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Wintersun (by Request), Darkest Horizon, Precipitation

Der Start in eine neue Woche fällt den meisten Leuten in der Regel sehr schwer und so dürften sich viele Fans gefreut haben, dass Wintersun ihnen genau diesen Start mit einem Konzert der ganz besonderen Art doch erheblich leichter gestalten. Hier waren nämlich die Fans gefragt, die im Vorfeld die Wintersun Setlist selbst zusammenstellen durften.

Dementsprechend gut gefüllt war die Location, als die Lokalmatadoren Precipitation den Abend eröffneten. Die aus Südhessen stammenden Jungs um Frontman Alex sind eine durchaus etablierte Band in der Underground Szene und haben sich bereits auch schon über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Ihre technisch versierten und überaus melodischen Post/Prog Melodeath beeinflussten Kompositionen sorgten von Beginn ihres Sets für mächtig Stimmung im Colos Saal und wurden zu Recht mit viel Applaus bedacht. Das Stageacting war sehr ausgeprägt und man war immer darum bemüht, Kontakt zum Publikum zu halten. Zum Abschluss spielten Precipitation mit „Cosmic“ einen ganz starken Song, von dem auch ein Musikvideo existiert. Sehr gute Band, unbedingt anchecken !!!!!


Nach einer kurzen Umbaupause enterten Darkest Horizon die Bühnenbretter und lieferten eine mitreißende Show ab. Schon in der Vergangenheit hatte man einige Male für Wintersun eröffnet und einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Und auch heute agierte die Band sehr spiel- und bewegungsfreudig und haute der Menge im Colos-Saal einen Kracher nach dem anderen um die Ohren. Frontman Enis setzte seine derben und brachialen Vocals immer wieder gekonnt ein und war ein absoluter Blickfang in der Show von Darkest Horizon. Aber seine Mitstreiter standen ihm in Nichts nach und machten so die Performance der Frankfurter Band nahezu perfekt. Hier gab es wirklich nichts zu meckern: Technisch auf einem sehr hohen Niveau wurde hier über knapp 50 Minuten alles dargeboten, was das Herz begehrt, und so dankte es die Menge den sympathischen Hessen mit furiosem Applaus. Es stellte sich zwangsläufig die Frage ob, trotz aller Genialität der Finnen, Wintersun hier wirklich noch einen draufsetzen würden……
Setlist Darkest Horizon:
Intro / Omnipotence Paradox /Enigmachina /A Universe Reborn /Skybreaker/A Sacrifice Divine/The Lunar effect/Pandora/Ad Astra

Das Warten auf Jari und Wintersun überbrückten die Fans mit einem Bier und dann war es auch schon soweit. Mit „Winter Madness“ eröffneten die Finnen eine große, legendäre Show. Von der ersten Sekunde an hatte Jari das Publikum voll im Griff, während seine Mitstreiter die von den Fans ausgewählten Songs zum Besten gaben. Der etatmäßige Wintersun Schlagzeuger Kai Hahto wurde heute von Heikki Saari vertreten: er machte einen herausragenden Job und bestach mit präzisem Drumming. Man merkte den Finnen die Lockerheit richtig an, die Band hatte irre Spaß und dieser spiegelte sich in den Songs wieder. Mein persönlicher Favorit „Sleeping Stars“ kam gleich als zweiter Song und man muss über den gesamten Set dem Mixer ein großes Kompliment machen. Er zauberte hier einen Kristallklaren Sound aus der PA und setzte so dem Treiben auf der Bühne klanglich die Krone auf.

Das Publikum brachte Wintersun eine enorme Unterstützung entgegen. Vor allen den Chorpassagen konnten Wintersun auf die lauthals mitsingende Menge zählen. Das von den Fans ausgewählte Songmaterial konzentrierte sich auf die ersten beiden Alben „Wintersun“ und „Time I“. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit verabschiedeten sich Wintersun von dem Aschaffenburger Publikum und wurden mit enormem Beifall verabschiedet. Ein toller Abend mit 3 tollen Bands versüßte hier jedem Anwesenden den Montag, und es bleibt zu hoffen, dass wir diese genialen Bands schon bald wieder live bewundern dürfen.

Setlist Wintersun:
Winter Madness/Sleeping Stars/Land of Snow and Sorrow/Sons of Winter and Stars/Sadness and Hate/Death and the Healing/Starchild/Beyond the Dark Sun/Battle Against Time/ Bonus: Time

Text: Hanzi Herrmann
Fotos: Katja Gessner

Hanzi Herrmann

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