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Mohn À Lisa: Puppenhafte Eleganz

Mohn À Lisa ist ein österreichisches Modelabel, das im Frühjahr/Sommer 2014 gegründet wurde. Mit seinen verspielten Entwürfen lädt es in eine fantastische Welt ein. Die Liebe zum Detail steht hierbei ganz oben. Der Stil vermittelt eine puppenhafte Eleganz, der sich in den meisten Werken widerspiegelt.

Wie bist du auf den Gedanken gekommen, dich dem Designen zu widmen?
In meiner Schulzeit besuchte ich eine höhere Lehranstalt für Mode- und Bekleidungstechnik, da ich sehr großen Gefallen am Entwerfen und Zeichnen fand. Während dieser Zeit nahm ich auch an Modewettbewerben teil und hatte dort meine ersten Erfolge. Nach meinem Abschluss stand für mich fest, dass ich in diesem Bereich bleiben und selbst mein kleines Label aufbauen möchte.

Wie viel Zeit brauchst du, um eine Kollektion zu erstellen und fertigen?
Das hängt sehr stark von der Saison und dem Aufwand ab. Ich glaube, dass es keine Standardzeit gibt, da jede Kollektion individuell verschieden ist. Der geringste Aufwand ist das Entwerfen, die Umsetzung ist die größte Herausforderung und ein Experimentieren. Die Stoffauswahl ist reine Einteilungs- und Planungssache, da man sich nach den Lieferzeiten und den Bestand richten muss. Das bedeutet sehr langes Vorausplanen.

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Wo findest du deine Inspiration für deine Ideen?
Das ist schwer zu sagen. Hauptsächlich habe ich mich auf Stoffmessen inspirieren lassen und mir daraus ein passendes Thema gesucht. Dort sieht man, was mittlerweile schon möglich ist und wie fortgeschritten und kreativ die Materialien sein können. Es erweitert das Denken und zeigt einem die Grenzenlosigkeit auf. Leider bekommt man oft, durch das technische Background-Wissen, einen Tunnelblick.

Wie würdest du deine Mode beschreiben?
Meine Entwürfe sind sehr detailreich und verspielt. Ich würde sie beinahe „puppenhaft“ bezeichnen. In den letzten Kollektionen war eine sehr starke Tendenz zur Tracht zu sehen. Jede Kollektion wird zu einem Thema entworfen, das hauptsächlich an Märchen erinnert.

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Warum neigt sich der Trend bei jungen Leuten momentan wieder Richtung Tracht und „zurück zum Ursprung“?
Insgesamt bewegt sich der Trend zurück zu Traditionen und natürlichen Produkten. Nicht nur in der Modewelt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich dieser auch in der österreichischen Mode widerspiegelt. Wie auch Elemente von Tracht anderer Länder, das ist momentan sehr beliebt bei Designern, wie zum Beispiel aus Russland. Man versucht wieder mehr und mehr zu den Wurzeln zurückzukehren und diese an die heutige Zeit innovativ anzupassen, immerhin haben wir diese lang genug verstauben lassen. Es bedeutet Traditionen wieder zu schätzen und diese wieder aufzunehmen, um sich einzigartig zu machen und den Wiedererkennungswert zu steigern.

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Was ist am heutigen Dirndl anders, als bei dem früheren Traditionsdirndl?
Die Schnitte dürfen variieren und sind nicht an Richtlinien gebunden. Zum Beispiel was die Länge und den Ausschnitt betrifft. Man hat heutzutage viel mehr Freiheiten. Auch bei der Stoffauswahl und der Qualität, es gibt kaum mehr Richtlinien. Manche Designer greifen zu modernen Mustern und Animal-Prints, was früher nicht denkbar war. Auch Spitze für ein „Tagesdirndl“ zu benutzen war nicht passend, eher für die Hochzeitstracht. So kann man das heutige Dirndl an die jeweiligen Modetrends anpassen und individuell designen, was auch für jüngere Trägerinnen ein großer Vorteil ist.

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Was ist dein Vorteil gegenüber anderen Designern?
Ich glaube, dass meine vielseitigen weiteren Interessen, wie Fotografie, Darstellung, Trends, Make-up, Musik und vieles mehr, sich positiv auswirken. Dadurch kann ich konkrete Anforderungen, wie auch Beschreibungen meiner Vorstellungen, geben, was einem kreativen Menschen manchmal schwer fällt. Da hilft mir meine Bodenständigkeit und schnelle Auffassungsgabe sehr.

Woher beziehst du deine Materialien?
So gut wie alle Materialien beziehe ich aus Österreich, das ist mir sehr wichtig.

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Hast du schon jemals etwas entworfen und später gesehen, das ein anderer Designer etwas beinahe Ähnliches gemacht hat?
Oooh ja! Das ist mein persönlich größtes Problem. Damit kann ich überhaupt nicht leben und versuche dann meinen Entwurf soweit es geht abzuändern. Es fällt mir schwer, mich mit diesem dann zu identifizieren, da dieses andere Modell immer wieder in meinem Kopf aufscheint.

Wie viele Personen arbeiten für dein Label?
Momentan bin ich noch hauptsächlich alleine und bekomme für eine neue Kollektion manchmal Hilfe von ein bis zwei Personen.

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Hast du schon einmal mit einer Person der High Society zusammengearbeitet?
Ja, ich arbeitete diesen Herbst mit einer großartigen Sängerin und Künstlerin aus Österreich zusammen. Nadine Beiler. Sie ist das Model und Gesicht der Herbst/Winter Kollektion 2016/17.

Welche Schwierigkeiten warten auf einen Designer am Anfang?
Sehr schwierig ist es gute Kontakte für seine Materialien zu finden und sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden. Auch abzuwägen, wie viel Zeit ich wo investieren muss und wo sie mir hauptsächlich davonrinnt. Einteilung und Planung ist hierbei das A und O, wie auch zu lernen, dass man sich auf nichts leichtfertig verlassen sollte. Man muss sich bewusst sein, dass das ganze Augenmerk auf einen gerichtet ist und auf ein Kommando wartet. Ab diesem Zeitpunkt darf die Uhr nicht aufhören zu ticken, sonst verliert man sich schneller als man denkt.

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Was denkst du ist der Schlüssel zum Erfolg für einen Designer?
Puh… Wenn es dafür einen Schlüssel gäbe, wäre das Schloss bereits kaputt. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Wichtig ist es zu 200% an sich zu glauben und von seiner Idee überzeugt sein. Immerhin trägt man diese nach draußen. Mut und Stärke braucht man für die Hürden, die auf einen warten. Wer glaubt, dass das nur ein spaßiges Zeichnen und Nähen ist, der sollte erst gar nicht damit anfangen. Viel Geduld sollte man auf jeden Fall mitbringen, wie auch Freude am Knüpfen von neuen Kontakten. Auf seine Arbeiten und Erfolge stolz zu sein und diese präsentieren wo es geht, ist sehr wichtig. Man weiß nie wo das Glück wartet. Ein großer Einsatz und konsequentes Arbeiten ist die Grundvoraussetzung.

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Zur Website der Desingerin Mohn À Lisa alias Lisa Magdalena Frühauf, die hier ihr eigenes Design modelt(http://www.mohnalisa.com/)
Model Nadine Beiler (https://www.facebook.com/nadinebeiler.official )
Make up Bianca Humer (http://www.biancahumer.com/)

Photos: Natalie Paloma Photographie (http://nataliepaloma.at/)

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Julia Andreeva

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