KonzerteLive

Before The Dawn, Wolfheart in Lahti

19.5.2023 Finlandia-klubi im Sibelius-Talo, Lahti, Finnland

Was, das ist schon 10 Jahre her? Die offizielle Beerdigung von Before The Dawn und gleich 3 weiteren Bandprojekten des manisch-produktiven Multi-Instrumentalisten / Masterminds Tuomas Saukkonen am selben Ort (siehe unseren archivierten BERICHT) und sein Nachfolgeprojekt Wolfheart mit dem Debütalbum “Winterborn” … das muß doch entsprechend gefeiert werden, und das mit einem echten Knüller. Kein Wunder, dass trotz nicht unerheblicher “Konkurrenz” (Steelfest, Sonic Roots Festival, … in Lahti UND ein wichtiges Eishockeymatch) der Saal gleich nach Türöffnung gut gefüllt war.
Doch dazu im Detail etwas später… Da beide Bands auf atmosphärische Lichteffekte setzten, die wenigen halbwegs brauchbaren Schnappschüsse
IN DER GALERIE

Zunächst luden die Jungs von Wolfheart – Vangeliss Karziss (lead git/voc), Joonas Kauppinen (drums), Lauri Silvonen (bass/voc) und Tuomas als Frontmann (git/voc) – zum Abfeiern des Winterborn-Album-Jubiläums, indem sie dieses voll durchspielten, eventuell in anderer Reihenfolge, denn wo zwischendrin kam der flotte Kracher “Ghosts of Karelia”. Wer auf Draufgaben vom aktuellen Album “King of the North” hoffte, tat dies vergebens. Das steht aber sicherlich bei den diversen Festival-Gigs im Sommer (mit BTD) bzw bei der Finnland-Tour im September und der EU/UK Tour im November auf dem Programm stehen (checkt die BANDWEBSITE).

Dann, nach kurzem Umbau, der Gig, auf den viele bereits seit Jahren sehnsüchtig gewartet haben: Before The Dawn. Jawohl, eine amtliche Wiedergeburt, nicht bloss einer der speziellen Gigs, von denen es in den letzten Jahren maximal eine Handvoll bei Festivals gab… Wie es dazu kam, tja, das war 2022, so eine Gesangswettbewerb-TV-Show, wo in Finnland immer wieder auch Heavy-VokalistInnen mitmachen, und dort passierte das hier:

Deadsong – Paavo Laapotti | Knockout | The Voice of Finland

Klar, dass auch Tuomas auf diesen Paavo Laapotti aufmerksam wurde, mit ihm eine Single aufnahm… und dann kam eins zum anderen bis hin zum offiziellen BTD Comeback – neben Paavo mit Juho Räihä, lead git, und Pyry Hanski, bass – incl einem neuen Album! Bei dieser Vorstellung der neuen Besetzung und des neuen Materials dürfte es wie vor 10 Jahren einige Tränchen im Publikum gegeben haben, diesmal vor Freude, denn Paavo ist ein echter Gewinn, meistert Growls und Clean Vocals gleichermaßen, sodass sich Tuomas wieder hinter die Drums zurückziehen konnte.

Obwohl anfangs wohl bei allen etwas die Nerven mitspielten und nicht alles wunschgemäß glatt lief, kann man dieser BTD Reinkarnation nur gratulieren. Tolle Show, auch ganz hinten machten die Fans von Anfang an begeistert mit, sodass die Band auch zunehmend lockerer und gelöster wirkte. Hut ab vor Paavos gesanglichen Leistung, nun fehlt nur etwas Routine, damit er sich das alte Material ebenso zu Eigen macht wie bereits den Deadsong. Die Show zeigte auch, dass BTD zeitlose Hits geschaffen hatte (u.a. Dying Sun, Winter Within, Disappear) und das sich das neue Material nahtlos in den Hit-Katalog einfügt. Klasse! Destroyer ist noch dazu ein hartnäckiger Ohrwurm, der mich noch Stunden nach der Show nicht losließ…

Welcome back, guys – ich freue mich schon auf die nächsten BTD Shows!

Setlist Before The Dawn:

Unbreakable
Destroyer
My Darkness
Faithless
Dying Sun
Chains
The Dark
Downhearted
My Room (Acoustic version)
Winter Within
Morning Sun
Disappear
The Black

Encore:
Wrath
Deadsong

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....