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Bloodbound / Dynazty / Manimal @ Z7

30.03.2019 Konzertfabrik Z7, Pratteln, Schweiz – FOTOGALERIE HIER

Schweden Metal ist angesagt. Und bei diesem Trio kann man sich auf einen Konzertabend freuen, der mit Sicherheit nicht enttäuscht. Die Schweden wissen immer, mit welchen Tricks man das Metalherz höher schlagen lässt und daher bin ich gespannt, denn ich kenne keine der Bands genauer.

Für einen Samstag hätte ich doch ein paar Leute mehr erwartet, aber ein halb volles Z7 ist um weites angenehmer als ein ausverkauftes und das anwesende Publikum ist voll motiviert bei jeder Band die Sau raus zu lassen.

Gleich zum Anfang werde ich positiv überrascht, Manimal sind für mich die Band des Abends und können meiner Meinung nach die beiden nächsten Acts total übertrumpfen. Die Göteborger rund um Sänger Samuel Nyman zeigen Action auf der Bühne. Die Hauptaktivität wird nicht rein dem Sänger überlassen, auch Gitarrist Henrik Stenroos und Bassist Kenny Boufadene bewegen sich und bieten so auch was fürs Auge. So erscheint Sänger Samuel in der Mitte des Sets auch plötzlich mit einer Zwangsjacke, von welcher er sich Ruckzuck wieder befreit. Songtechnisch bieten Manimal den Fans eine hervorragende Mischung ihrer bisher erschienen drei Alben. Und mich hat der Gesang von Nyman an diesem Abend am meisten überzeugt, auch wenn er bei den hohen Tönen knapp an der Grenze vorbei rauscht, wo es Folter wäre. Aber für mich haben diese Jungs alles, was eine gute Band braucht, Super Songs, einen tollen Sänger und Dynamik auf der Bühne. Einfach nur ein toller Act. www.manimal.se

Nach kurzer Umbauphase geht es weiter mit einem Act, auf den ich gespannt bin. Denn Sänger Nils Molin ist bereits von Amaranthe bekannt, aber dort kommt seine Stimme im Gesangs-Wirrwarr mit Elise und Henrik nicht richtig zur Geltung. Die Band ist mir natürlich ein Begriff, aber irgendwie hat es sich in den ganzen Jahren nie ergeben, dass ich die Stockholmer Live erleben konnte. Auch Dynazty bieten reichlich was fürs Auge und wirbeln über die Bühne, ihre soliden Melodic Metal Songs können das Publikum von der ersten Sekunde her mitreissen. Für mich kommt endlich mal die Stimme von Molin richtig zur Geltung, die aber leider manchmal ein wenig Mühe hat, aber es sei ihm verziehen, denn es ist die zweitletzte Show der Tour und die Stimmbänder werden bei diesen kraftvollen Songs ordentlich strapaziert. Auch hier muss ich sagen, dass die Band alles zu bieten hat, was man sich nur wünscht. Das Publikum feiert die jungen Schweden vom ersten bis zum letzten Song. www.dynazty.com

Zwar habe ich denn jetzt kommenden Hauptact vor ca. 150 gefühlten Jahren einmal mit Hammerfall live gesehen, aber viel hängen geblieben ist von diesen Herren nichts. Auf der Suche nach Infos über sie muss ich feststellen, dass auch ihre Webseite nicht viel mehr hergibt, denn die Bandgeschichte endet 2009. Hervorragend, bitte um baldiges Update, was habt ihr in den letzten 10 Jahren gemacht? Sorry, aber Facebook alleine tut’s irgendwie nicht.

Was soll ich zum Auftritt von Bloodbound sagen? Mhhh….  Musik: ganz gute Songs, bei denen die Lyrics aber teilweise recht einfach gestrickt sind, was aber dazu verleitet mitzumachen – und das klappt ohne weiteres gleich von Beginn an. Bühnenpräsenz: Sänger- 200 Punkte, Band – durchgefallen. Während sich Patrik Johansson abmüht und auch optisch was bietet mit seinen kleinen implantierten Mini-Hörnern, können sich die anderen in den Bühnenoutfits, die schrecklich unpraktisch und super warm aussehen, scheinbar kaum auf der Bühne bewegen. Hallo…. auch Gitarre und Bass können das Publikum mit animieren. Wenigstens kommt da was vom Schlagzeuger und dem Keyboarder, die sogar aus dem Hintergrund mehr auffallen als die drei Herren an den Saiteninstrumenten vorne. Schade, man könnte hier mehr rausholen, auch aus der ganzen Bühne. Ich würde vermehrt auf eine bessere Bühnenshow setzten, denn sonst rutscht das ganze „Arme hin und her schwenken“ plus die Songtexte fast ein bisschen ins Lächerliche herein. Nicht dass die Band schlecht ist, aber mir wird fast schlecht, wenn ich so viel Potenzial sehe, das nicht besser umgesetzt wird. AFM Records, wenn man richtig investiert, gibt’s auch mehr Gewinn. Für die Zugabe gibt’s dann doch ein kleines Show Element, der Teufel, oder was auch immer der Riese darstellen soll, liefert sich auf der Bühne ein kleines Duell mit den Bloodbound-Musikern und diese animieren dann zum Schluss doch die Fans nochmal so richtig zum Mitsingen, Mitwippen und Headbangen.

Auch wenn es ein paar Kritikpunkte gibt, muss ich sagen, dass es alle drei Bands schaffen, beim Publikum für eine super Stimmung zu sorgen. Somit ist klar, dass das Konzept Schweden-Band-Tour einfach super funktioniert. Denn für 40 CHF bekommt man hier ordentliche Qualität für drei super Bands.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core