KonzerteLive

Inglorious / Jack Slamer @Z7

Pratteln, Schweiz, 29.09.2016

Erst im Februar war die Englische Band Inglorious zu Gast im Z7, damals noch als Support Act von The Winery Dogs, sind sie heute bereits als Hauptact hier. Allerdings heute nur im MiniZ7, wie sich das kleine Format nennt, das jeweils auf einer kleineren Bühne stattfindet. Heute zeigt sich allerdings sogar das MiniZ7 in anderem Gewand. Weil ein Tag später das Up in Smoke Festival hier abgehalten wird, ist draussen eine kleine Bühne in einem Zelt aufgebaut. Zwar ein bisschen kühl für Ende September, aber gut gemacht und mit der leichten Steigung im Gelände hat man auch noch von jedem Standort eine äusserst gute Sicht auf die Bühne.

Für die Einstimmung an diesem Donnerstagabend sorgen die Schweizer Jack Slamer mit ihrem psychedelischen Rock. Leider haben die Jungs so gut wie keinen Platz auf der kleinen Bühne, um sich grossartig entfalten zu können, was gerade schade ist bei so einem Sänger, der einfach Bewegungsdrang hat und seine Rastas auch schwingen möchte, ohne gleich über das Schlagzeug zu fallen und den Gitarristen zu erschlagen. Dennoch geben sie sich grosse Mühe, das Beste aus der Situation zu machen und liefern eine solide gute Show. Ihre Musik könnte gut aus den 70ern stammen und sie verkörpern diese Szene voll und ganz. Diese Band ist es sicherlich Wert, nochmal auf einer grösseren Bühne gesehen zu werden, wo sie sich entfalten können.

js1

Nach kurzer Umbauphase geht es dann mit dem Hauptact los. Inglorious sind zurzeit gerade als Support Act auf Tour, mit der Band Nummer 1., die den Rock ins lächerliche ziehen, Steel Panther. Ihren Day-off haben sie genutzt, um diese Headline Show in der Schweiz zu spielen, zu meinem Glück, denn zu Steel Panther würde mich keiner kriegen, egal wie gut die Support Band ist. Leider haben nicht gerade viele Leute den Weg ins Z7 gefunden, bei ca. 50 Leuten bleibt es im überschaubaren, intimen Rahmen. Dennoch geben Inglorious alles, um das Publikum mitzureissen, was ihnen auch ohne weiteres gelingt. Und die Anwesenden geben alles, um die Band willkommen zu heissen und sie zu unterstützen. Neben den eigenen Songs von ihrer Debüt Scheibe präsentieren die Herrschaften auch gleich zwei neue Songs von ihrem kommenden Album, welche bereits jetzt Live sehr gut funktionieren und ich glaube behaupten zu können, dass man sich auf dieses zweite Album sehr freuen darf. Neben den eigenen Songs dürfen natürlich auch ein paar Coversongs nicht fehlen, so trällert Nathan James voller Inbrunst die Klassiker, «I surrender» von Rainbow und «Fool for your loving» von Whitesnake. Und als ganz spezielles Schmankerl gibt es noch «Animal» von Def Leppard, allerdings von den beiden Gitarristen Wil Taylor und Andreas Eriksson gesungen. Die beiden machen ihre Sache ganz gut, wobei Wil die Nase vorn hat und unbedingt öfter singen sollte. Es war eindeutig, wie viel Spass die Jungs hatten während des ganzen Konzertes und sie spielen mit so viel Spass, dass man gar nicht anders kann als dieses Konzert zu geniessen. James ist der geborene Frontmann, der mit seinen Moves und seiner Stimme zu überzeugen weiss und einem so immer wieder ein Lächeln abringt, oder ein Staunen, denn selbst als Frau würde ich so hohe Töne im Leben nie erreichen. Er weiss mit dem Publikum umzugehen und es mit einzubeziehen und ist noch dazu ein sehr guter Sänger, eine Kombination, besser geht es kaum. Auch wird mitten im Konzert an einen Fan gedacht und so bekommt die kleine Dalila noch ein Geburtstags Ständchen von der Band und dem Publikum. Eine nette keineswegs alltägliche Geste. Auch dass sie sich danach die Zeit für Fotos und Autogramme nehmen, muss man ihnen hoch anrechnen. Inglorious sind wirklich ein super Live Act mit ganz viel Charme und Charisma und immer einen Besuch wert.

inglor4

(Fotos: Sandy Mahrer)

Fotos in voller Grösse auf Flickr, hier die interaktive Galerie:

Inglorious1

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core

Schreibe einen Kommentar