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Lacrimas Profundere / To/Die/For

4.7.2013 Jack The Rooster, Tampere  FIN

Zum ersten Mal haben es die Goth-Rocker von Lacrimas Profundere in das Land der 1000 Seen geschafft. Dem Land aus dem ihre Musik eigentlich ursprünglich stammt, wurde bisher noch nicht große Aufmerksamkeit gewidmet. Auf einer kleinen Tour die sie nach Tampere, Jyväskylä und Helsinki bringt soll getestet werden wie ihre Musik bei den Finnen so ankommt. Wir waren für Euch in Tampere dabei.

Das Erste Konzert in Finnland und das gleich als Headliner, das wird bestimmt keine leichte Aufgabe. Gerade wenn man mit einer Band wie To/Die/For als Support unterwegs ist. To/Die/For die in ihrer Heimat Finnland immer noch sehr bekannt und beliebt sind machen für die Deutschen den Support Act was ich ehrlich gesagt nicht ganz verstehen konnte denn der Publikums Magnet waren in erster Line doch To/Die/For. Was sich vor allem in Tampere zeigte wo es bei To Die For doch ziemlich voll war. War es bei Lacrimas Profundere doch recht verhalten, zwar fand sich eine kleine Menge Leute vor der Bühne ein aber nicht so viele wie bei To/Die/For.
Die Location in Tampere ist wirklich der Rede wert, schön gelegen besticht sie mit einer großen Terrasse auf der man bis spät in die Nacht Abkühlung vom schlecht belüfteten Club finden kann. Mit schönem Blick auf den Tammerkoski und den Koskipuisto lädt die Terrasse zum Entspannen und Verweilen ein. Der Club innen ist geräumig bietet allerdings nicht viel Platz für eine Band den die Bühne selber ist relativ klein. Gegen 23.00 Uhr startete die Show mit To/Die/For. Neben vielen alten Songs gab es auch einige der neusten Scheibe „Samsara“ zu hören. Gitarrist Antza war vertieft in sein Gitarrenspiel und genoss es sichtlich mal wieder in Action zu sein. Während es Bassist Esa und Gitarrist Juppe ruhiger angehen ließen. Sänger Jape steckte seine ganze Leidenschaft in die Songs und die Performance und konnte einem mit seiner Präsenz in den Bann ziehen. To/Die/For lieferten von Anfang bis Ende eine tolle Show trotz kleiner Bühne nutzen sie jede Möglichkeit sich zu bewegen und Jape scheint es zu lieben auf den Monitoren rumzuturnen während er dauernd versuchte das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Songs wie Hollow Heart oder das Iggy Pop Cover „Cry for Love“ durften auf der Setliste natürlich nicht fehlen. Leider war der Sound grausam teilweise konnte man außer einem Dröhnen nichts wahrnehmen und das Mikrophon überschlug ständig. Darum Soundtechnisch einer der schlechtesten Gigs die ich bisher gehört habe. Glücklicherweise war das beim Konzert in Helsinki nicht der Fall, dort war alles bestens Gemischt und trotz angeschlagener Stimme des Sängers eines der Besten Konzerte das ich bisher von der Band gesehen habe.

Lacrimas Profundere fanden sich nach einer kurzen Umbauphase auf der Bühne ein. Die Herren mussten sich zu Beginn mit sehr wenigen Zuschauern zufrieden geben. Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube sie spielen lieber auf grösseren Bühnen als so nahe an den Fans dran zu sein, jedenfalls machte es den Eindruck. Leider war der Sound auch bei Lacrimas Profundere nicht besser eingestellt und so musste man sich mit sehr viel Gedröhn abfinden. Wer hier keinen Ohrenschutz dabei hatte. Bekam garantiert einen Tinnitus. (Ich musste mich die nächsten paar Tage auch mit einem Gehörsturz abfinden). Die Jungs rund um Sänger Rob spielten relativ viele Songs aus ihrem neuen Album „ Antiadore“ von welchen die einen Mehr die anderen Weniger ankamen, aber „My Release in Pain“ fand am meisten Zuspruch bei den Leuten. Gegen Ende des Konzertes ging es ein bisschen schleppend voran die Songauswahl war vielleicht gegen Schluss nicht mehr die Beste. Sänger Rob versuchte mit Witz die Finnen ein bisschen aus der Reserve zu locken aber er ist nicht wirklich der Entertainer, und wie immer hat er leider sein Mikrophon mehr gefressen als reingesprochen.

Auch bei ihnen war der Fall das, dass Konzert in Helsinki 1000-mal besser lief bis auf die falsche Songauswahl gegen Schluss, wo sich dann auch in Helsinki einige Leute frühzeitig verabschiedeten. Trotzdem lieferten die Münchner eine Super Show. Als Special Guest durften sich die Langzeit Fans auch auf einen Gast Auftritt vom ehemaligen Sänger Christopher Schmid freuen. Der bei „My Release in Pain“ sichtlich angetrunken ins Mikro gröhlte aber immerhin hatte er Spass dabei.

Die kleine Finnland Tour scheint zumindest für den Anfang geglückt zu sein, ich glaube sie können mit der Resonanz darauf glücklich sein, ob sie das sind? Das wird sich zeigen, ob sie bald wieder nach Finnland kommen oder nicht.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core