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Subway to Sally @ Christuskirche Bochum

29.03.2017, Christuskirche Bochum

Nach dem hervorragenden „NEON“-Livealbum, stand es außer Frage, dass ich noch eine der letzten „NEON“-Shows mitnehmen wollte. Glücklicherweise hatte die Band beschlossen, die Tour aufgrund der großen Nachfrage noch etwas zu verlängern. Das heutige Konzert stand von Anfang jedoch unter keinem guten Stern…

Ursprünglich sollte das heutige Konzert in der Lichtburg im 18 km entfernten Essen stattfinden. Aufgrund von Problemen des dortigen Veranstalters war eine Absage der Show aber unumgänglich. So entschied sich die Band dazu, die Show in die Bochumer Christuskirche zu verlegen. So weit so unspektakulär. Wenn Subway to Sally nicht bereits hier gespielt hätten während der laufenden Tour. So ist dann auch nicht verwunderlich, dass heute einige Plätze frei bleiben.

Es wirkt schon etwas befremdlich, wenn man eine Kirche betritt und zunächst einen Merchandise-Stand und eine Theke passiert. Das eigentliche Kirchenschiff der entweihten Christuskirche ist nahezu unverändert. Deckenhohe Fenster aus blauen Buntglas, hölzerne Kirchenbänke und eine Empore samt Orgel bestimmen das Bild. Alles ganz normal also, wie in jeder anderen Kirche auch. Wären da nicht die Aufbauten im Altarraum: Statt dem Altar findet man hier Instrumente, Lichtinstallationen und ein Backdrop.

 

 

Um 20:05 Uhr betritt zunächst der „Maskenmann“ Cop Dickie, der für die elektronischen Elemente im Sound zuständig ist, die Bühne. Kurze darauf folgen auch die anderen Musiker und nehmen auf ihren Stühlen Platz. Den Klängen der ersten Songs lauscht das Publikum noch recht entspannt. Die Anziehungskraft der Kirchenbänke, in denen alle Platz genommen haben, wirkt noch stärker als der Bewegungsdrang, den die Musik auslöst. Dies ändert sich ab ‚Böses Erwachen‘, bei dem sich die ersten Anwesenden aus ihren Sitzen schälen und zum Tanzen in die Gänge bewegen. Im Verlauf des Konzerts nimmt der Bewegungsdrang auch der übrigen Zuschauer immer mehr zu, sodass es ab dem furiosen ‚Henkersbraut‘ niemanden mehr auf den Sitzen hält.

 

 

Sehr positiv sticht am heutigen Abend der Sound heraus. Jedes Instrument ist glasklar zu hören und die elektronischen Sounds von Cop Dickie sind etwas präsenter als auf CD. Zudem ist Eric Fish heute super bei Stimme. Diese Kombination beschert den ein oder anderen Gänsehautmoment, so beispielsweise bei ‚Schwarze Seide‘, ‚Eisblumen‘ und ‚Unsterblich‘. Ein weiterer Gänsehautmoment ist ‚Maria‘, das von Ingo solo auf der Gitarre gespielt und vom Publikum gesungen wird.

 

 

Als der Konzertabend nach über 2 Stunden mit ‚Julia und die Räuber‘ ausklingt, steht fest, dass Subway to Sally eine sehr gute Weiterentwicklung des „Nackt“-Konzepts gelungen ist. Nicht nur auf CD, sondern auch live gefällt die Kombination von akustischen und elektronischen Sounds. Ich bin gespannt, was sich die Potsdamer in Zukunft einfallen lassen.

 

 


Setlist:
Wenn Engel hassen
Die Rose im Wasser
Verloren
Böses Erwachen
Mitgift
Schwarze Seide
Ins Dunkel
Eisblumen
Henkersbraut
Traum vom Tod
Krähenfraß
Maria (Ingo Solo)
Kleid aus Rosen
Unsterblich
Falscher Heiland
Das Rätsel 2
Sieben
Tanz auf dem Vulkan
Veitstanz

Zugabe:
Grausame Schwester
Sag dem Teufel
Ohne Liebe

Zugabe 2:
Minne
Julia und die Räuber

www.subwaytosally.com      Fotos: Timo Pässler

Timo Pässler

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