Deathstars / Marionette
Um ehrlich zu sein, hatte ich auf dieses Konzert nicht wirklich Bock, denn letztes Mal waren die Herren wegen miesem Sound und Verneblung der Halle so schlecht, dass ich mir dachte, das war‘s dann wohl. Und dann kommt auch noch nach nur drei Alben ein Best Of Werk heraus, das keiner wirklich braucht, da hätte man doch viel lieber ein neues Werk in den Händen gehalten. Aber dennoch möchte ich mir gerne ein Bild darüber machen, ob letztens die Ausnahme war – zum Glück habe ich das nicht verpasst!
Den Anfang machten ihre schwedischen Kollegen Marionette, die ich bereits im letzten Jahr als Support Act von Murderdolls gesehen hatte. Dort waren sie schon grottenschlecht, aber was sie da ablieferten war ein Desaster. Wer sich wohl diese Bandkombination ausgedacht hat? Hardcore und der melodiöse Glam Death Sound der Deathstars passen bei aller Liebe nicht zusammen. Und auch beim Publikum hatten die jungen Göteborger ziemlich zu kämpfen, dass doch hin und wieder einige Hände nach oben gingen. Ich glaube, dass gerade die Leute, die die Deathstars nur als Vorband von Rammstein kennen und nur kamen, weil es gerade in ist zu „ROCKEN“, ein wenig desorientiert waren von den harten Tönen, die ihnen da entgegen schlugen. Irgendwie zu verstehen, denn die Mucke von Marionette ist auch in meinen sogar Härteres gewohnten Ohren nur ein Chaos von Gitarrenriffs und Gekrächzte. Danach kann nur besser werden…
Nach relativ kurzer Umbauphase ging es dann endlich los mit Deathstars. Wer glaubt Teeniegekreische gibt es nicht bei so einem Konzert, hätte sich ganz schön gewundert hier. Die Show von Cat, Skinny, Nightmare, Whiplasher und dem Neuzugang Drummer Vice ist von Anfang bis Ende ein absolutes Highlight. Bis auf ein paar Kleinigkeiten auch eine der besten, die ich bisher von den Jungs gesehen habe. Die Setliste lässt keine Wünsche offen, egal ob „Tongues“, „Metal“ oder „Death Dies Hard“ – alles war dabei. Dasselbe gilt für die Show, zwar hielt sich der sonst doch so dominante Skinny extrem zurück, aber vielleicht war er einfach nicht ganz so fit an diesem Tag. Dafür kommunizierte der sonst so zurückhaltente Nightmare auf einmal ganz flott mit den Fans, und es schien ihm mal richtig Spass zu machen auf der Bühne zu stehen. Das bin ich gar nicht gewohnt von ihm, es freut mich zu sehen dass die Jungs scheinbar einiges an Entertainment-Elementen von Rammstein übernehmen und das auf ihre ganz eigene Weise umsetzen konnten. Ein bisschen irritierend war es, dass sich bei Deathstars auch Raver unter die Konzertbesucher mischen und sich so gar nicht zu benehmen wissen, aber das bleibt hoffentlich die Ausnahme. Obwohl diese Band eigentlich immer gut ist, hängt auch bei dieser Band viel von der Tagesverfassung ab. Also sehen wir über das es letztes Mal hinweg, hier haben sie das alles wieder gut gemacht. 8 Punkte, aber nur für die Deathstars.