Wolfheart – Wolves Of Karelia
Label: Napalm Records VÖ: 10. April 2020
Etwas Gutes hat das Verpennen von Releasedates ja – da haben sich schon so viele vorher lobend bis hymnisch drüber geäußert, dass ich mich diesen Reviews locker anschließen kann. Oder genauer gesagt, ich kann mir die Selbst-Relativierung meiner Urteilsfähigkeit als langjähriger Fan der Band (und deren Vorgänger) sparen.
Das fünfte Wolfheart-Studioalbum schafft es mühelos, einerseits die eingeschlagene Linie weiter zu führen und andererseits etwas Neues zu bieten. Schon am Vorgänger “Constellation of the Black Light” kam ein Synth gelegentlich markanter zum Einsatz. Auf diesem Album kriegen die symphonisch-epischen Tastentöne noch mehr Raum und gelegentlich sogar eine dominante Rolle, was für Black Metal-mässige massive Soundwände sorgt (wie schon bei Black Sun Aeon). Damit meine ich diese spezifische Mischung aus Melodien trotz brutaler Riffs und Blast-Beats, die dich sofort gefangen nimmt und fast süchtig danach macht … In gewisser Hinsicht ist Wolves of Karelia daher sogar härter und aggressiver ausgefallen, da anstelle auf den lässigen Groove vom Vorgänger auf komplexere Songstrukturen mit fiesen Details gesetzt wird. Was mit dem Stilmix (Black Metal, Pagan-Folk, episch-heroischer Metal, Thrash, Old-School-Death, Acoustic Pop) ja schon fast an Prog grenzt… Das Thema finnischer Winterkrieg zieht sich als roter Faden durch die Texte, von denen ich einige besonders berührend finde (Ashes).
Kurz, wieder mal Qualitätsarbeit aus dem Hause Stark- äh Saukkonen, eine gelungene Mischung aus hart und zart / melodiös und obwohl ein “sofortiger Ohrwurm” Superhit nicht gleich auffällt, dürfte der Refrain von The Hammer der zukünftige Dauerbrenner der Live-Shows werden (sobald auch mal wieder Konzerte erlaubt sind). Ein Muss für Fans von finnischem Metal / Melodic Death Metal – denn alle Wolfheart-Fans haben das Album ohnehin schon längst 🙂
-
10/10