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Tuska 2005

Kaisaniemi, Helsinki, 15.-17.7.2005

Wie ausgetauscht ist Helsinki im Sommer der hier leider viel zu kurz, aber dafür warm und sonnig ist. Alle rennen mit selig dämlichem Grinsen herum und freuen sich einen Elch über alles und jeden. Was aber die über 30.000 mit Bandshirt bewaffneten Metalheadz angeht, geht nichts über das TUSKA (= Schmerz). Direkt neben dem Hauptbahnhof im Kaisaniemi -Stadtpark gelegen findet das TUSKA nun mehr zum achten Mal statt.

(Sollten die Fotos im Text nicht mehr funktionieren, checkt die interaktiven Fotogalerien am Textende)

Hier ist zwar kein campen in nächster Umgebung möglich und durch die Citynähe war dann auch schon recht früh am Abend um 23:00 Uhr die letzte Band auf der Bühne und danach Schluss bis zum nächsten Tag. In Anbetracht der vielen Bars im Umkreis von 10 Gehminuten war das aber kein wirklicher Meckergrund und so wurden Helsinkis Bars und Clubs nach dem die TUSKA-Tore geschlossen waren von einer alljährlichen Metalinvasion heimgesucht die bis zu den Sperrzeiten, die je nach Bar und Club irgendwo zwischen 2:00 und 3:30 Uhr Morgens andauerte.

Das TUSKA bot den Journalisten an sich mit einem Kran in den Himmel hiefen zu lassen um das bizarre Bild für Euch festzuhalten.

Da echte STALKER schwindelfrei sind, hier ein paar nette Impressionen für Euch:

Der Regen, den wir hier geknipst haben, hat das TUSKA nie erreicht. Wer weiß, was die Organisatoren dem Wettergott geopfert haben…

FREITAG

Diese Statue steht im Park vor dem Eingang zum TUSKA. Was seht ihr darin?

DESTRUCTION

Die deutschen Thrash-Veteranen überraschten auf der kleinen Sue-Stage mit glasklarem Sound und Bombenstimmung. Zu sehen war die Band aber kaum. Einerseits aufgrund des enormen Fan-Andrangs, andererseits aufgrund der Sand- und Staubwolken, die vom Moshpit vor der Bühne ständig aufgefrischt wurden. Optisch kamen Schmier & Co. also wie „Gorillas im Nebel“ rüber … akustisch ließ die Band mit Klassikern (z. B. „Mad Butcher“) und brandneuem Material (z. B. „Soul Collector“) nichts zu wünschen übrig. Meiner Meinung nach hätte ihnen ein Platz auf der Hauptbühne gebührt! (KW)

TERÄSBETONI

Diese Typen sind hysterisch. Wir verpassten leider einen Teil des Gigs, da wir in einer ewig langen Schlange beim Presseeingang standen, aber das was wir dann noch sahen, rockte wirklich. Ich nahm an, dass die meisten Metalheadz die satirische Power Metal Band nicht wirklich annehmen würden, aber als wir zur Hauptbühne, dem Radio City Stage, kamen, hatte sich eine beeindruckende Menge eingefunden, die wach und enthusiastisch den Opener abfeierte. Ich hatte das Album der Band schon vor dem Tuska gehört und die eingängige Schrecklichkeit schätzen gelernt. Der Sänger ist auf eine ärgerlicher Weise beeindruckend und ich war gut froh, dass er es auch live hinbekommen hatte seine Stimme ins rechte Licht zu setzen.

Der Rest der Band spielte auch einen guten Gig und man sah den Jungs an, dass sie sich derbe freuten auf dem TUSKA spielen zu können. Die Musik selbst ist nicht besonders originell, innovativ oder komplex, aber sie rockt und die Partystimmung die sie hier zu Beginn des Festivals schufen, sowie der grundsolide Gig, sprechen für diese Band. Sehr unterhaltsam! (SP)

FINNTROLL

Finntroll machen einfach immer Spaß und wenn die Sonne auch noch so heftig knallt und der Sound zwar gut, aber stellenweise einfach zu leise war, bekam man hier was man erwartete. Eins muss man den Finnen in Hinsicht auf ihre Keyboarder lassen. Nach Henri, der von Ensiferum geborgte Augenschmaus Meiju und nun ein Zottel der auf den Namen Aleksi hört, von der Band „Junior“ genannt wird (er ist wirklich noch jung, aber hoffen wir mit ihm, dass sich der Name nicht dauerhaft durchsetzt) und äußerlich und spieltechnisch perfekt in die Band passt.

Das Publikum feierte alle Hits mit viel Bier ab und genoss den Auftritt sichtlich – genau wie die Band. (SA)

APOCALYPTICA

Nicht nur die Sommerhitze brachte die Menge noch vor Konzertbeginn zum Überkochen. Die Finnen sind einfach eine Klasse für sich. Allen Temperaturen zum Trotz, und obwohl sie „nur“ die Instrumental-Versionen von „Bittersweet“ oder „Wie Weit“ spielten, kriegte ich bei Tracks wie „Path“, „Master of Puppets“ oder „Betrayal“ ne Gänsehaut. Seit sie sich von Coverversionen gelöst und mit einem Schlagzeuger verstärkt haben, finde ich das Cello-Trio nur noch genial!

Unfassbar, welche Sounds sich aus einem Cello herausholen lassen, was trotz unhandlicher Instrumente an Show möglich ist… und wie schnell sich gerissene Saiten ersetzen lassen…

Flankiert von Paavo und Live- “Ersatzmann“ Anttero produzierte sich Perttu als totaler Metal-Maniac, Eicca stand ihm beim Bangen in nichts nach – „Seek and Destroy“ endete sogar in einem (Fake-) Instrumente-Massaker … kein Wunder, dass sie dem strikten Tuska-Zeitplan zum Trotz für eine Zugabe auf die Bühne durften. Die Publikumschöre bei „Enter Sandman“ – nochmal Gänsehaut… ein Wahnsinn! Apocalyptica rules! (KW)

MONSTER MAGNET

Die Amis waren wie Apocalyptica zum ersten Mal beim Tuska-Festival, und in viel besserer Form als damals beim Dynamo… Zugegeben, es fällt auch schwer, sich diesem hypnotischem Stoner-Sound, dem bösartigen Sleaze-Bass, dem kraftvollen „Best Of“-Programm und der intensiven Show zu entziehen, die Lichtshow tat ihr Übriges. Außerdem gab’s alle meine Faves vom legendären „Powertrip“-Album… Dave Wyndorf sang, schrie, rotzte und poste sich förmlich die Seele aus dem Leib, suchte immer wieder den Kontakt zum Publikum, brachte selbst kleine Gesten zur Geltung. „Space Lord“ gab’s als krönenden Abschluss, jedoch keine Zugabe… So blieb der Eindruck, dass Monster Magnet diesmal gegenüber den Cello-Rockern den Kürzeren zogen haben. (KW)

Das Monster „fucking“ Magnet Publikum sang jede Zeile mit:

Offiziell war nun Schluss…

… aber wie im Vorwort erwähnt ging die Party weiter in zahlreichen Bars und Clubs, wovon in einigen wie z.B. dem Tavastia offizielle TUSA Parties stattfanden auf denen, allen die noch immer nicht genug hatten, noch mehr Bands wie z.B. Agonizer, Dauntless und Horricane einheizten. Wir haben es nur bis zur nächsten Bar geschafft und sind dort in allen Ehren versackt.

SAMSTAG

Morgens waren überall in Helsinki kleine Kopien der Großen zu treffen, wie hier ein Mini-Udo Dirkschneider.

NAGLFAR

Der Hellsinki Stage ist nicht wirklich voll als Naglfar spielten, aber was kann man zu so einer frühen Stunde schon erwarten? 14:30h ist schließlich noch Morgens. Das erstaunlich aufnahmefähige Publikum kümmert’s nicht. Da wurde mit geschrieen und die vom Sänger geforderten Fäuste in die Luft gestreckt. Der Sound ist gut und diese Schweden können wirklich spielen. Das Ganze ist nicht wirklich meine Musik, daher hatte ich nach ein paar Songs auch genug gehört. Die Songs fingen an alle gleich zu klingen und die geknurrten Ansagen, wie auch die Songtexte schienen ziemliches Klischee zu sein. Anständiger Gig. (SP).

AJATTARA

Das ganze Feld vor der Sue Stage war voll gepackt mit Leuten, auch die Treppen am Ende des Platzes. Sogar hinter den Treppen-Sitzrängen wimmelt das Gras vor Leuten. Die Sonne knallt, das Festgelände ist heiß, und der Sue Stage in Staub gehüllt. Dumm gelaufen, wenn du in der ersten Reihe stehst, denn Du kannst die Bühne nicht wirklich sehen. Nicht gerade die idealen Voraussetzungen für einen Ajattara Gig. Jede Art von Lichttechnik ist total verschwendet. Als die Band anfing zu spielen, hatte sie mit ernsthaften Soundproblemen zu kämpfen. Das Keyboard ist viel zu laut und die Backvocals waren lauter als Pasi´s Leadvocals, was sehr bizarr klang um es gelinde auszudrücken. Einige Melodiezeilen scheinen ganz zu fehlen. Es ist eine Schande, denn es ist schon schwer genug in Ajattara-Stimmung zu kommen, wenn die Sonne so schön scheint. Manche der Gitarren Effekte, die wesentlich zu der Atmosphäre auf den Alben beitragen kommen überhaupt nicht rüber, was wahrscheinlich an den argen Soundproblemen lag. Nach einigen Songs verbesserte sich der Sound ein bisschen. Es wäre wirklich eine gute Idee die bösesten Metal Bands des Festivals später am Tag spielen zu lassen. Nicht dass es in Helsinki zu dieser Jahreszeit irgendwie vor Mitternacht dunkel werden würde, aber mitten an einem heißen Sommertag spielen zu müssen ist mehr als Ajattara´s böser Sound verkraften kann. Kein sehr unvergesslicher Ajattara Gig – leider.

ROTTEN SOUND

Ich bin immer ein bisschen nervös, wenn es darum geht eine Band die auf ihrem Album schnell, technisch und tight klingt, live zu sehen. Man weiß nie ob sie live halten können, was sie auf dem Album gebracht haben. Ich hab mich umsonst gesorgt. Rotten Sound klangen schnell, aggressiv und heavy. Am Anfang war der Bass ein wenig laut, was den Gesang und die Gitarren etwas matschig klingen lassen. In Sicht auf den Gesang war das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Es ist sehr schwer zu sagen, ob es wirklich Lyrics gibt, oder es nur wahlloses Geschreie ist. Der Sound wird bald besser, und ich bin wirklich sehr beeindruckt. Diese Typen ficken Tiere, besonders den Schlagzeuger. Ich habe eine ausgezeichnete Sicht auf ihn, wie er dort sitzt, in seinen Shorts und Socken sieht er echt lässig aus – ganz im Gegensatz zu dem was er auf seinen Drumms fabriziert, denn das ist enormes, komplexes Gedresche. Nach einigen – sehr kurzen – Songs verlassen alle Bändermitglieder, außer dem Schlagzeuger, die Bühne. Der Drummer kredenzt dem Publikum derweil ein eher langes, aber großartiges Solo, während die Band sich mit Kunstblut bekleckert.

Nachdem die Band wieder auf der Bühne ist, werden noch mehr finnische Ärsche gekickt. Das Publikum liebt es, auch wenn es bei diesem Lärmanschlag als schwer erweist zu headbangen. Die meisten Leute in der ersten Reihe schreien mit – Ich glaube es gibt tatsächlich Lyrics – und schütteln ihre Fäuste zur Musik. Diese Musik ist nichts für jedermann, aber es ist genial zu sehen, wie die Jungs diese Musik live umsetzen! (SP)

AMORAL

Der Hellsinki Stage ist praktisch voll. Diese jungen Typen aus Helsinki wissen wie man spielt und sie bringen das Publikum wirklich in Wallungen. Der Sound war gut und gespielt wurde solide. Hier war keine düstere und böse Atmosphäre nötig. Das Publikum ging bei den fesselnden Gitarren Riffs, den Wechseln in Zeit und Rhythmus und der Energie der Band auf der Bühne voll mit. Das ist die Art von Musik die einfach jeden zum bangen oder nicken bringt. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. (SP)

GAMMA RAY

Unter mörderischer Hitze litten nicht nur die Fans, sondern umso mehr die Bands auf der Bühne. Die Jungs um Kai Hansen mühten sich redlich, aber irgendwie wirkte die Show ein wenig schaumgebremst… kann aber auch sein, dass ich selber schon dem Kollabieren zu nahe war… Die Soundprobleme kommentierte Hansen trocken: „so sind Festivals nun mal“. Als Vorgeschmack aufs neue Album „Majestic“gab’s „Blood Religion“, und dank Dusche vom Bühnenrand wurde beim Helloween-Klassiker „I want out“ nochmal richtig abgerockt! (KW)

TESTAMENT

Ich schonte meine Kräfte lieber für die Thrash-Legende Testament – und tatsächlich, bei Uralt-Hits „Trial by fire“, „Over the Wall“, „Alone in the Dark“, „Into the Pit“, „Raging Waters“, „Disciples of the Watch“ oder „The Preacher“ war von vornehmer Zurückhaltung keine Rede mehr … auch im Publikum wurde gebangt und mitgesungen, was die Lunge aushielt. Chuck Billy ließ an Bühnenshow nichts zu wünschen übrig, wirkte allerdings bei melodiöseren Teilen (z. B. Ballade „The Legacy“) stimmlich nicht völlig sicher. Echte Soundprobleme verschuldete der in die Band zurückgekehrte Klampfer Alex Skolnick – gleich zweimal in einem Gig den Amp in die Luft jagen (incl. Raucheffekt!), das is Tuska-Rekord! (KW)

DIMMU BORGIR

Rechtzeitig für die norwegischen Düsterlinge zogen Gewitterwolken auf, die aber nur ein paar Tropfen abgaben. Um es vorwegzunehmen, es war eine ihrer besseren Shows, denn gerade Live (und noch bei Tageslicht) wirken Black Metal Acts generell etwas schwachbrüstig. Nicht so Dimmu Borgir – sie schafften es, die Fans mit perfekten Sound, einem Querschnitt ihrer Hits (z. B. „Unorthodox Manifesto“, „Kings of the Carnival Creation“) – makelloser Gesang von Simen! – und bombastischer Lichtshow bis zum Schluss bei Laune zu halten. Als es dann noch „Mourning Palace“ gab, musste ich doch noch mal meine Genickmuskulatur malträtieren… ein würdiger Headliner! (KW)

An diesem Abend fanden wir dann auch heraus, dass einem nur eine wirklich üble Kaschemme bleibt, wenn einer seinen Ausweis vergessen hat und man demzufolge nicht in die Bars kommt. Ein großes Lob gilt den Taxifahrern von Helsinki, nicht nur, dass jeder zweite auch an mindestens einem Tag aufs TUSKA ging und ja eigentlich Musiker ist, sondern besonders löblich und in Deutschland fast undenkbar ist es, dass hier ohne mit der Wimper zu zucken schwerst betrunkene Freunde mit in deren Wohnung / Hotel gehievt werden und sogar noch der Handywecker programmiert wird. Wunschkonzert!

SONNTAG

Direkt neben dem TUSKA steht ein Gebäude in dem eine kuschelige Bar liegt mit einem tollen Biergarten, aber deshalb erwähnen wir das nicht, sondern wegen der Umweltfreundlichkeit die Schule machen sollte. Hier stand ein Baum und er steht dort immer noch, denn das Haus wurde einfach drumherum gebaut. Toll!

TURMION KÄTILÖT

Die Kindermädchen des Elends – oder so was in der Art. Ihre Outfits sind extrem und sie machen Musik die dazu passt. Als die Band auf dem Sue Stage zu spielen beginnt, wird einer der Sänger an seinen Haaren vom zweiten Sänger, der in einen Arztmantel gekleidet war, auf allen vieren auf die Bühne geschleift. Erwähnenswert auch das Outfit des krabbelnden Sängers, denn er war in ein S&M – Kostüm, aus dem sein Arsch raus hing, gekleidet und beide Arme zierten dutzende von Sicherheitsnadeln.

Sie sehen wirklich zum fürchten aus. Einer der Gitarristen trägt ein glänzendes Leder – Catsuit und sein Haar ist zu roten Dornen gestylt, die mehr als einen halben Meter in die Luft stechen. Sein Gesicht ist um die Augen schwarz angemalt was dem noch die Krone aufsetzt.

Ein fröhliches Bündel, so viel ist klar. Wie schon erwähnt gibt es bei den Jungs zwei Sänger, die sich auch nur um den Gesang zu kümmern haben. Einziger Grund hierfür: die Beiden brauchen ihre Hände ja auch um miteinander Blödsinn zu machen, oder mit sich selbst wenn sie in Sicherheitsnadellaune sind. Die Sicherheitsnadeln kommen Song für Song einzeln heraus und werden einfach ins Publikum geworfen. Ich bin sehr froh, dass ich nicht im Wurfradius stand, auch wenn das Publikum das Set der Band wirklich zu genießen schien.

Beide Sänger schreien sich die Lunge aus dem Hals, aber man versteht leider trotzdem nicht viel, da zuviel Effekte auf die Stimmen gelegt wurden. Der Bass ist zu laut und die Keyboards sind kaum hörbar. Der Sound, besonders das Schlagzeug erinnern an Rammstein. Es ist besonders der Beat des Schlagzeugs, der sich während der verschiedenen Songs nicht zu ändern scheint, was es für mich schwer macht die Songs zu unterscheiden. Viel Lärm mit ein paar schockenden Eskapaden. Nicht mein Fall. (SP)

Ich fand die Show der durchgeknallten so genannten finnischen Antwort auf Rammstein (okay, soweit würde ich nicht gehen) wirklich gut. Hoffentlich kommen die bald mal nach Deutschland. (SA)

CHILDREN OF BODOM

Die Kinder eröffneten den Sonntag auf der Hauptbühne, und alle, alle kamen – diesen Eindruck hattest du jedenfalls, wenn du nur versuchtest, zum Würstchenstand vorzudringen. Keine Chance! So voll war das Gelände vorher noch nie!

Kein Wunder, dass sich Alexi „Mitä vittu?“ Laiho & Co in bester Laune – und in Höchstform – zeigten. Da wurden mal schnell „Teräsbetoni“ (= die finnischen Manowar) auf den Arm genommen, der „Reaper“ gegrillt oder Songs spontan umgetextet: „Tuska after Midnight“… bei „Hate Me“, „Needled 24/7“, „Hate Crew Deathroll“, „Trashed, Lost & Strung Out“ oder „Everytime I Die“ war die Menge kaum zu halten – eine perfekte Show!! Da hatte ich schon meine Zweifel, ob die nachfolgenden Bands das toppen können…(KW)

SENTENCED

Leicht machen einem die Mannen aus Oulu den Abschied nicht, denn auf ihrer ausgedehnten Abschiedstour bekommen eingefleischte Fans oft die Chance sich Tränen zu verkneifen und Klöße im Hals wegzuspülen. Samt Sarg hauen die Finnen gleich mit „Where Waters Fall Frozen“ richtig rein.

Der Song der allen Journalisten die kaum bemerkbare Ironie der Texte näher bringen sollte „Excuse Me While I Kill Myself“ folgte auf dem Fuße. Leider hatte ich mir den schon zu oft anhören müssen, denn bei der Finnischen Variante von „XY sucht den Superstar“ die hier „IDOL“ heißt, ist dies ein beliebter Song und viele Möchtegernvilles im Land der Karaokebegeisterten kredenzte uns diesen Song… wieder… und wieder… und wieder. Aber genug davon und zurück zu Sentenced.

Über die Ansagen kann ich nur mutmaßen und das möchte ich Euch lieber ersparen, denn – warum auch nicht, wir sind ja schließlich in Finnland – kamen alle Ansagen in Finnisch. Das Set war leider nicht so rund wie man es sich gewünscht hätte, denn man merkte der Band eine gewisse Uneinigkeit an, die sich auch in der Reihenfolge der Setlist und der leichten Verwirrung auf der Bühne, wie auch im Publikum spiegelte sich dies wieder. Nicht der beste Auftritt der Abschiedstournee, aber missen möchte es auch keiner. Bleibt!!! (SA)

Bei Mnemic´s Sänger (Ex-Sänger, er hat die Band verlassen.)wurde seine „Trauer“ über den Abschied der Band auf seine ganz eigene Weise kundgetan…

Da ich mit der Kamera nicht schnell genug war um den Originalaugenblick festzuhalten, gab er uns noch eine „Zugabe“.

Im Anschluss hatten unsere Children Of Bodom – Preisausschreiben – Gewinner ihren Auftritt.

Zusammen mit einem Teil der Crew, ging auf zum fröhlichem Interview mit Alexi Laiho.

Dass sie ihre Sache mehr als gut gemacht haben, könnt ihr bald im nächsten STALKER nachlesen, denn ihr Interview ist die Titelgeschichte.

In Kürze könnt ihr ein paar aktuelle Facts im Stories-Interviews – Bereich nachlesen.

ACCEPT

Legt man neben Show, Sound und Stimmung auch noch das Gedrängel als Maßstab, staubten COB eindeutig den Titel als „absoluter Tuska-Headliner“ ab.

Ansonsten wurde ich von den deutschen Metal Veteranen mehr als positiv überrascht. Was für eine Band!!! Das Alter von Udo, oder der anderen reiferen Herren im Line-Up würde ich nicht mal zu raten wagen (er selbst kündigte den Klassiker „I’m a Rebel“ als einen Song an, der geschrieben wurde, als die meisten im Publikum noch nicht auf der Welt waren…) In Sachen Abrocken, Spielfreude, Spaß auf der Bühne und die Fans an den Eiern (oder anderen Organen) packen, da machten sie den jüngeren noch jede Menge vor.

Das Publikum war am Überkochen, selbst im Presseareal war alles auf den Beinen (und Bänken), minimalste Andeutungen reichten aus, um immer wieder lang anhaltende Spontanchöre zu provozieren. Selbst Udo war fassungslos. Als es neben den unvermeidlichen Hits „London Leather Boys“, „Restless and Wild“, „Metal Heart“ und „Balls to the Wall“ auch noch die Oldies „Fast as a Shark“ oder „Princess of the Dawn“ gab, kriegten viele Fans wohl feuchte Augen … schätze, der Accept-Merchandiser hatte hinterher alle Hände voll zu tun… (KW)

FAZIT

Auch wenn da TUSKA nicht mit Meganamen ranklotzte, war es ausverkauft und Sonne, entspannte Securities und eine abwechslungsreiche und spannende Bandauswahl trugen zu einer guten allgemeinen Stimmung bei. Sanitär wurden nur Dixies geboten, was viele Metaller dazu bewegte in nahe gelegene Restaurants, Cafés und ähnliche Orte mit sauberen Spülungstoiletten auszuweichen.

Da die TUSKA-Besucher brav sind und auch immer was kauften, gab es auch keine Proteste von den Ladenbesitzern. Die Preise für Essen und Trinken waren skandinavisch und somit kontokillend, so dass der Besuch in nahe gelegene Restaurante meist gleich zwei Zwecke erfüllte. Es mag auch am extrem guten Wetter gelegen haben, aber alle Festivalbesucher, die wir sprachen fanden es toll und wollen im nächsten Jahr wieder kommen. Wir schließen uns an und damit, bis zum nächsten Jahr.

Fotos: Dennis Nazarenko Text: Klaudia Weber (KW), Sanne Peeters (SP), Samira Alinto (SA)

Alle Textillustrationen als interaktive Galerie:

Festivalfotos:
https://www.flickr.com/photos/stalkermagazinerocks/albums/7215768576137823

Contributors

Samira Alinto

Reportagen, Reviews, Fotos

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