Hamburg Metal Dayz 2014
19.-20. September 2014 Hamburg, Markthalle
Hamburg war im Reeperbahnfestival-Fieber, und für alle Liebhaber der härteren Gangart bot dies nun schon zum dritten Mal den Rahmen für die Hamburg Metal Dayz. Wie schon in den Vorjahren gab es hier ein buntes Programm mit dem unvermeidlichen Mambo Kurt, einem Tätowierer, der Wacken-Tattoos im Foyer stach, und allen Bands und Akteuren, wie der Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein, die sich fotografieren ließen und Autogramme gaben.
Interaktive Fotogalerie am Textende
Freitag, 19. September 2014
Musikalisch bot der erste Abend frisches Blut in Form der Newcomer Beyond The Black und der Metalcore-Ruhrpottler von Any Given Day. Die Alte-Hasen-Fraktion war durch Dark Tranqillity und Edguy sowie die indische Thrash-Metal-Band Kryptos vertreten. Die alljährliche Fragerunde mit den Organi-satoren des Wacken Open Air, eine Diskussionsrunde zum Thema State of Metal, eine Lesung von Wolfgang Hohlbein aus seinem neuen Roman und ein Gitarren- und Schlagzeug-Workshop rundeten den ersten Tag ab.
Beyond The Black (Saal)
Die ursprünglich angekündigte estnische Alternative-Metal-Band Defrage hatte kurzfristig abgesagt, da ihr Bassist ausgestiegen ist. Als Ersatz spielten Beyond The Black aus Saarbrücken und Mannheim. Lasst Euch nicht irreführen: Es handelt sich nicht um die gleichnamige 80´s Metal Band aus New Jersey, und ob der Name als Hommage an Metal Church gewählt wurde, ist auch fraglich. Die Band, die noch nicht mal ein Debütalbum draußen hat, hat es auf die W.E.T Stage des diesjährigen Wacken geschafft und später in ein Morningshow-Format des MDR – krasser Break. Beyond The Black ist bei dem neuen Label Airforce1 Records untergekommen, einer Universal-Tochter, die auch die „Seemänner“ Santiano unter ihren Fittichen hat. Die Band besteht aus der blutjungen, hübschen Frontfrau Jennifer Haben (sie hat mal bei einer Kika-Castingshow mitgemacht), Christopher Hummels an der Gitarre und den Shouts, Nils Lesser ebenfalls an der Gitarre, Tobias Derer am Schlagzeug (Nils und Tobias kennt man vielleicht schon von UMC), Erwin Schmidt am Bass und Michael Hauser am Keyboard. So, genug gemutmaßt und recherchiert: Ihr Auftritt war ein gelungener Opener für die Hamburg Metal Dayz. Jennifers Stimme ist sanfter, als man es von den meisten Metal-Ladys gewohnt ist und auch nicht so pompös wie die der opernangelehnten Gothicvertreterinnen. Eine schöne Klangfarbe hat ihre Stimme zwar, mir fehlt jedoch der Wiedererkennungswert. Der Rest ihrer Band beherrscht die Instrumente, schien aber – trotz absolvierter Feuerprobe auf dem W.O.A. – ziemlich nervös zu sein. Ihre Musikrichtung bezeichnet die Band schlicht als Female-Fronted-Metal, sie gehört aber meiner Meinung nach eher, da mit viel Herzschmerz und Sehnsüchten beladen, ins Gothic-Metal-Genre. Beyond The Black ist definitiv eine interessante neue Band.
www.facebook.com/beyondtheblackofficial
Panel – State of Metal 2014 (Saal)
Die Expertenrunde bestand aus Leif Jensen (A&R, Century Media Records & Clandestine Music), Carl Begai (Journalist, Bravewords.com), Manouchehr Shamsrizi (Kultursoziologe), mit Seiteneinwürfen von Thomas Jensen (ICS und W.O.A.-Chef) und Christof Leim (Journalist, Eventmanager und Gitarrist bei The New Black) als Moderator. Es wurde diskutiert, wie sich die Musikszene entwickeln wird, was sich im Vergleich zur guten alten Zeit alles verändert hat und ob das unbedingt schlecht sein muss. Viele Fragen aus dem Publikum gab es in der Viertelstunde nicht, in der ich kurz reinschaute, um nicht den Anfang von Kryptos zu verpassen, aber eine heiße Diskussion mit konträren Meinungen unter den Experten.
Kryptos (Saal)
Die indischen Old-School-Metaller aus Bangalore gibt es schon seit mehr als 15 Jahren, und sie sind derzeit bei AFM unter Vertrag. Angefangen hat Gitarrist und Sänger Nolan Lewis mit der damaligen Besetzung als Coverband, bevor sie vor 10 Jahren ihr erstes eigenes Album rausbrachten. Niklas Sundin von Dark Tranqillity hat übrigens damals das Cover entworfen – aber das nur als Randinfo. Dass die Jungs mittlerweile alte Hasen sind, die auch schon auf dem W.O.A. gespielt haben, merkte man ihnen an, denn von Nervosität war keine Spur wahrzunehmen. Die Band genoss den Auftritt sichtlich und verwöhnte die mittlerweile halb volle Markthalle mit einem thrashigen Sound, der ein wenig an Kreator zu deren Anfängen erinnerte. Die ersten zaghaften Moshpitversuche begannen zur Mitte ihres Sets und blieben auch bis zum Ende noch etwas schüchtern in der Umsetzung. Über die letzte Viertelstunde kann ich leider nichts berichten, da ich zur Lesung von Wolfgang Hohlbein hechtete.
www.facebook.com/KryptosIndia
Lesung von Wolfgang Hohlbein (Marx)
Ob der erfolgreiche Fantasy-Autor sich mit der skurrilen RTL-Dokusoap über ihn und seine Familie einen Gefallen getan hat, sei mal dahingestellt. Nichts zu rütteln gibt es daran, dass er zu den erfolgreichsten deutschen Autoren gehört. Mit Büchern wie „Nekropole“ oder „Midgard“ hat er in den letzten zwei Jahren viele neue Leser begeistern können. Auf den Metal Dayz las er einer kleinen Gruppe interessierter Bücherwürmer aus seinem kürzlich erschienenen Roman „Irondead – Der zehnte Kreis“ vor. Leider ist die Textstelle, die er ausgesucht hat, ausgesprochen detailverliebt, was beim Lesen angenehm sein kann; wenn man aber hofft, mit spannender Handlung beim Vorlesen gefesselt zu werden, kann es schnell langatmig werden. Zum Inhalt: Der Privatdetektiv Devlin Quinn erhält den Auftrag, das Verschwinden einiger Materialien beim Bau der Titanic aufzuklären. Dass es mit einem normalen Krimi nicht ganz getan ist, liegt bei diesem Autor auf der Hand. Die letzten 20 Minuten verpasste ich leider, da Dark Tranquillity in den Startlöchern standen, und könnte Euch somit nur Details zur Beziehung des Protagonisten zu Zügen und zum Aussehen eines Zugs im Speziellen wiedergeben. Zu Hohlbeins Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass es gerade als ich losmusste spannend wurde. Wer auf viele Details steht und Krimis mit fantastischen Elementen mag, sollte zugreifen.
www.hohlbein.net
Dark Tranquillity (Saal)
Dark Tranquillity waren so gut wie immer. Der einzig offensichtliche Unterschied zu Auftritten aus den Vorjahren war, dass Gitarrist Niklas´ ergrauter Bart zeigte, dass auch Rocker altern. Während des dritten Songs trat ein – wie Sänger Mikael sie nannte – „mechanical issue“ mit ihrer zweiten Bass Drum auf. Wie gewöhnlich ließ Mikael es sich auch dieses Mal nicht nehmen, die Hände der Fans in den vordersten Reihen zu schütteln und ein paar Schlucke von deren Bieren zu trinken. Sie erweckten ziemlich schnell ein ordentliches Moshpit zum Leben, und man konnte sich dem Eindruck nicht entziehen, dass die Menge sich enthusiastisch darüber freute, sie spielen zu sehen.
www.darktranquillity.com
Gitarren- und Schlagzeug-Workshop (Marx)
Gitarrist Marco Wriedt (Axxis) und Schlagzeuger Alex Landenburg (Rhapsody, Mekong Delta, Annihilator) standen dem ziemlich spärlich vertretenen Publikum Frage und Antwort. Na ja, zumindest die Fragen an Marco Wriedt hielten sich in Grenzen. Genau genommen hat in der Zeit, die ich dort zwischen Dark Tranquillity, kurzer Pause und Edguy verbrachte, niemand Fragen gehabt. Marco fragte schließlich selbst die beiden anwesenden Gitarristen nach ihren Instrumenten und was sie spielen, aber ein Dialog wollte nicht entstehen. Am Ende spielte er zu Songs einer seiner Bands namens 21Octayne vom Band live Gitarre. Ob es bei Alex Landenburg besser lief, kann ich leider nicht sagen, da ich seinen Auftritt beim Workshop verpasst habe.
Intermezzo im Foyer: Waltaris Frontmann, Kärtsy Hatakka, war als Gast dabei und suchte bei der Gelegenheit nach neuen Labelmöglichkeiten für das Release von Waltaris neuem Album, welches bald erscheinen wird. Mal sehen, wer den Zuschlag bekommt.
Edguy (Saal)
Der erste Tag im Saal endete mit Deutschlands Iron Maiden, Edguy. Die Show begann mit technischen Schwierigkeiten, da Kopfhörer und Monitor von Sänger Tobias Sammet nicht funktionierten. Leider reichte das schon, um ihn seine Nerven verlieren zu lassen. Er drehte dem Publikum den Rücken zu, ging in Richtung Drummer und steckte seine Finger wie zum Erbrechen in seinen Mund. Danach ging er zum Bühnentechniker und machte diesen mit viel Geschrei zur Minna. Zum Glück jammerte er nicht die ganze Zeit über und schaffte es zum Ende der Show sogar damit abzuschließen, indem er zwar immer noch die Technik bemängelte, aber sein Hamburger Publikum lobte. Das hatte Edguy aber auch wirklich viel positive Energie entgegengebracht, was dem Rest der Band und schließlich auch Herrn Sammet die Show dann doch versüßte.
Zwei lustige und eigenartige Zwischenfälle sind noch erwähnenswert: Es war schon ein seltsames Bild, als einer der Bühnentechniker halb hinter Tobias herkroch, um dessen defekten Empfänger auszutauschen. Immer, wenn der für einen Moment stehen geblieben war und der Techniker es schon fast geschafft hatte, das Teil zu tauschen, setzte Tobias sich wieder in Bewegung. Zum Ende hin gab der Techniker auf, und man konnte fast lesen, dass er „Scheiß drauf!“ dachte. Das Andere war eine Bemerkung von Herrn Sammet, dass irgendwas in seinen „Arsch“ passen würde. Leider habe ich nicht mitbekommen, was es genau war. Das beschäftigt mich doch ein wenig und wird wohl leider ein Rätsel bleiben. Wenn jemand weiß, um was es sich dabei handelt, lass es uns bitte wissen. Wir haben deswegen zwar keine schlaflosen Nächte, aber trotzdem.
Aber genug von mysteriösen Rektalobjekten! Das Publikum genoss die Show, die den Saal bis zur Neige füllte. Danach zu urteilen, dass sich die Fans die Lunge herausschrien, sobald ein Song angekündigt wurde, scheint die Setlist den Nerv genau getroffen zu haben. Nur beim Falco-Cover „Rock Me Amadeus“ herrschte plötzlich Stille. Alles in allem haben die Leute die Show geliebt, trotz technischer Probleme und der Bemerkung des Sängers, dass das Publikum in Hamburg besser sei, als dessen Fußballer, welche prompt ausgebuht wurde.
www.edguy.net
Any Given Day (Marx)
Die Metalcore-Band aus Gelsenkirchen hatte eine Menge Fans dabei, die das Marx komplett (über-)füllten, mitsangen und schon beim ersten Ton ausrasteten. So empfangen war es kein Wunder, dass Sänger Dennis Diehl und seine Mannen bestgelaunt waren. Die Tatsache, dass die Band mit ihrem Debütalbum den Einstieg in die deutschen Top-50-Albumcharts geschafft hat, war sicher auch ein Grund für die strahlenden Gesichter. Bevor ich Any Given Day gesehen habe, war mir nicht klar, dass es reine Mädchenmoshpits gibt. War cool zu sehen, dass die Mädels ebenso begeistert dabei sind und keine Gefangenen machen wie die Männer. Fraglich ist, ob es nur an der Musik oder vielleicht doch mehr am Äußeren des Sängers liegt. Das Rihanna-Cover von „Diamonds“ hat den Östrogenspiegel dann auch nicht wirklich gesenkt. Am Ende zählt aber nur, dass die Stimmung im Marx auf ihrem Höhepunkt war und Any Given Day einen tollen Auftritt hingelegt haben und einen würdigen Ab-schluss des ersten Tags.
www.facebook.com/AnyGivenDay
Samstag, 20. September 2013
Recht früh am zweiten Tag ging es in die nächste Runde. Mit dabei waren wieder Mambo Kurt, Panels, die Powermetaller von Alpha Tiger, finnischer Wind in Form von Profane Omen, eine lustige Fragerunde zum neuen Tankard-Buch und deren Auftritt, Hatesphere aus Dänemark, ein bayrischer Comedian namens Bembers und Hard Rock von Motorjesus und zu guter Letzt Finntroll. Na, dann mal los!
Profane Omen (Saal)
Bevor Profane Omen loslegten, war das Publikum noch sehr überschaubar, aber nach den ersten drei Songs hatte sich die Lage geändert, und der Saal war zu zwei Dritteln gefüllt. Wie Sänger Jules Näveri betonte, war dies das erste Mal, dass die Band in Hamburg spielte und wenn es nach dem Hamburger Publikum geht, sicher nicht das letzte Mal. Es gab ein paar Dinge, die hervorstachen: Zunächst einmal war der Sound nicht wirklich gut. Die Back-Up-Vocals konnte man nicht hören, und die Gitarren kamen auch nicht klar an. Auch Jules´ Gesang war nur dann zu hören, wenn er wirklich laut schrie. Es gab aber auch Positives zu bemerken, denn der Drummer, Samuli Mikkonen, war brillant. Er ist nicht nur verdammt talentiert, sondern auch hoch motiviert und hatte das ganze Set lang ein breites Grinsen im Gesicht. Der Rest der Band hatte ebenfalls beste Laune und sichtlich Spaß auf der Bühne. Wie zu erwarten war, haben sie hauptsächlich Stücke des neuesten Albums „Reset” gespielt. Als letzte Randnotiz sei angemerkt, dass es schön zu sehen war, dass Jules alles nicht zu ernst nimmt und ab und an ein kleines Humppatänzchen zum Besten gab.
www.profaneomen.net
Tankard-Buchpräsentation (Marx)
Tankard-Buchpräsentation (Marx)
„Tankard: Life in Beermuda. Die etwas andere Biographie“ heißt das Buch, das Andreas „Gerre“ Geremia, Andreas Gutjahr, Olaf Zissel und Frank Thorwarth im MarX vorstellten. Geschrieben wurde es von dem Musikwissenschaftler und Tankard-Jünger Michael Schumacher anlässlich des 30-jährigen Bandbestehens. Die Lesung war mehr ein lustiges Interview, das zunächst Moderator Christof Leim mit der Band führte und später die anwesenden Fans. In „Tankard: Life in Beermuda“ gibt es neben vielen Anekdoten der Band auch Statements von anderen Musikern, wie etwa Kollegen von Kreator und Sodom, viele Fotos und Fakten. Auf die Frage „Was können wir nach 2014 erwarten?“ antwortete Gerre „2015“. Wenn das Buch nur halb so witzig geschrieben ist und die Kommentare nur halb so schlagfertig wie die Jungs bei der Buchvorstellung sind, ist das Buch für Fans und alle, die gerne beim Lesen schmunzeln, ein Muss.
http://www.verlag-schmenk.de
Hatesphere (Saal)
Sänger Esben „Esse“ Hansen hatte das Publikum total in seinem Bann, und auch der Rest der Band tobte sich richtig auf der Bühne aus. Der Sound war einer der besten des Abends, und auch sonst gab es wirklich nichts zu meckern. Das Set beinhaltete einiges altes, aber auch viel vom aktuellen Album „Murderlust“, was der Stimmung keinen Abbruch tat. Die von Esse geforderte Wall of Death war ein wenig mickrig, aber nichtsdestotrotz gab es eine in der Markthalle – ein eher seltenes Bild. Eine sympathische Band, die durch Esse noch ein Stück besser geworden ist. Ein Highlight des Abends, und das trotz einer Filmkamera, die mir auf die Schulter fiel.
www.hatesphere.com
Tankard (Saal)
Direkt beim ersten Song konnte man die Luft schon schneiden und ein beachtliches Moshpit beobachten. Gespickt mit vielen lustigen Intermezzos von Frontmann Andreas „Gerre“ Geremia, spielte die bestens gelaunte Band ein Set mit vielen Songs vom neuen Album „R.I.B.“, gönnte ihrem Publikum aber auch alte Kracher wie „Zombie Attack“ und „Chemical Invasion“. Einem besonders hübschen weiblichen Fan (ja, Tankard hat auch solche Fans) aus der ersten Reihe widmete Gerre den Song „A Girl Called Cerveza“ Ein rundum gelungener Auftritt. Die Frankfurter Thrasher gaben wirklich alles und Gerre manchmal sogar zu viel, wenn er vor Enthusiasmus mal wieder sein T-Shirt lüftete.
www.tankard.info
Bembers (Marx)
Mit starkem Dialekt, aber noch verständlich, bespaßte Bembers ein erstaunlich gut gefülltes Marx mit seiner Mischung aus zum Teil alten, derben Witzen wie „Noch ein Lifting, und sie hat ihre Rosette an der Stirn“ und lustigen Anekdoten. Er hielt das Publikum bei Laune und entlockte viele Lacher. Er ist wahrlich nichts für Freunde des intelligenten Stand-Ups, aber das sind in Deutschland ja leider eh die wenigsten.
bembers.de
Finntroll (Saal)
Die Trolle spielten das komplette Nättfödd-Album von Anfang bis Ende anlässlich dessen 10. Jubiläums. Bewaffnet mit ihrem neuen Drummer, Heikki „Mörkö“ Saari, und neuen Bühnenoutfits rockten sie den Saal und erfüllten alle Erwartungen. Die Show hatte nur einen winzigen Schluckauf in Form eines Kabels, das nicht am Bass angeschlossen bleiben wollte, aber das war schnell behoben und weggelacht. Die Tour hatte gerade erst angefangen, und dementsprechend energiegeladen ging es auf der Bühne zu. Das einzige wirkliche Problem war, dass der Gesang zu leise war – davon abgesehen, gab es keinerlei Soundprobleme. Alles in allem war die Show unglaublich fordernd und treibend und hat mich wie einen Verrückten headbangen lassen. Es gibt nicht viel mehr, was man zu dem Auftritt sagen kann, außer dass er verdammt gut war.
www.finntroll-music.com
Motorjesus (Marx)
Die Hardrocker von Motorjesus aus Mönchengladbach durften parallel zu Finntroll den Abschluss spielen, und das haben sie prima gemacht. Überraschend viele Fans hatten sich ins Marx gequetscht und feierten jeden Song des Quintetts ab, das es schon erstaunliche 24 Jahre gibt. Motorjupp, wie sie sich auch gern nennen, hatten einen Heidenspaß auf der Bühne. Okay, einen Eurythmics-Text zu AC/DCs TNT zu hören ist seltsam, aber zu dieser Uhrzeit waren alle schon so ausgelassen, dass sogar das mitgegrölt wurde. Zum Schluss gab es dann auch die Originallyrics, und dann war die Zeit leider schon um und das diesjährige Festival zu Ende. Christoph Birx und seine Mannen hatten selbst so einen Spaß auf der Bühne, dass sie auch keine rechte Lust hatten aufzuhören und den Abschlusssong daher extra lang spielten. Motorjesus rockte wie Sau und bot einen würdigen Abschluss.
www.motorjesus.net
Fazit:
Eine Blackmetal-Band wäre toll gewesen, damit für alle was dabei ist, aber sonst war die Mischung der Bands sehr gelungen. Der Sound war bei einigen Bands eher durchwachsen. Überschneidungen sind bei jedem Festival ärgerlich, da jede Band verdient gehört zu werden, aber durch die teils eher mäßig spannenden Panels und Workshops fällt die Entscheidung bei den Hamburg Metal Dayz doch meist recht leicht. Stalker freut sich in jedem Fall schon auf das nächste Mal.
https://www.flickr.com/photos/stalkermagazinerocks/albums/72157686791112014