Wankers of the Zoo Crew / Mojo Waves / The Compass Schedule
26. April 2014, Semifinal, Helsinki, Finnland (Fotos von Klaudia Weber auf Flickr)
Von 2/3 des Line-Ups noch nie was gehört, aber Semifinal war ja schon immer für positive Überraschungen gut – es sollte, um es gleich vorwegzunehmen, auch an diesem Abend keine Ausnahme geben.
Während bei der grossen Schwester Tavastia wegen Michael Monroe und Support das “ausverkauft”-Schildchen an der Tür prangte, war die Kulisse hier zunächst – nunja – etwas familiärer… die wirklich frühe Beginnzeit (Punkt halb 9) schien da ebenfalls mitzuspielen, denn im Lauf der Show von
The Compass Schedule
trudelten etliche Fans ein, und es wurde immer mehr, je später die Stunde. Aber zunächst ein paar Worte zu dieser noch recht jungen Band – da gerade erst ein paar Monate zusammen – jedoch merklich aus Vollprofis rekrutiert. Denn die 4 Jungs – vorwiegend Sänger Dan – nutzten die Lage zum humorvollen Dialog mit dem Publikum. Was den “Kompass” im Bandnamen betrifft, eigentlich sehr passend, aber denkt da lieber an eine wild rotierende Magnetnadel, die mal bei Punk, mal bei Blues-Rock, mal bei Alternative oder gar bei Reggae kurz stehenbleibt… Bin schon mal auf den nächsten Gig gespannt, was sich die Jungs noch so einfallen lassen (Hip-Hop? Oper??)…
Das folgende Trio Mojo Waves
lieferte schon mal eine Einstimmung auf den Headliner – nämlich den Eindruck, als hätte man eine Horde Verrückter mal schnell aus dem Irrenhaus auf eine Bühne gelotst… Action und Spass pur, da ging die Post ab mit einem Gemisch aus Psychedelic Rock/Stoner/Punk/Metal und hochenergetischer Präsentation… die Von Hertzen Brothers auf Speed oder so… Der Falsettogesang passte da sogar ausgezeichnet dazu, obwohl ich sonst nicht so auf hohe Stimmen abfahre. Der mittlerweile gut gefüllte Club liess sich in Nullkommanix in Hochstimmung versetzen. Noch eine Band, die man gerne wieder live geniessen will… Und ich bin mir sicher, dass nur eine einzige Person unter den Anwesenden heilfroh war, dass es wegen dem strikten Zeitplan diesmal ohne Zugaben abging – nämlich jener junge Mann, der gleich bei beiden Vorbands hinter dem Schlagzeug sass…
Wankers of The Zoo Crew
sind ja keine Unbekannten für mich – diese Horde Verrückter hatte ich schon öfter live genossen, und deren Gigs laufen bei mir auch unter “Pflichtprogramm”. Denn neben dem Quer-durch-den-Gemüsegarten-Sound und einem fähigen Sänger (hörbar von Freddie Mercury und Mike Patton beeinflusst) ist es natürlich die völlig durchgeknallte Show, die einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert – und das sogar nach einem harten Arbeitstag (wie bei mir in diesem Fall). Tja, wie soll ich das beschreiben – “hyperaktiver Frontmann” klingt untertrieben… Ich frag mich jedesmal, wie Tommi Salmelainen nach den Sprüngen, Salti, Tanzeinlagen und anderen Ninja-Aktionen noch Luft zum Singen hat … Obwohl die 2. CD bereits so gut wie im Kasten ist, setzte die Band doch lieber auf altbewährte Hits des ersten Albums (die ihr euch auf der Bandhomepage anhören könnt) – wohl auch, um den Einstand ihres neuen Drummers Joonas Pyhtilä zu feiern. Gelungener Gig auf alle Fälle!
Fazit: Gleich drei Acts, die beste Unterhaltung garantieren, ein perfekter Abend also, und auf ein baldiges Wiedersehen!