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Insomnium / The Black Dahlia Murder / Stam1na @ Z7

19.11.2019 @ Z7 Konzertfabrik, Pratteln, Schweiz

Wenn in Zürich gerade Amon Amarth und Hypocrisy spielen, ist klar, dass man sich fragt, ob heute im Z7 auch genügend Leute anwesend sind für die Finnen Insomnium. Auch wenn es anfänglich noch schwach aussieht, strömen bei der ersten Band immer mehr Leute in die Halle, sodass diese halb voll ist und ich kann all jenen später Eintreffenden sagen, ihr habt das Beste verpasst.

Stam1na sind für mich eine der Bands, die ich in meinen Jahren bei finnischen Festivals am häufigsten gesehen habe und sie haben mich nie enttäuscht. Ob sie mit ihren finnischen Songs auch so in Europa ankommen, wusste ich allerdings nicht. Sie waren schon 2014 hier im Z7, ebenfalls mit Insomnium, zu Besuch, damals lag ich allerdings mit Fieber im Bett und konnte mir das Konzert nicht ansehen – jedoch endlich heute. Und ich kann sagen, es fehlt ihnen kein bisschen von der Power, die sie auch in Finnland haben. Einzig und alleine die Wasserdusche von ihren durchnässten Haaren ist im Sommer weitaus angenehmer als bei eisigen Temperaturen, und die Kamera findet das auch nur wenig amüsant. Aber darüber kann man hinwegsehen, wenn man hinter sich die «Ihhh» Rufe der ersten Reihen hört, sobald die Jungs mit Headbangen anfangen und das ganze Wasser aus den Haaren mit gefühlten 100 km/h wieder herausgeschleudert wird. (Evtl eine Anregung zum Stromsparen, Headbangen statt Haarfönen? Anm.d.Red.)

Sänger Antti Hyyrynen führt mit ein paar lockeren Sprüchen durchs Konzert und fragt auch nach, wer denn noch nie etwas von Stam1na gehört habe, und da schnellen doch einige Hände nach oben, aber für diese Leute war es sicher nicht das erste und das letzte Mal, denn die finnischen Jungs konnten alle voll überzeugen. Mit ihrem grossartigen Auftritt schafften sie es, das Publikum komplett auf ihre Seite zu ziehen.

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The Black Dahlia Murder sind dagegen eine echte Geduldsprobe und es braucht lange, bis ein Grossteil des Publikums mit den Amerikanern warm wird. Ich bin nicht die einzige, die findet, dass man hier besser Stam1na den längeren Spielblock überlassen hätte. Der Auftritt der Herren aus Detroit war etwas eintönig, zwar spielten sie mit Power, aber es kam so nichts rüber, es waren immer die gleichen Bewegungen, Abläufe und so ist es leider auch mit ihrer Musik. Ich kann zu dieser Band nicht viel sagen, ausser: es war äusserst mühsam, ihnen fast eine Stunde zuhören zu müssen.

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Insomnium: Diese Finnen schreiben ein grossartiges Album nach dem anderen, zuletzt erschien am 4. Oktober «Heart like a Grave». Mit diesem Album touren sie derzeit durch Europa. Mit von der Partie ist – anstelle von Gitarrist Ville Friman – Jani Liimatainen, der dieses Jahr wohl mehr auf Tour ist als zu Hause. Gerade erst war er mit Omnium Gatherum zu Gast hier im Z7 (BERICHT HIER). Jani Liimatainen übernimmt bei einigen Songs auch die Clean Vocals, was er ganz okay meistert, obwohl er nicht der beste Sänger ist. Aber es reicht und er hat so viel Spass dabei, wie ihm anzusehen ist, und das ist doch die Hauptsache. Sänger Niilo und auch Gitarrist Markus Vanhala sind in Bestform und liefern eine Wahnsinns-Show von hoher Qualität, die das Publikum mitreisst. Die Setliste beinhaltet neben den üblichen Highlights aus früheren Alben aber überwiegend neue Songs, so ist auch der letzte Song ausgerechnet ein neues Stück «Heart like a Grave». Eine ungewöhnliche Wahl, aber ein würdiger Abschluss für ein sehr gutes Konzert. Davor gab es noch eine kleine Cowboy Einlage von Liimatainen und Vanhala in Form von einer Akustischen Version von «One for Sorrow» – siehe FOTOGALERIE.

 

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core