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Findustry 2014

5.-6.9.2014 Bar Bäkkäri, Helsinki, FIN
Interaktive Fotogalerie am Textende
Freitag 5.9.
Trotz einiger Live-Konkurrenz an diesem Wochenende in der finnischen Hauptstadt hatten sich schon viele Tanzwütige im Backstage-Club (Spitzname Bäkkäri) versammelt, wo anfänglich DJ Afro für Stimmung sorgte. Jedoch gleich beim ersten Act


BLASTROMEN
füllte sich die Tanzfläche – eine Party mit (scheinbar) Ausserirdischen is ja auch was Spannendes. DJs, die wahrlich was fürs Auge bieten, die Musik lässt sich für mich Fachunkundigen am ehesten mit “Kraftwerk meets Rave” beschreiben. Toll, tu ich mir auch gern wieder mal an. www.blastromen.com


DIABLERIE
erlebten die typisch finnische Clubsituation, d.h. Publikum hält gefühlte 100 m Respektabstand, folgt dem Geschehen interessiert und spendet Applaus, bleibt jedoch reserviert. Schade, hätte mir bei dieser guten Mischung aus DM und Industrial etwas mehr Stimmung gewünscht. Der sound kommt gut, besonders wenn die Band das Tempo runterschraubt und Groove a la Rammstein kreiert. www.diablerie.fi

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EVESTUS
aus Tallin, Estland, erregten da schon mehr Aufsehen – Gedrängel vor der Bühne, sowas wie ein Goth-Moshpit, der Act dürfte auch hinsichtlich Publikum der Gewinner des Abends gewesen sein. Klar, der Sound – NIN meets Korn – und die leidenschaftliche Show kamen mitreissend rüber. Nur schade, dass ich aufgrund ähnlich sparsamer Ausleuchtung wie bei der Band kaum was an guten Fotos kriegte von den Leuten an der Rampe. Sonst sind die Leute an der Schiessbude kaum zu erwischen, absurderweise kriegte ich hier die besten Snapshots von Schlagzeugerin Tanya … aber ich vermute, kaum jemand hat da was dagegen … www.evestus.net


ÄLYMYSTÖ
Schon wieder Ausserirdische – diese Art von Tanzmusik kann ja nicht von diesem Planeten stammen… Erstens dieses Theremin und dessen schräge Töne, dann diese seltsamen Kreaturen, und da meine ich nicht mal den ´Keyboarder´ …

Bei Frontmann Timo Vuorensalo stellt sich die Frage: Handelt es sich bei seinem Film Iron Sky vielleicht doch um eine Dokumentation? Sein Stil – wie schon mal bemerkt – hat eher was von theatralischem Lyrikvortrag – oder Sinatra a la Hellraiser … Schräg und alles andere als kommerziell, aber ich finde diesen skurrilen Noise-Act höchst unterhaltsam. www.alymysto.com


ERILAZ
enterten die Bühne mit leichter Verspätung – bei so vielen Bands ist das trotz der flotten Umbauten kaum vermeidbar. Ich wette, viele waren gespannt auf das neue erweiterte Line-up. Erilaz (voc) und Proteus (git) werden nun am Keyboard von E-110 (auch Overflow 110 und Kuroshio) sowie Kalmos am Bass (früher Ajattara und AVRA) unterstützt; dazu ein Session-Drummer an der Schiessbude für diesem Abend, aber da soll es auch bald eine permanente Lösung geben. Ein absoluter Gewinn, denn der Sound fuhr voll fett, ein echtes Live-Powerpaket. Alle hatten sichtlich Spass auf der Bühne, was auch auf die ansehliche Partymeute davor überschwappte. Geiler Gig! www.erilaz.net

Viele, die auch nach so viel Feuer – To See The World Burn und der Prodigy Firestarter Zugabe – noch nicht genug hatten, konnten dank DJs Kryotechnik und DJ Pastori noch bis in die frühen Morgenstunden weiter abhotten.

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Samstag 6. 9.

wurde von den DJs Freak und DJ aQi eingeläutet. An diesem Abend hatten sich noch nicht so viele Leute wie am Vortag eingefunden, jedoch füllte sich das Pit in nullkommanix, als


KILT.
loslegten. Und was soll ich sagen, wieder einmal ein geiler mitreissender Progressive-Metal-Noise-Industrial Gig. Sänger Teemu lieferte erneut eine intensive Performance, mit hypnotisierenden Vocals zwischen klar und Growl. Diesmal wurde er durch einen Hintergrundsänger (SIC!), nämlich Ville von Iiwanajulma, unterstützt. Teemu war auch der erste an diesem Abend, der engen Publikumskontakt direkt im Pit suchte … www.facebook.com/kiltdot

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THE PHYSICISTS
hatten diesmal zwar weniger Stage-Props als sonst – von der “Wanderperücke” mal abgesehen, die im Lauf der Show ihre Runde von den Köpfen diverser Musiker zu jenen der Leute im Publikum drehte. Dennoch wurde das einer der besten und spassigsten Gigs der Truppe, wohl auch dank der Publikumsbeteiligung bei diversen schrägen Aktionen der Band (Stichwort enger Publikumskontakt) – und auch der Sound war astrein. www.reverbnation.com/thephysicists


FREAKANGEL
Auch an diesem Abend wirkten Gäste aus Estland als wahrer Publikumsmagnet – und auch diesmal zu recht. Der geilen Mucke des Trios – Hardcore/Metalcore/Industrial – und der leidenschaftlichen Performance konnte man auch schwerlich widerstehen. Die Schlagzeugerin von Evestus kam auch kurz zur Percussion-Unterstützung auf die Bühne. Kann beide estnische Acts zum Antesten empfehlen (es gibt ja einige aktuelle Musikvideos von denen), und ich hoffe, dass sowohl Freakangel als auch Evestus bald wieder mal in Helsinki auftreten können. www.freakangel.net


BLACK LIGHT DISCIPLINE
Auf diese Jungs hatte ich mich wohl schon am meisten gefreut, war ja auch wieder ne Weile her seit Tuska… Ging auch vielen anderen so, schon vor Gig sicherten sich Die-Hard-Fans die Logenplätze am Bühnenrand. Und ja, die Partymeute konnte sich austoben bei Knallern wie “For All You Heavy-Hearted” (gleich zum Einstieg) und “Tides” vom Empire-Debüt, dem Self-Control Cover, “Serene” und dem Titelsong des “Walls Inside Us” Albums, dann “On Fire” und “Syviin Vesiin” vom aktuellen Release “Death By a Thousand Cuts” etc etc – kurz, eine geniale Best-Of Setliste, die für mich keine Wünsche offen liess. www.bld.fi

Keinesfalls ein “Bitter End” dieser Show… bzw dieses Events. Schweissgebadet, müde und heiser, aber glücklich – und das galt wohl nicht nur für mich … ich freu mich schon auf die Neuauflage dieses Events!

photos: Grit Kabiersch, K. Weber
blastromen (1) Kopie

Contributors

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....

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