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D-A-D / Hangarvain @ Z7 Pratteln

02.12.2019 @ Z7 Konzertfabrik, Pratteln, Schweiz

Heute Abend gibt es eine besondere Gute Nacht Geschichte. Eigentlich will ich schon seit Jahren endlich mal an ein D-A-D Konzert. Aber immer, wirklich immer, war ich entweder krank, am Arbeiten oder im Urlaub, wenn die Dänen gerade im Z7 gespielt haben. Heute klappt es endlich mit dem Date. Schliesslich muss ich als grosser Disney Fan auch wissen, was in Disneyland after Dark passiert.

Das Publikum ist durchmischt, ältere Semester, welche die Band schon aus den 80ern kennen, und ganz Junge bis hin zu Kindern. Und Dänen, viele Dänen – schön, wenn man seine Landsleute im Ausland unterstützt. Als Support hat man Hangarvain gewählt. Die Herren aus Napoli spielen grossartigen Classic Rock mit Blues Einflüssen und begeistern das Publikum binnen Minuten. Sergio Mosca überzeugt mit einer kraftvollen Stimme und seiner sympathischen Art auf der Bühne zusammen mit seinen Bandkollegen. Ihr Album «The Great Machine» erschien im Oktober diesen Jahres. Die vier Italiener sorgen dafür, dass das Publikum schon mal aufgewärmt ist für das, was jetzt kommt.

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Genau so wie wir es gerne haben, gibt es nur eine kurze Umbaupause und die Herren von D-A-D stürmen die Bühne. Sie sind nicht nur musikalisch ein absoluter Hit, sondern auch eine Augenweide mit ihren witzigen Outfits und mit ihren Ansagen sorgen sie für reichlich Gelächter. Sänger Jesper Binzer macht die Ansagen auf Deutsch, mit sehr amüsantem Akzent, welcher alleine schon für heitere Stimmung sorgt. Er bekommt vom Publikum gelegentliche Hilfestellung, wenn ihm ein Wort gerade nicht einfällt. Er agiert grandios mit dem Publikum und hält ein Pläuschchen hie und da, was dazu führt, dass die Band am Schluss eine ganze Viertelstunde überzieht. Das Publikum ist an diesem Montag in bester Stimmung. Binzer grüsst mit der Ansage; « Wir haben ein Problem» und erklärt dann lange und penibel, dass das Problem der Montag ist, aber wenn wir jetzt alle gemeinsam die Augen schlössen und meditierten und sagten «Heute ist Freitag» (was alle auch brav machen) dann sei das Problem gelöst. Wann immer er später das Publikum nach dem Tag fragt, schreit es «Freitag». Dem Alkoholkonsum nach könnte ich das auch fast glauben, dass die alle Freitag haben.

Fasziniert bin ich von den unterschiedlichen Instrumenten von Bassist Stig Pedersen, der seine Bässe selber designt und welche nur zwei Saiten haben, E-und A-Saite. Wunderschöne Bässe und beneidenswert, ich wüsste gerne, woher man solche bekommt. Herrliche Ideen von Stig, von Rakete über Doppeldecker, zu Rinderschädel und leuchtendem Bass ist alles dabei.

Am meisten Freude macht dem Publikum die Aktion; «Komm schon Laust, wir lieben dich!» zu schreien, welches dann von Jesper später in «Komm schon Laust, töte dieses Schlagzeug!» geändert und von dem Publikum sofort adaptiert wird. Herrlich, wieviel Freude man den Leuten mit so Quatsch machen kann. Musikalisch bringen die Dänen viel von ihrem neuen Album «A Prayer for the Loud», aber auch alte Hits wie «Sleeping my Day Away».

Gesanglich überzeugt Jesper Binzer ebenfalls, und ebenso Stig Pedersen, der bei einigen Songs den Gesang übernimmt. Ich hätte mir keinen besseren und spannenderen Montagabend wünschen können als mit dieser Band. Ein grossartiger Live Act, den man sich unbedingt mal ansehen sollte, wenn man das nicht schon getan hat.

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DAD7

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core