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Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers

PG-13, 2h 21min, VÖ: 18.12.2019

An so einem Tag wird man zum Kleinkind – schon um 6h morgens wach und es-kaum-erwarten-können, bis es endlich Zeit fürs Kino wird…

Diesmal hab ich auch sorglich alle Trailer und Zeitungsartikel gemieden, um mich ja völlig überraschen zu lassen. War eventuell nicht nötig, denn auch Star Wars Teil 9 beziehungsweise der dritte Teil der Saga rund um Rey (Daisy Ridley), Kylo Ren (Adam Driver), Finn (John Boyega), Poe Dameron (Oscar Isaac) und BB8 wartet mit genügend Wendungen und Unerwartetem auf.

Die Kämpfer der Resistance müssen sich in Episode IX erneut gegen die mächtige First Order stellen – und das geht klarerweise nicht ohne Verluste ab. Und obwohl es wieder Gründe gibt, Tränchen zu zerdrücken, nein, Star Wars ist doch nicht mit einem Game-of-Thrones-Gemetzel zu vergleichen.

Der echte Fan hat ja ohnehin schon bei den ersten Takten der Trademark-Filmmusik nen Kloß im Hals. Und spätestens dann, wenn noch einige Szenen mit der viel zu früh von uns gegangenen Carrie Fisher als General Leia Organa auftauchen. Und dann nochmal am Schluss, nicht nur weil der Film dann vorbei ist…

Diverse Trailer dürften ja bereits angedeutet haben, dass es in Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers ein Wiedersehen mit einigen guten alten Bekannten gibt. In der Storyline lassen sich gewisse Parallelen zum 3. Teil der Originaltrilogie feststellen, was sich aber eher als respektvolle Verbeugung ausnimmt und nicht als „frech aufgewärmt“, was ich an The Force Awakens zu bekritteln hatte. Rey erfährt endlich ihren Familienhintergrund und es gibt einen schlüssigen und gelegentlich herzzerreißenden Handlungsbogen zum Abrunden der Skywalker-Saga. Und natürlich atemberaubend epische Szenen, Action, Laserschwertkämpfe, zwischendurch auch was zum Lachen – sowie alternative Lösungen zu klassischen Konfliktsituationen – ENDLICH! Kompliment an die Schreiberriege Chris Terrio, Derek Connolly, Colin Trevorrow und J.J. Abrams, der hier wieder Regie führte.

Neben der Freude, einen neuen Film genießen zu können, spielt natürlich eine gewisse Wehmut mit, wenn liebgewordene Filmfiguren nun endgültig nicht mehr in Form der ebenso liebgewordenen Darsteller auf der Leinwand auftauchen werden. Jedoch gibt es ja genügend liebenswerte neue Charaktere – auch welche, die in diesem Film das erste Mal auftauchen – um neue Stories im Star Wars Universum zu spinnen. Oder Spin-Offs, wie um den jungen Han Solo und Chewbacca. (Als im Abspann der Name des finnischen Chewie-Darstellers Joonas Soutamo auftauchte, gab es vom Publikum in Helsinki übrigens Extra-Applaus.)

Abgesehen von ein paar Szenen, die man als Erwachsene auch in einem SF/Fantasyfilm etwas schwer zu schlucken findet, hab ich nix zum Meckern. Wohl im Gegensatz zu vielen Die-Hard-Fans, die ja schon die zwei Filme davor gnaden- und grundlos zerfleddert haben. Teilweise genau die Sachen, die ich wieder klasse fand … Ich dürfte mit meiner Meinung zumindest in Finnland nicht alleine dastehen, hörte ich doch von anderen im Kino genau das, was ich nun auch tun werde: Mir den Film so bald wie möglich nochmal ansehen!

  • 10/10
    Bewertung / rating - 10/10
10/10

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....