Fresh ActInterviews

Arcadian Child – Fresh Act Jänner 2018

Grüsse aus Limassol, Freunde! Wir sind are Arcadian Child und wir spielen unsere eigene Version von Psychedelic Rock.

Der Frontman der Band ist Panagiotis I.G (vocals, rhythm guitars), Andreas Kerveros spielt Bass, Stathis Chatzicharalambous die Lead guitars und Chris Dimou Drums und Percussion.

Wie habt ihr einander kennengelernt, wann und warum diese Band gegründet? 
Wir leben in einer kleinen Stadt auf der Mittelmeerinsel Zypern und wir haben einander in den unterschiedlichen Venues getroffen, in denen Underground-Gigs und -Musik gespielt wird. Unsere Reise begann 2013 unter dem Namen Atoutaleme. Wir fingen nochmal von vorne als Arcadian Child im Sommer 2016 an und brachten am 29. Oktober unser Debütalbum “Afterglow” heraus.

Der Grund, warum wir diese Band gründeten ist, dass wir verzweifelt bemüht sind, auf eine gesunde Weise die Last der Realität und Routine hinter uns zu lassen.

Hört euch hier das 2017 Debüt „Afterglow“ an

Wie würdet ihr euren Stil beschreiben und wie hat sich dieser entwickelt? 
Da heutzutage ein Hype um immer komplexere Terminologie herrscht, haben wir beschlossen, unserer Musik kein Etikett zu verpassen. Wir glauben, dass wir unsere eigene Version von Psychedelic Rock mit einigen Einflüssen aus Pop spielen.

Unser Stil hat sich hauptsächlich aus der Musik entwickelt, die sich jedes Bandmitglied anhört. Diese Voraussetzung gemischt mit unserem Ehrgeiz, eigenständige Musik zu erschaffen, ergibt den Vibe von Arcadian Child.

Wo liegen eure musikalischen Wurzeln und Einflüsse?
Jedes Bandmitglied hat hier wohl eine eigene Antwort dazu. Ich glaube jedoch, dass die 60er Psychedelik und die 90er Alternative Rock Explosion unsere Gehirne besonders intensiv geschädigt hat.

War es ein bestimmter Vorfall oder Song, der euch dahingehend beeinflusst hat, Musiker zu werden? 
Die Sucht danach, etwas zu erschaffen. Ich glaube, das stärkste Element, das uns zum Weitermachen bewegt, ist die Tatsache, dass uns Musik dabei hilft, unsere Routine durchzustehen. Musik erlaubt es uns auch, eine alternative Realität zu betreten, wo wirklich alles möglich ist. Einige der Bandmitglieder haben auch Nebenprojekte, um ihre Alltagsleben zu finanzieren.

Wie schreibt ihr eure Songs und Texte, ist es Teamwork?
Der Frontmann bastelt üblicherweise an einigen Harmonien herum, und wenn das gut ankommt, dann baut die Band darauf auf. Also ja, es ist in der Tat Teamwork, vielleicht nicht im konventionellen altmodischen Sinn, aber alles, was aus dem Proberaum kommt, ist kollektive Arbeit.

Gibt es eine bestimmte Philosophie hinter eurem Werk, woher kommt die Inspiration? Und wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen? 
Die Philosophie ist, dass alles eine Geschichte erzählen kann. Wir lassen uns von unserem sozialen Umfeld, unseren persönlichen Hintergrund oder eine Situation, der wir beiwohnen, inspirieren. Unsere Songs sind eher Geschichten, die wir erzählen, als persönliche Erfahrungen.

In der Antike glaubte man, Arkadien war das legendäre Utopia, daher weist Arcadian Child auf ein Kind aus Utopia hin, ein Symbol jener Hoffnung, die jeder von uns für die Zukunft in sich hat. Ausserdem waren die Arkadier die ersten Griechischsprecher, welche sich in Zypern um zirka 1200 vor Christus ansiedelten und den zypriotischen Dialekt beeinflussten, der noch heute so gesprochen wird.

Wie sieht die Lage in eurem Land für eine Rock / Metalband aus (in dem Genre, das ihr spielt)? 
Ich glaube, dass alle Band unter der Flagge „Underground“ dazu tendieren, ums Überleben zu kämpfen. Man muss kämpfen, um Gigs zu bekommen oder darum, dass die Musik mal im Radio gespielt wird. Zypern unterscheidet sich nicht in diesem Aspekt, es dürfte eher noch schlimmer als anderswo sein. Aber die Lage wird zusehends besser und wir hoffen stark, dass ein breiteres Publikum bald auch diese Welle der Musik positiv aufnehmen wird.

Was sind eure Ziele und Träume, was wollt ihr mit dieser Band erreichen? 
Wir möchten gerne mit unserer Musik so viele Orte wie nur möglich bereisen können. Wir möchten keine Messlatte hinsichtlich Erfolg festlegen, sondern wir haben eher diese Vision und einen Plan, dass wir mal von unserer Musik leben können.  Wir würden gerne unsere Musik aufnehmen und zugleich davon unsere Familien und Freunde ernähren können, das zu tun, wofür wir geboren wurden.

Was macht ihr im „richtigen Leben“, wenn ihr keine Musik macht?
Ha. Die Definition von „richtigem Leben“ verschwimmt immer mehr in dieser Tretmühle von Routine. Aber um diese Frage zu beantworten:

Panayiotis ist Finanzberater, Andreas unterrichtet Musik, Christos ist Netzwerk-Ingenieur und Stathis der Manager einer Lebensmittel- und Getränkefirma.

Seht ihr euch nach einem Label um oder wollt ihr lieber alles selbst machen? 
Obwohl wir gerne alles selbst machen, suchen wir doch nach einer Plattenfirma, die uns als Menschen und Musiker respektieren würde und uns erlaubte, das alles zu kreieren was in unseren Seelen lauert.

Habt ihr eine absurde Story auf Lager, beispielsweise was bei einem Gig schief ging? 
Nichts, das veröffentlicht werden könnte. Eventuell nur dieses eine Mal, wo wir den Grossteil einer Nacht in Gewahrsam der Polizei verbringen mussten, nach einem unserer Gigs.

Was habt ihr in (naher) Zukunft vor? 
Wir arbeiten an neuem Material, das irgendwann 2018 erscheinen soll. In der Zwischenzeit haben wir einige Gigs hier in Zypern und auch in Athen. Wir arbeiten auch daran, eventuell im Sommer eine Europatour zustande zu kriegen.

https://www.facebook.com/arcadianchildband/

photos: Antria Aipavliti, Dascalos photography

Arcadian Child - She's On My Mind (Official Video) #Afterglow

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....