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MyGrain / Medicated

Eine Menge Geburtstage galt es in den letzten 2 Wochen zu feiern (incl. meinen eigenen), und klarerweise kann man auch so eine Fete in der Bar Loose Helsinki nicht verpassen – MyGrain feierten ihre offizielle 10-Jahres-Jubiläums-Party!

Da ich schon früher ankam, hatte ich zunächst den Eindruck, dass
Medicated

eventuell mehr Leute auf der Bühne als davor haben könnten – aber kurz vor Showbeginn füllte sich der Club. Diese Jungs aus Helsinki wissen wirklich, wie man Stimmung macht. Neben ihrem abwechslungsreichen Melodic Death / Thrash und fröhlichen Texten wie “God Hates You”, fiel Aleksi Sihvonen auch positiv mit launigen Ansagen auf. Was er mit “wahrhaftig aufgewärmt” für den Headliner meinte, kapierte ich da noch nicht wirklich… Abschliessend sei noch angemerkt, falls ihr diese Band live sehen könnt, dann tut es einfach, ihr werdet es nicht bereuen.

Am Ende des Medicated Sets war der Club so voll – wie ich später hörte, AUSVERKAUFT – dass ich beschloss, mir in der Pause einen Platz ganz vorne zu sichern, damit ich nicht wieder Kamikaze-Fotografieren muss (siehe Shade Empire Konzertbericht) … Und dann verstand ich die Anspielung – nur an der Bühne war es schon heiss, AUF der Bühne dann erst… Die Stage / Eventmanager karrten schnell alles an Ventilatoren an, aber ich glaub nicht, dass das grossartig geholfen hatte…

MyGrain
kamen pünktlich auf die Bühne, und ich muss wieder zitieren, was ich schon über Shade Empire schrieb – ein triumphaler Empfang, das Publikum rastete schon aus, ehe die Band auch nur einen Ton spielte. Und dann fingen sie an zu spielen… tja, nennen wir es mal “eine Horde Verrückter wird losgelassen”, was sowohl die Szenen auf als auch vor der Bühne beschreibt…

Die Band liess eine Welle purer Energie los, die den Raum überschwemmte und alle gefangennahm, auch Leute ganz hinten (was ich mitkriegte, nachdem ich nach einigen Schnappschüssen vor der Hitze geflohen war). Was soll ich sagen, diese Band war schon immer geil, du musst sie einfach mögen, und diese Geburtstagsfete schien allen auch noch mehr einzuheizen, was irre / dämliche Aktionen und Sprüche betrifft. Da gab es etwa später im Set einen Mosh-Wettbewerb, ohne Musik, und die Sieger kriegten T-Shirts, mit dem Schweiss aller Bandmitglieder veredelt…

Tommy Tuovinen bewies mal wieder als vielseitiger Sänger und Entertainer mit viel Humor. Der Neue in der Band, der “Wikinger” Joni Lahdenkauppi (git) konnte einen gelungenen Einstieg mit seinem allerersten Gig feiern, und ich kriegte endlich auch nette Fotos von Eve (keys). Später konnte ich es mir auch nicht verkneifen, mich doch wieder in das “Zentrum der Hölle” zu begeben, schon um die Band auch wirklich zu sehen (was hinten nur via Monitor möglich war). Nunja, sagen wir es mal so, wenn du dort von irgendwo Tröpfchen einer Flüssigkeit abkriegtest, hofftest du, dass es ein Getränk war…

Die Setliste konzentrierte sich klarerweise auf das aktuelle 4. Album “Planetary Breathing”, aber für den Jubiläumsgig plünderten sie so gut wie die komplette Bandgeschichte. Noch einer meiner Faves (Trapped In an Hourglass) – und dann war die Show plötzlich aus… die Zeit verflog, wie auch diese 10 Jahre, und weil diese Show dermassen Spass machte, eine 10/10 und alles Gute für die nächsten 10 Jahre! 

Setlist
Waking Up the Damned
Shadow People
Mechanimal
Of Immortal Aeons
Alienation
Downfall
Into the Parallel Universe
Xenomorphic
Dreamscape
Black Light Supernova
Ambivalentine
Rats in the Cradle
Trapped in an Hourglass
Final Frontier

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....