DBTL 2015, Turku, Finland, 28.7.-1.8.2015
DBTL (Down By The Laituri), das älteste „Stadtfest“ in Finnland, läuft seit 1988 und ist vor allem ein Pop & Rock-Festival, aber in den letzten Jahren gab es auch viele finnische „Schlager“ Künstler, die wahrscheinlich versuchen, ein größeres Publikum zu dieser Veranstaltung zu gewinnen. Allerdings hatte DBTL in den letzten Jahren mit schlechtem Ticketverkauf zu kämpfen.
Was schade ist. DBTL ist ein fabelhaftes kleines Stadtfest, das anfänglich in der ganzen Stadt in Bars, auf öffentlichen Plätzen und auf den Flussbooten stattfand. Dann wurde es größer, siedelte um ans Flussufer und Zäune wurden errichtet, als der Festival Bereich vom Rest der Innenstadt getrennt werden musste. Es fühlt sich jetzt wie ein Festival in einem Käfig an, was nicht gut ist. Nicht gerade perfekt, um das Festival einladend zu machen, oder ein echtes Stadtfest. Es ist einfach ein Fest in einem kleinen, eingezäunten Bereich innerhalb der Stadtgrenzen von Turku.
Dieses Jahr bedeutet wohl einen Wendepunkt in der Geschichte des Festivals, denn um das Fest zu retten, wurde ein neuer Veranstalter recht spät in den Prozess eingebunden und es wurde alles getan, um diese fast schiffbrüchige Veranstaltung zu retten. Die Anzahl der auftretenden Künstler wurde verringert, und in diesem Jahr gibt es nur eine Bühne, im den Vorjahren zwei.
Ich denke, die eine Bühne-Lösung ist gut, denn so funktioniert das Festivalgelände besser. Aber es gibt vieles andere, das die Festival Organisation lösen muss, um DBTL als wirklich interessante Option für finnische Festivalbesucher zu machen. Es gibt bereits Ruisrock, ein Mega-Festival in wunderschöner Lage in Turku – was bedeutet DBTL im harten Wettbewerb um das Geld der Festivalbesucher? Hat es etwas Einzigartiges genug, um Interesse zu wecken? Im Moment bin ich nicht so sicher. Vielleicht wäre es an der Zeit, das Festival wieder auf die Ursprünge zu reduzieren? Es bleibt abzuwarten, was das Organisationsteam vor hat.
Ich besuchte das diesjährige Festival, um einige der Gigs zu sehen, die mich selbst interessierten, und auch welche, die eher im Interesse der Stalker-LeserInnen sein dürften. Was bedeutet, ich übersprang einige Bands. Und nach der DBTL Erfahrung in einer extremen Hitzewelle im Vorjahr, hätte ich nicht für möglich gehalten, dass ich im Jahr 2015 ein paar Nacht Gigs überspringen werde, weil es zu kalt war! Im Juli! Oh, der finnische Sommer …
Dienstag
Dieses Jahr wird das Festival bereits am Dienstag eröffnet mit Sunrise Avenue als die großen Namen des Tages.
Ich kam auf dem Festivalgelände an als Niila, eine junger Sänger & Songwriter, vor das Publikum tritt mit einer sechs Songs Setlist. Er hat nur eine EP veröffentlicht bisher, aber nach dem was ich so gehört habe, soll er mehr veröffentlichen, und bald. Ausgezeichnete, sehr aktuelle Musik! Die Band war Teil der Sunrise Avenue Tour in diesem Jahr, also haben sie ziemlich viel geübt – jedoch wurde ein Song in der falschen Tonart gestartet und wir alle (einschließlich Niila selbst) mussten darüber lachen. Er hatte tolle Beatboxer in seinem Line-Up, aber vor allem würde ich seine Musik als lyrisch weichen Pop-Rock beschreiben. Wenn es so etwas gibt. In etwa diese Ed Sheeran Art von Songs. Ein sehr schöner Start in meine Festwoche.
Dienstag wurde fortgesetzt mit Wake the Nations, eine Band, von der ich noch nie was gehört hatte. Sie spielten sehr klassischen AOR Rock, und ich dachte, sie hätten gut zum Firefest in Nottingham gepasst. Jedoch klang ihre Musik ziemlich nach Auf-Nummer-sicher-gehen, keine besonderen Hochs oder Tiefs, ihre Lieder, aber die Menge begann sich aufzuwärmen, während die Musiker performten. Solide. Hörenswert auf jeden Fall.
Das letzte Mal hörte ich My First Band vor einem Jahr auf dieser Bühne, bei einem sehr verschwitzten und heißen DBTL. Dieses Jahr nun zitternd vor Kälte, aber MFB lassen definitiv die Temperatur wärmer scheinen. Sie performten auf eine energische und glückliche Art und Weise, die ich mag. In der Tat, ich glaube, ich muss mehr über diese Band und ihre Musik herausfinden. Ihre Songs funktionieren so schön auf der Bühne, dass es sicher wert ist, sie sich auch zu Hause anzuhören.
Ich bin sicher, dass die deutschen Fans mir hier zustimmen. Ja, es gab eine kleine Gruppe von deutschen Fans, die in der ersten Reihe standen (und saßen) seit 3.00 Uhr, und nur darauf warten, MFB und was noch wichtiger ist, nehme ich an, Sunrise Avenue zu sehen. Ich unterhielt sich mit den Damen (Hallo, Silke und Jennifer!) Ich habe gehört, dass sie eigentlich ziemlich glücklich waren, dass keine von ihnen schon am Vortag außerhalb des Festivalgeländes campen musste, nur um Plätze in der vorderen Reihe zu kriegen – wir Finnen machen uns nicht so viel aus Sunrise Avenue, wie die Deutschen. Dennoch, als Sunrise Avenue schließlich auf die Bühne kamen, wurde das Festzelt gerammelt voll. Und die Finnen liebten ebenso Sunrise auf ihrer Fairytales Best Of Tour 2015.
Dieses Jahr wird das Festival bereits am Dienstag eröffnet mit Sunrise Avenue als die großen Namen des Tages.
Ich kam auf dem Festivalgelände an als Niila, eine junger Sänger & Songwriter, vor das Publikum tritt mit einer sechs Songs Setlist. Er hat nur eine EP veröffentlicht bisher, aber nach dem was ich so gehört habe, soll er mehr veröffentlichen, und bald. Ausgezeichnete, sehr aktuelle Musik! Die Band war Teil der Sunrise Avenue Tour in diesem Jahr, also haben sie ziemlich viel geübt – jedoch wurde ein Song in der falschen Tonart gestartet und wir alle (einschließlich Niila selbst) mussten darüber lachen. Er hatte tolle Beatboxer in seinem Line-Up, aber vor allem würde ich seine Musik als lyrisch weichen Pop-Rock beschreiben. Wenn es so etwas gibt. In etwa diese Ed Sheeran Art von Songs. Ein sehr schöner Start in meine Festwoche.
Dienstag wurde fortgesetzt mit Wake the Nations, eine Band, von der ich noch nie was gehört hatte. Sie spielten sehr klassischen AOR Rock, und ich dachte, sie hätten gut zum Firefest in Nottingham gepasst. Jedoch klang ihre Musik ziemlich nach Auf-Nummer-sicher-gehen, keine besonderen Hochs oder Tiefs, ihre Lieder, aber die Menge begann sich aufzuwärmen, während die Musiker performten. Solide. Hörenswert auf jeden Fall.
Das letzte Mal hörte ich My First Band vor einem Jahr auf dieser Bühne, bei einem sehr verschwitzten und heißen DBTL. Dieses Jahr nun zitternd vor Kälte, aber MFB lassen definitiv die Temperatur wärmer scheinen. Sie performten auf eine energische und glückliche Art und Weise, die ich mag. In der Tat, ich glaube, ich muss mehr über diese Band und ihre Musik herausfinden. Ihre Songs funktionieren so schön auf der Bühne, dass es sicher wert ist, sie sich auch zu Hause anzuhören.
Ich bin sicher, dass die deutschen Fans mir hier zustimmen. Ja, es gab eine kleine Gruppe von deutschen Fans, die in der ersten Reihe standen (und saßen) seit 3.00 Uhr, und nur darauf warten, MFB und was noch wichtiger ist, nehme ich an, Sunrise Avenue zu sehen. Ich unterhielt sich mit den Damen (Hallo, Silke und Jennifer!) Ich habe gehört, dass sie eigentlich ziemlich glücklich waren, dass keine von ihnen schon am Vortag außerhalb des Festivalgeländes campen musste, nur um Plätze in der vorderen Reihe zu kriegen – wir Finnen machen uns nicht so viel aus Sunrise Avenue, wie die Deutschen. Dennoch, als Sunrise Avenue schließlich auf die Bühne kamen, wurde das Festzelt gerammelt voll. Und die Finnen liebten ebenso Sunrise auf ihrer Fairytales Best Of Tour 2015.
Mein letzter Sunrise Gig war vor ein paar Jahren im ausverkauften Logomo in Turku, auf ihrer Big-Band-Tour. Damals wurden die bekannten SA Hits zu glatten und kühlen Big Band Songs arrangiert, dieses Mal hörten wir einige der Songs in wummernden Dance Club Versionen. Ich liebe diese Demonstration der Vielseitigkeit der Band. Und so auch die anderen, so schien es. Turku klatschte und sang fröhlich zusammen mit der Band. Samu bestätigte auch, dass die Online verbreiteten Gerüchte über die Bandauflösung ganz und gar falsch sind. Ich war froh, das zu hören, denn ich freue mich darauf, mehr zu hören von Sunrise Avenue in den kommenden Jahren.
Mittwoch
Der Mittwoch des diesjährigen DBTL war finnischen Künstlern vorbehalten, die mehr vom „Schlager“ Genre sind. Alle auftretenden Künstler sind sehr beliebt (außer vielleicht Aurora, die ich nicht zuvor gehört habe, also weiß ich nicht, ob sie eine solide Fanbasis haben oder nicht), und einige könnten in ihrem Genre in Finnland als Klassiker betrachtet werden.
Leider für diejenigen Leser unter euch, die gern mehr über den Mittwoch wissen würden, ich war plötzlich dreifach für diesen Tag gebucht. Was bedeutete, ich habe es nur aufs Festivalgelände geschafft, nachdem Aurora und Tuure Kilpeläinen bereits gespielt hatten.
Aber als ich ankam, war es gerade noch rechtzeitig, um das epische Schlager-Duo, die Brüder Matti und Teppo, auf die Bühne kommen zu sehen. Sie sind aus Turku, also ist es für sie immer etwas Besonderes, in ihrer Heimatstadt aufzutreten – und die Menschen in Turku wissen ihre berühmten Brüder zu schätzen. Vielleicht ist es der Dialekt. Er ist uns so vertraut. Aber in jedem Fall haben die Brüder eine erstaunliche 40 Jahre Karriere hinter sich, und egal, ob man die Musik mag oder nicht (ich eigentlich nicht), man kann es nicht leugnen, dass sie absolute Profis sind. Ihr Auftritt besteht aus Musik aus ihrer gesamten Karriere und einige ziemlich lahme Witze dazwischen. Das Publikum schien es zu genießen, ich war nicht so scharf darauf, mir den gesamten Gig anzusehen.
Dasselbe gilt für die unbestrittene Königin des finnischen Schlagers, Paula Koivuniemi. Sie ist eine unglaublich erfolgreiche Künstlerin, die in der Lage ist, ihre Shows in Tanzlokalen ebenso wie bei Rockfestivals abzuziehen und dabei glaubhaft zu bleiben.
In ihrer Band finden sich einige der talentiertesten Musiker Finnland (Gitarrist Tuomas Wäinölä zum Beispiel), und da auch ihre Karriere schon seit Dekaden andauert, können wir alle über 30jährigen bei ihren Songs mitsingen, denn wir haben sie schon als Kids in den 80ern gehört. Ihr Set bestand aus altem und neuem Material, ihre Band war superb, ich ging irgendwann in der Mitte, um mit ein paar Kollegen der fotografierenden Zunft zu plaudern…
Der letzte Performer am Mittwochabend war Jonne Aaron. Leider konnte ich für diesen Gig nicht bleiben, aber Freunde berichteten mir später, dass er gut war. Was ich auch nicht bezweifle, wenn ich an den DBTL Gig im Vorjahr denke.
Donnerstag
Der dritte Tag des Festivals stand im Zeichen von Pop-Rock. Und war für mich gleich von Anfang an richtig aufregend – dank der Tatsache, dass endlich ein amtlicher Fotograben vor der Hauptbühne errichtet worden war, sodass wir Fotografen nicht mehr länger vom Publikum aus schießen mussten. Was einen Riesenunterschied hinsichtlich der Fotoqualität bedeutet, das kann ich euch sagen!
Darum war ich auch begeistert, Maija Vilkkumaas Gig fotografieren zu können. Sie ist in Finnland ein unheimlich populärer Rockstar, aber sie hat sich für einige Jahren eine Auszeit von Auftritten genommen. Toll, sie wieder auf einer Bühne zu sehen, und in ein paar Monaten wird sie auch ihr neues Album veröffentlichen. Ehrlich gesagt bin ich nicht ihr größter Fan, aber Mann, live ist sie einfach umwerfend! Und ihre bekannten Hits machten die Menge sehr glücklich.
Nach Maijas Gig ging ich erstmal was essen (da wurde echt gute Gourmet-Qualität im Festivalgelände geboten, ich hatte einen leckeren Cheeseburger) und besuchte ein Café außerhalb des Festivalareals, daher verpasste ich das meiste der Ile Kallio Big Rock Band Show. Ile Kallio ist ein finnischer Gitarrist, der eine amtliche Big Band um sich versammelt hat, komplett mit Bläsern. Sie spielten geradlinigen klassischen Rock, Blues und Soul und boten sowohl Cover Songs als auch eigene, von dem Album, das im Frühling erschienen war. Ihr schwedischer Sänger hat eine starke Rock-Stimme und Ile Kallios Gitarrensoli sind schon eine Klasse für sich in jeder Rockband.
Als nächstes waren Juliet Jonesin Sydän (Das Herz von Juliet Jones, nach einem Cartoon) dran, eine finnische Rockband, die in den 80ern ziemlich populär, viele Jahre aber auf Eis gelegt war. Ich bin mit deren Material nicht wirklich vertraut, und die paar Songs, die ich aus den 80ern wiedererkannt hätte, wurden nicht gespielt. Stattdessen gab es einige an Punk angelehnte, einige wie Country klingende Songs. Wenn ich später meine Freunde fragte, die Fans sind, ob der Gig deren Meinung nach gut war, dann zögerten sie etwas. Sie waren etwas enttäuscht, dass die alten Hits nicht geboten worden waren und fanden die anderen Songs wohl nicht so interessant.
Der absolute Höhepunkt meines Donnerstags waren Happoradio, eine meiner Lieblingsbands und es ist schon eine Weile her, dass ich sie live gesehen hatte. Also eine tolle Gelegenheit, von ihnen ein paar nette Fotos zu kriegen und dann abzurocken! Die Band spielte hauptsächlich Hitsongs, die natürlich auf so eine Festivalbühne hervorragen passen. Die Leute kannten die Songs, auch wenn der Großteil das erste Mal bei einem Happoradio Gig war, wie sich herausstellte, als Sänger Aki Tykki danach fragte. Definitiv ein guter Gig.
Die legendäre finnische Band Neljä Ruusua schloss den Donnerstag ab. Deren Songs sind allseits bekannt und wurden auch von allen im Publikum mitgesungen, der Lautstärke nach zu schließen. Ich blieb nicht bis ganz zum Schluss, aber ich bin sicher, dass Ilkka Alanko und der Rest ihr Bestes gaben, als sich die Nacht senkte. Ein toller Abschluss des Pop-Rock-Tages.
Freitag
Das Thema am Freitag war die schwermetallischere Musik, auch wenn der Opener Teflon Brothers eine finnische Rap-Truppe ist. Ihr Song Pämppää wurde sowas wie ein Sommerhit in diesem Jahr, oder so. Keine Ahnung, nicht mein Stil – und den Gig hab ich auch nicht gesehen.
Leider verpasste ich auch den Gig von Kilpi, eine Metal-Band aus Turku. Ein Klassiker, aber leider schaffte ich es nicht rechtzeitig zum Festivalgelände. Vielleicht das nächste Mal. Allerdings kam ich rechtzeitig, um noch die letzte halbe Stunde von Stam1nas furiosem Set zu sehen. Whoa, die haben da wortwörtlich einen Hammergig geliefert. Da gab es ein Moshpit, und es gab keinen Zweifel, welchen Effekt diese Band auf ihre Fans hat. Pure Energie. Wohl überflüssig zu sagen, dass ich dem Pit lieber fern blieb mit meiner Kameraausrüstung. Und auch ohne diese wär ich eher da geblieben. Ich bin ein Feigling und fürchte mich vor Moshpits, hahah!
Nach der eher aggressiven Growl-Performance von Stam1ina wurde es Zeit, sich der Powermetal-Welt von Teräsbetoni zu widmen.
Mit dem beeindruckenden Gesang von Jarkko Ahola ist das wohl ein Paradebeispiel dieses Genres. Bei dieser Show spielte die Band das gesamte erste Album Metallitotuus (2005) vom Anfang bis zum Schluss. Das bedeutete, Hitsongs wie Taivas lyö tulta und Orjatar – klar, dass die Menge tobte.
Nach kurzer Pause wurde es Zeit für Kotiteollisuus, ihr ausgezeichnetes Set zu spielen. Wie die Vorgängerbands ließen auch sie ein brutal derbes Set vom Stapel und machten den Freitag zum wohl besten Tag des Festivals, was die Intensität der Darbietungen betrifft.
Als Kotiteollisuus fertig waren, fühlte ich mich zum Eisblock gefroren. Da ich nicht länger warten und frieren wollte, verpasste ich CMX. Sie schlossen diesen Tag mit – wie mir ein Freund berichtete – einem ihrer besten Gigs aller Zeiten ab. Sie spielten fast alle ihrer Hitsongs, und mit CMX’s Karriere wohl vertraut kann ich sagen, das ist nicht gerade eine schlechte Setlist.
Samstag
Der letzte Tag des Festivals wurden von Stina Girs eröffnet, eine talentierte Sängerin, die an einer der finnischen Idols-TV Shows teilgenommen hatte und auch ziemlich weit kam im Wettbewerb, sie landete auf Platz 5. Ich sah die Fotos eines Kollegen von ihrem Gig, und da waren vielleicht 4 Leute da… da fühlte ich mich ein wenig schuldig, dass ich ebenfalls nicht hingegangen war. Ich hoffe, sie hat später mal ein besseres Publikum!
Der zweite Act am Samstag war Scandinavian Music Group. Nicht einer meiner Faves, aber der kristallklare Sound und die gelegentlich engelsgleichen Stimmen von Terhi und Pauliina Kokkonen waren wirklich nett anzuhören.
Als nächstes begann Janna ihre Show. Sie ist derzeit eine der populärsten Künstlerinnen in Finnland. Denke ich zumindest. Alles, was ich weiß ist, dass sie einer extrem talentierten und musikalischen Familie entstammt und einige Hitsongs hat. Das zeigt, wie sehr mich ihre Musik interessiert. Jedem das seine, und das ist nicht meine Musik, und ich finde das alles andere als beeindruckend.
Olavi Uusivirta war eine Neuentdeckung für mich letztes Jahr beim DBTL. Ich liebte seine Performance damals, und ebenso diese. Ich kenne nicht alle Songs, aber seine Energie auf der Bühne, das hast du noch nie gesehen. Er springt herum, macht High-Five mit den Fans und umarmt sie (sogar ich hab einen verschwitzten Drücker abgekriegt!) und dann zog er noch einen erfolgreichen Stagedave ab, während er weiterhin kraftvoll weitersang. Er ist sowohl einfach liebenswert und strahlt gleichzeitig eine ungeheure sexuelle Energie aus. Ich wette, das Mädel, das auf die Bühne klettern und mit ihm ein Tänzchen hinlegen durfte, hatte da weiche Knie kurz davor und danach… Dieser Gig war einer der Highlights meines DBTL 2015. Obwohl das der am schwersten zu fotografierende war…
Die DBTL Abschluss-Shows kamen dieses Jahr Juha Tapio und Lauri Tähkä, beides ungeheuer beliebte Acts in Finnland, beide Männer sehr charismatisch, beide ursprünglich eher aus der “Schlager” Ecke und heutzutage eher in die Richtung Rock tendierend. Von beiden kenne ich die Songs vom Radio, aber ich hatte noch keinen von beiden live gesehen. Ich genoss meine ersten Eindrücke. Vielleicht nicht so weit, dass ich mir ihre Gigs öfter ansehen werde, aber in der Zukunft werde ich bei Festivals auch ihre Gigs genießen.
Diese beiden unglaublich talentierten Sänger hatten viel Publikum angelockt, und obwohl es scheint, dass DBTL auch dieses Jahr nicht ganz die Erwartungen erfüllte, gab es am Samstag ein volles Haus (nunja, Zelt). Und das ist gut. Wir werden sehen, ob es nächstes Jahr ein DBTL geben wird, und wenn, wie das Konzept aussehen wird. Ich hoffe, dass ein paar Dinge erneuert werden und dass es das letzte Mal ist, dass DBTL hinter einem Zaun stattfindet, sondern eher auf kleinerem Gelände direkt am Fluss.
Meine DBTL 2015 in Kurzfassung:
- Sunrise Avenue
- Happoradio
- Olavi Uusivirta
- Tolles Essen innerhalb und außerhalb des Geländes
- Networking und einige neue Fotografen-KollegInnen kennenlernen
Minuspunkte:
- Di-Sa ist zu lang für so ein Festival
- Kein Fotograben am Di+Mi und darum nur miese Fotos von diesen Tagen
- Wetter (kalt, windig, verregnet)
Text, Fotos: Johanna Ahonen
I couldn’t refrain from commenting. Very well written!