garderobe der Band und pinkelten da alle Klamotten an, ihre Lederjacken, sogar in ihre Schuhe!!!! Als ich das hörte, musste ich so lachen, dass mir die Tränen kamen!!!!
http://www.axemasterofficial.com/
John Wisnewski, transl. K.Weber, photo: Band