Fiddler´s Green & The Manky Melters @ Westpark Ingolstadt
12.12.2024, Ingolstadt, Deutschland
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Mitten im Industriegebiet, zwischen großen Läden, Kino und Kasino fanden die Fans von Fiddler´s Green einen kleinen Eingang – und zwar zur Eventhalle Westpark. Klein und schnuckelig, so präsentierte sich die Halle, es war also angemacht, und zumindest Teilen der Anwesenden konnte man ansehen, dass sie sehr bereit für die Show waren.
Das Publikum war an diesem Abend sehr stark durchmischt, auch wenn die älteren Semester durchaus die Überhand hatten – und genau das spiegelte sich auch in der Stimmung wieder. Weniger ekstatisch und laut oder rockend, und doch eher gediegen und mit eher reduziertem Bewegungsdrang.
Den Abend eröffnete die französische Band THE MANKY MELTERS – und brannte ein Feuerwerk an guter Stimmung und Energie ab. Jedes andere Publikum wäre wohl direkt in Tanzlaune gekommen, hier hat es jedoch eine ganze Weile gedauert und man hätte man fast meinen können, die Zuschauer wären von der Energie überrollt worden.
Die Songauswahl der Band war gut durchdacht, das Publikum musste mitmachen, es gab etwas Instrumentales (bei dem Sängerin Giada einfach mal durch die vor und zurück wippende Zuschauer schlenderte), etwas Altes (also ein Cover) und so einiges Eigenes. Für mich ein rundum gelungener Auftritt, da hat alles gestimmt – musikalisch, gesanglich, jeder auf der Bühne hatte so viel Spaß. Gerne wieder! Und genau das dachten und sagten auch viele im Publikum, auch wenn man das während des Auftritts nicht ganz so klar und deutlich gesehen hatte.
Nach einer Umbaupause ging es dann auf der doch vergleichsweise kleinen Bühne (im Vergleich zum ersten Teil der Tour) weiter, und zwar mit FIDDLER`S GREEN. Nachdem der erste Teil der The Green Machine Tour ein voller Erfolg war, stand die Band jetzt im Winter erneut auf den Brettern, die die Welt bedeuten – jedoch weitgehend in kleineren Hallen und mit einer leicht veränderten Setliste im Vergleich zu Teil 1.
Auch hier wurde von 0 auf 100 beschleunigt, mit dem Opener „Shanghaied in Portsmouth“, gefolgt vom neu hinzugekommenen „The More the Merrier“ (zur Freude Einiger, wenn man sich die strahlenden Gesichter angeschaut hat) sowie dem Must-have für den Start in jeden Konzertabend: „Perfect Gang“ besingt einfach das, was man den Abend zusammen erleben will, soll, wird – oder wie auch immer man es ausdrücken mag.
Wo ich schon im ersten Tourblock darauf gehofft hatte, und enttäuscht zurückgeblieben war, wurde nun war: die für mich perfekte Kombination aus „My fairy of the west“ und „Ready for the ball“ kam dann endlich auf die Bühne. Die beiden Songs passen hervorragend zusammen, und haben auch live super als etwas ruhigeres Zwischenspiel gut funktioniert, bevor es wieder rockig weiterging.
Nicht mehr wegzudenken aus der Setliste waren auch das 3er Solo, bei dem Schlagzeuger Frank Jooss, der nach überstandenem Armbruch wieder auf der Bühne stand, Multi-Talent Stefan Klug sowie Violinist Tobi Heindl zeigten, wie melodiös und nachdenklich sich zu wundervoll tanzbar und mitreißend wandeln kann. Mitreißend traf es auch bei Tobi´s Solo auf der Leiter, mitten in der Menge, wieder ganz gut, auch wenn die Menge der Leute im Circle Pit um ihn herum durchaus ausbaufähig gewesen ist.
Jeder, der Teil davon war, hatte sichtbar Spaß und das ist, was zählt. Was hingegen schade war ist, dass der Rest der Band nicht wie zuvor mit in die Menge gekommen ist und gespielt hat. Das hatte bisher immer etwas von einem absoluten Verschmelzen von Band und Publikum und genau das macht Fiddler´s Green aus – ihre Fannähe, und das Überspringen des Funkens von Bühne in den Zuschauerraum.
Eine letzte Überraschung in dem abwechslungsreichen Set war dann…ein Weihnachtslied, es waren ja nur noch 12 Tage bis zum Fest, da konnte man das durchaus machen. Aber keine Sorge, es war weder „Last Christmas“ oder aber „All I want for Christmas“, auch wenn dies durchaus unterhaltsam gewesen wäre – nein, es war „Rudolph, the red-nosed Reindeer“. Ein Song, den die Band um Albi auch schon auf CD verewigt hatte. Viele kannten die Version nicht, und die Augen wurden größer – wie an Weihnachten eben.
Alles in Allem einmal mehr ein sehr gelungener Abend mit den beiden Bands – egal wie oft man Fiddler´s Green sieht, es wird einfach nie langweilig, ganz einfach weil die Band auf der Bühne genau so ist, wie sie eben sind. Und da weiß man nie so ganz, was da passiert.
Wer also die nächste Tage noch Zeit hat: 19.12. Darmstadt, 20.12. Saarbrücken und Tourabschluss am 21.12. in Tübingen. Tickets kaufen und ein frühes Weihnachten erleben!
Setliste The Manky Melters
Adrift
YOLO
Par dessus bord
Star of the county down
Gin´s my sin
This wandering day
Shenanigans
Yee Haa
Guiness Boys
Bro Hymn
Setliste Fiddler´s Green
Shanghaied in Portsmouth
The More the Merrier
Perfect Gang
A Night in Dublin
Down
My Fairy of the West
Ready for the Ball
Greens and Fellows
Tobi Solo
I Need a Volunteer
Bottoms Up
A Good Old Irish Bar
A Fleecy Cloud
The Bog
Yindy
Victor and His Demons
One Fine Day
Folk’s Not Dead
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The Galway Girl
Rudolph, the red-nosed Reindeer
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The Wild Rover