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Venom

K-12 | 1h 52min | 2 October 2018 (D) | Regisseur: Ruben Fleischer

Zugegeben, ohne den Spiderman 3 Film hätt ich nicht mal gewusst, wer oder was Venom eigentlich ist. Daher der einzige Grund, warum ich mir den Film unbedingt ansehen musste, war – Tom Hardy. Toller Schauspieler, der schon als Wiederbeleber von Mad Max brillierte – und er schaffte es auch, eine Filmhandlung „da fährt einer mit dem Auto rum und redet mit Leuten am Telefon“ in eine atemberaubende Erfahrung zu verwandeln  (Locke). Was kann hier also schiefgehen?

Richtig, nichts. Oder präziser ausgedrückt, nichts, was mit Hardy zu tun hat. Kein perfekter Film, aber definitiv nicht so schlecht wie es diverse Vorab-Kritiken vermuten ließen. Ziemlich unterhaltsam, und ein eigenständiges Abenteuer, das – fast – ohne jegliche Bezüge zum Spiderman-Universum auskommt. Der Story kann man also leicht folgen, ohne irgendwas von Venom vorher gehört zu haben. Hardy als der Journalist Eddie Brock, ein unwilliger Held, eher Anti-Held, hat daher eher was mit Deadpool als mit einem Spiderman gemeinsam. Brock ist chaotisch, schmuddelig, ein Getriebener, egoistisch egomanisch – und kommt mit seinen Fähigkeiten dank eines ausserirdischen Symbionts so gar nicht klar.

Hardy stellt diesen Typen so intensiv dar, dass du die – ahem – Schmuddeligkeit fast riechen kannst. Daher hat die Kollegenschaft teilweise Mühe mitzuhalten. Seltsamerweise ist es eher Jenny Slate (als Dr. Dora Skirth) als die Geliebte „Anne Weying“ Michelle Williams.

Was gleich zu den negativen Aspekten überleitet – einige der Dialoge / Szenen kauf ich nicht ganz ab – wobei ich nicht sicher bin, ob es an den Schauspielern liegt – und es gibt einige Löcher im Plot, entweder durch schlampiges Schreiben oder durch Gemetzel im Schneideraum verursacht. Ich vermute fast letzteres, da mir der Film irgendwie „zu kurz“ schien – ich hätte tatsächlich noch gerne mehr von Venom in Aktion gesehen…

Zusammenfassend kann ich nur sagen, ja, es gibt ein paar Mängel, aber der Film ist trotzdem mehr als wert, gesehen zu werden – nicht nur wegen Hardy. Aber klar hab ich nichts dagegen, ihn bald wieder als Venom zu sehen…

  • 8/10
    Bewertung / rating - 8/10
8/10

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....