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U.D.O. & Existence live @ Fabrik Coesfeld

23. September 2022, Fabrik Coesfeld, Deutschland

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Auch diese Tour gehört zu den unzähligen, die aufgrund der Pandemie verschoben wurde. Im September kann sie dann endlich stattfinden und macht auch in Coesfeld im Münsterland halt. Das Münsterland ist nicht als große Metalbastion bekannt und mit Osnabrück im Norden und dem Ruhrgebiet im Süden gibt es zudem zwei etablierte Konzertregionen im Fahrbereich. Vermutlich gibt es deswegen traditionell nur wenig Bandbesuch. Dies gilt auch und insbesondere für die Studentenstadt Münster. Doch seit kurzem scheint sich was zu ändern: Die Fabrik in Coesfeld erscheint zunehmend auf der Konzertlandkarte. Nach Doro kurz vor der Pandemie verschlägt es heute U.D.O. hierher, weitere Konzerte in diesem Jahr sind bereits angekündigt. Da der Club von überall eine gute Sicht auf die Bühne bietet, die Gastronomie stimmt und die Verkehrsanbindung auch passt, ist es insgesamt eine freudige Entwicklung für die Münsterländer Rocker und Metalheads.

Den Anfang am heutigen Abend machen Existence. Als die vier Jungs aus Frankreich um 19:45 die Bühne betreten, kennt sie vermutlich niemand im Auditorium. Ein Umstand, der sich um 20:30, als die letzten Töne von ‚From Hell‘ erklingen, geändert hat. Der Vierer bietet seinen klassischen Heavy Metal energiegeladen und mitreißend an, bespielt jeden Meter der Bühne und sogar den Fotograben. Showeinlagen wie Synchronbanging, Mitsingspielchen und Jumps sitzen und reißen wirklich den Letzten mit. Schon zur Mitte des Sets gehen die Arme bis hinterm Mischpult (und das steht fast ganz hinten) hoch. Am Ende gibt es sogar „Zugabe“-Rufe und davon gar nicht wenige. Keine Selbstverständlichkeit dafür, dass vor 45 Minuten noch keiner die Band kannte. Aber absolut verdient! Ein absoluter Arschtritt!

Als U.D.O. die Bühne betreten, scheint es fast, als bräuchte das Publikum nach dem schweißtreibenden Opener noch eine Ruhepause. Vielleicht liegt es aber auch an den ersten Songs ‚Prophecy‘, ‚Holy Invaders‘ und ‚Go Back to Hell‘, die noch nicht so recht zünden wollen. Aber wenn sich davon einer nicht verunsichern lässt, dann ist es Udo Dirkschneider. Spätestens bei ’24/7’ und ‚Independence Day‘ sind dann auch alle wach und bereit, alles zu geben. So werden Stücke wie ‚Rose in the Desert‘, ‚The Bogeyman‘ und ‚Man and Machine‘ zu wahren Triumphmärschen.

Tilen Hudrap ist derweil nicht mit von der Partie. Der etatmäßige Basser ist kürzlich bei einer Show kollabiert und kuriert sich nun aus. Er wird heute durch Udos langjährigen Weggefährten Peter Baltes (ex-Accept) ersetzt. Vielleicht spielt die Band deswegen heute, entgegen Udos früherer Ankündigung, den ein oder anderen Accept-Klassiker. ‚Princess of the Dawn‘, ‚Fast As a Shark‘ und das finale ‚Balls to the Wall‘ sind definitiv Highlights des Abends. Aber nochmal zurück zu Peter Baltes: Ihm merkt den Spaß am Livespielen und die Freunde daran, wieder zusammen mit Udo aufzutreten, zu jeder Sekunde an. Kein Anzeichen von langweiliger Routine festzustellen! Beim Verlassen der Bühne vorm Zugabenblock stößt er sich jedoch hinter der Bühne den Kopf. Eine blutende Wunde und eine Schwellung im Mund, die noch auf der Bühne mit Eiswürfeln behandelt wird, sind die Folge.

Nach zwei Stunden beschließt ‚Balls To The Wall‘ den Konzertabend. Publikum und Band geben noch einmal alles, bevor es nach dieser schweißtreibenden Angelegenheit in die kühle Nacht geht. Schön war es! Hoffentlich bleibt uns Udo noch lange fit erhalten!

Setlist UDO:

Prophecy
Holy Invaders
Go Back To Hell
Never Cross My Way
24/7
Independence Day
King of Mean
Rose in the Desert
Kids And Guns
Princess of the Dawn
Blind Eyes
The Bogeyman
Like a Beast
Metal Never Dies
I Give As Good As I Get
Man And Machine
Animal House
Fast As A Shark
Balls To The Wall

Timo Pässler

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