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Finntroll / Wolfheart / The Man-Eating Tree

25.4.2015 Tavastia, Helsinki, Finnland
Darauf hatte ich mich schon seit Anfang des Jahres gefreut, als Finntroll ihre Unioni-Finnland Tour zur 10-Jahres-Feier ihres legendären Albums Nattfödd angekündigt hatten. Gleich drei geniale Acts in einem Gig, und dann noch der Abschluss der Tour, das kann ja nur ein perfekter Abend werden.

Interaktive Fotogalerie am Textende
Beim Eintreffen am Venue sollte die erste Überraschung jedoch eine negative sein – eigentlich hatte ich kilometerlange Warteschlangen vor der Tür erwartet, doch die einzigen, die sich drängelten, waren MedienverteterInnen im Fotograben, als
The Man-Eating Tree
mit dem ersten Song loslegten.

Nunja, lag eventuell auch an der ungewohnten Beginnzeit (19 h) – der Headliner spielte an diesem Abend immerhin schon um halb 10. Wie ich später zufällig beim Verlassen des Clubs mitkriegte, tauchte kurz vor Mitternacht noch eine Person auf, die zwar ne Karte gekauft, aber dieses wichtige Detail übersehen und somit alles verpasst hatte…
Die Band aus Oulu hatte mit dem gerade erschienenen dritten Album “In The Absence of Light” sowie dem Videoclip “Breathe Emptiness”  in ihrer Heimat gehörig Aufsehen erregt. Und da sich der Gig auf das neue Material konzentrierte, kann ich sagen, zu Recht.

Das Publikum – das sich laufend vermehrte – schien auf alle Fälle hingerissen. Nur war es mir trotz makelloser Show etwas zu viel Schwermut für diesen Abend, ich sprang erst im Schlussdrittel bei den etwas härteren Tönen an. https://www.facebook.com/themaneatingtree


Wolfheart
konnten sich schon vor vollem Haus und gut aufgewärmter Meute präsentieren – da wurden Fäuste gereckt, mitgeklatscht und -gebangt, dass es eine Freude war. Die Setlist war dankenswerterweise umgestellt worden – ich konnte The Hunt also endlich mal ausserhalb des Fotograbens geniessen. Ne weitere positive Überraschung, Mastermind Tuomas Saukkonen und seine Mannen gaben mit zwei neuen Songs einen Vorgeschmack auf das im Herbst erscheinende Nachfolgealbum von Winterborn. Den Abschluss bildete jedoch, wie immer, Routa pt 2 – egal wie oft ich den Song höre, ich werd dabei wohl immer ne Gänsehaut kriegen…

Was sonst noch auffiel: Basser Lauri Silvonen war anscheindend die Aufgabe als hauptamtlicher Ansagenmacher übertragen worden (oder wird vor jedem Gig ausgelost, sprich, wer zieht den kürzeren?); der Meister bedankte sich abschliessend dann doch höchstpersönlich bei den Unioni-Bands und dem Publikum. https://www.facebook.com/WolfheartRealm

Setlist:
Strength and Valour
Gale of Winter
Chasm
Zero Gravity
Aeon of Cold
I
The Hunt
Ghosts of Karelia
Routa pt. 2


Finntroll
hatte ich ja schon ein Weilchen nicht mehr live genossen und freute mich dementsprechend auf diese irre Truppe, die Polka, Boogie, Akkordeon und Folklore in der Metalgemeinde hoffähig gemacht hat. Und noch einige andere schräge Sounds und Instrumente… Was soll ich sagen, diese Horde total Durchgeknallter gab eine gewaltige Show zum Besten, wo es nie langweilig wurde, angefeuert von einem nun rappelvollen Haus. Hatten bei Wolfheart eher die oberen Extremitäten (Arme, Nacken) ihr Workout gekriegt, waren nun die Beine dran. Wer kann bei Kalibern wie Trollhammaren oder meinem All-Time-Fave Jaktens Tid schon stillstehen?

Hier sollte es auch nur positive Überraschungen geben – nämlich Ex-Sänger Tapio “Papa” Wilska, der bei Grottans barn als Gastshouter fungierte, und bei den Zugaben noch zwei GoGo-Trollinen, die allerdings noch etwas an einem wahrhaft trolligen Twerk arbeiten sollten. Fazit – schweissgebadet, erschöpft, aber glücklich, so wie vermutlich alle anderen KonzertbesucherInnen auch – taumelte ich hinaus in die Nacht. Genau so muss ein Gig sein. https://www.facebook.com/officialfinntroll

Setlist:
Vindfärd
1. Manniskopesten
2. Eliytres
3. Fiskarens fiende
4. Trollhammaren
5. Nattfödd
6. Ursvamp
7. Marknadsvisan
8. Det iskalla trollblodet
9. Grottans barn
10. Blodsvept
11. Mordminnen
12. Solsagan
13. Intro (Midnattens Widunder)
13. Svartberg
14. När Jättar Marschera
15. Nedgång
16. Jaktens tid
Encore:
17. Under bergets rot
18. Rök

photos: K. Weber

finntroll (1)

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....

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