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Hammerfall, Orden Ogan, Serious Black

25.1.2015 Z7 Konzertfabrik, Pratteln, Schweiz

Das erste Konzert 2015 steht für mich an, und das gleich noch von einer Band, die ich als Teenie super toll fand und dann irgendwie aus den Augen verlor. Hammerfall sind endlich wieder mal zurück in der Schweiz im Z7, wo sie schon länger nicht mehr auftraten. Drei Jahre Album Pause waren lange und irgendwie hörte man einfach nichts mehr von den Jungs. Trotzdem sind sie jetzt gleich zwei Abende hintereinander hier, und bei sogar ausverkaufter Halle. Gespannt darauf, wie sich die Jungs in den acht Jahren, die ich sie nicht sah, entwickelt haben, lausche ich erst mal den Vorbands.

Serious Black macht heute den Anfang. Sie haben gerade erst ihr Debütalbum veröffentlicht und die Mitglieder der Band spielten unter anderem in Bands wie Blind Guardian, Dreamscape, Edenbridge, Visions of Atlantis und Masterplan. Auf dieser Tour sind sie allerdings in einem bisschen anderen Line-up unterwegs, warum das so ist, wird von der Band nirgends erwähnt. Naja, musikalisch ist es kein grosses Spektakel, der Sound ist nicht schlecht und das Zusammenspiel ganz harmonisch. Ausser dass der Herr an den Keys ein bisschen falsch mitsingt und den Sänger immer unterstützen muss. An und für sich kein schlechter Einheizer, aber den wenigsten Leuten hier bekannt und darum wärmt sich die Stimmung nur schleppend auf.
photos: Sandy Mahrer

Ham1

Nachdem Serious Black nach kurzem Spiel die Bühne geräumt haben, ist es an den Deutschen Orden Ogan, die Meute für Hammerfall in Stimmung zu bringen. Die Folk- Metaller sind zugegeben nicht mein Ding, ich finde die Musik zu chaotisch, den Sänger zu schwach. Aber den Leuten scheint es grösstenteils zu gefallen. Wie immer kommen die Ansagen „aber das Publikum gestern war lauter, ihr müsst noch lauter sein“ und das übliche Gequatsche. Die neuen Songs ihres gerade erschienen „Ravenhead“ Albums kommen gut an und ich kann auch sagen, dass mir die durchaus besser gefallen als das alte Zeug. Die Herren legen alles in allem einen ganz guten Auftritt hin und wärmen das Publikum gekonnt für Hammerfall auf.

Endlich nach längerer Umbauphase kommen Hammerfall auf die Bühne, wie gewohnt gut gestylt; sichtlich ergraut scheinen sie sehr froh, wieder einmal im Z7 zu spielen. Das Line-up hat sich auch wieder ein bisschen verändert, am Schlagzeug findet sich jetzt David Wallin, anstelle von Anders Johansson. Und für den Bassisten Frederik, der sich der Zeit im Vaterschaftsurlaub befindet, springt ein alt bekanntes Gesicht ein, Stefan Elmgren, der zuvor Gitarrist bei Hammerfall war. Ein tolles Team, das auf der Bühne nicht viel anstellen muss, um die Fans zu begeistern, und das von der ersten Sekunde an. Erstaunlich viele junge Konzertbesucher sind heute da, und auf die Frage von Joacim Cans, wer denn heute Hammerfall zum ersten Mal sähe, schossen erstaunlich viele Hände in die Höhe. Auch wenn Hammerfall viele der neuen Songs in ihr Set eingebaut haben und auch einige nicht ganz so bekannte ihrer alten Alben mit auf die Setliste stehen, kommen die guten alten Hitperlen der Schweden wie „Renegade“ oder „Hearts on Fire“ immer noch am besten an. Auch wenn es ein super Konzert ist und die Jungs echt gut drauf sind, habe ich immer wieder das Gefühl, das Joacim vorsichtiger und tiefer als früher singt, und im Allgemeinen einiges langsamer und mit weniger Power. Eigentlich sind alle der Herren ein bisschen ruhiger geworden und es herrscht weniger Action auf der Bühne. Aber sie sind dennoch einmalig und machen Stimmung, mit Witzen lockert Cans das Konzert zwischen den Songs auf und sorgt für Lacher. Hammerfall sind und bleiben Ikonen des Heavy Metal.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core

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