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Wiener Totenlieder von Theresa Prammer

Diese Review bezieht sich auf das Buch „Wiener Totenlieder“ von Theresa Prammer.

Verlag: HörchuchHamburg | Umfang: 6 CDs, 450:00 Spielzeit | Art: Hörbuch | Veröffentlichung: 01.02.15

Gelesen von Vanida Karun

Klappentext: Ein Tenor wird mit seinem Kostüm ermordet, eine Soubrette unter einem Kulissenteil begraben und eine Sopranistin vergiftet. Und das am Wiener Opernhaus! Die Polizei ist machtlos und bittet Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore um Hilfe. Sie ist nicht nur eine gescheiterte Opernsängerin, sondern auch die Tochter der weltberühmten Sopranistin Maria Fiore. Carlotta wird als Statistin an der Oper eingeschleust. Ihr zur Seite steht Konrad Fürst, ein ehemaliger Kriminalkommissar, der sich als Clown durchschlägt, seit seine kleine Tochter vor langer Zeit verschwunden ist. Doch der Mörder lässt sich nicht aufhalten, sein nächstes Ziel: Carlotta Fiore.

Zum (Hör-)Buch: Ganz so, wie es im Klappentext steht, geht die Handlung nicht weiter. Bevor der Mörder es auf Carlotta Fiore alias Lotta abgesehen hat, tötet er noch eine Ballerina auf perfide Weise. Was uns die Autorin hier in ihrem Debüt auftischt hat alles was Bücher normalerweise zu Bestsellern machen würde: Sex, Drugs, Oper – okay, kein Rock ’n‘ Roll -, ein in sich verschlossener Mikrokosmos, mal mehr mal weniger ausgefallene Morde, mehrere mögliche Täter, zwei vielschichtige Hauptcharaktere, Handlungswenden und ein Ende mit dem man nicht gerechnet hätte. Warum hab ich mich trotzdem so schwer damit getan, bis zur sechsten CD durchzuhalten? Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen ist vieles sehr an den Haaren herbeigezogen, dann nerven schon ab der zweiten CD die vielen, sich ewig wiederholenden Andeutungen, die Dialoge sind unnatürlich, die vielen Kraftausdrücke teilweise einfach übertrieben und die vielen Längen ermüden den Leser/Hörer. Dieses Buch hätte man als 60-Minuten-Stück umsetzen können und kein wichtiges Detail hätte gefehlt. Das Ende lässt die Vermutung nahe, dass es bald einen neuen Fall für die ehemalige Kaufhausdetektivin geben wird. Die Sprecherin, Vanida Karun, hat eine sehr angenehme Stimme und vermag es den Charakteren Leben einzuhauchen. Hoffentlich hört man bald wieder etwas von ihr.

Fazit: Die Idee ist gut, der Schauplatz hat seinen Reiz und bei einigen Morden muss man Schmunzeln, aber letzteres war wohl eher von der Autorin nicht gewollt. Das Debüt von Theresa Prammer ist noch nicht ausgereift.

Contributors

  • 4/10
    Bewertung - 4/10
4/10

Kurzfassung

Ein noch nicht ausgereiftes Debüt mit ganz nettem Lokalkolorit.

Samira Alinto

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