ArchivKonzerteLive

Tarja / Teodasia

An diesem Abend stehen wieder einmal die Damen im Vordergrund: Die Grande-Dame des Symphonic-Metal Tarja Turunen wird von Teodasia begleitet, von denen ich bisher noch nichts gehört habe. Also einmal mehr auf ins Z7.

Ziemlich früh stürzen Teodasia auf die Bühne, nach einer kleinen Einleitung durch die Herren in der Band auch Frontfrau Giulia. Extra aus Venedig, Italien angereist sind sie Support Act bei allen sieben Shows von Tarja. Wie sie dazu gekommen sind? Ja, das würde ich auch gerne wissen. Das ist leider bisher der schlechteste Support von Tarja, den ich gesehen habe. Es sei all allerdings erwähnt, dass die Herrschaften katastrophal abgemischt sind, vor allem die Drums viel zu dominant für das zarte Stimmchen von Sängerin Giulia. Musikalisch sind Teodasia gar nicht auf dem schlechtesten Weg, noch ein bisschen feilen hier und da und man hätte durchaus ganz gute Tracks, die auch die Fans mitreissen dürften. Das klappt leider an diesem Abend im Z7 nicht wirklich, ein paar einzelne Männerhände recken sich in die Höhe, aber das wohl eher, weil die Dame an der Front gefällt und nicht die Stimme. Leider liegen da zwischen CD/Videos und Original Welten. Die Stimme ist recht wackelig, zwischen hohen und tiefen Parts gibt es rechte Probleme. Aber Giulia macht recht viel weg, in dem sie auf der Bühne einfach wahnsinnigen Spass hat und sich nicht beirren lässt, auch wenn die Leute nicht mitmachen. Styling technisch gäbe es allerdings auch noch Verbesserungs-Potential und ich bin mir sicher, mit viel viel Übung klappt das auch mit der Stimme besser. Besser weniger herumhampeln, dafür weniger Gewackel in der Stimme (als umgekehrt) ist wohl beim nächsten Mal angesagt. Nicht aufgeben und weiter machen!! www.teodasia.com

Nach kurzer Umbauphase hinter dem obligatorischen Tarja Vorhang geht es bereits gegen 9 mit der Show und dem Song „In for a Kill“ los. Nach wenigen Tönen fällt der Vorhang und Tarja und ihre Crew werden von tobendem Applaus willkommen geheissen. Strahlend schön, ganz in Schwarz gekleidet, überstrahlt sie heute Abend die Bühne. Ich habe sie schon lange nicht mehr so aufgestellt, glücklich und relaxed gesehen wie jetzt. Töchterchen Naomi, die mittlerweile auch schon ein bisschen über ein Jahr alt ist, scheint ihr sehr gut getan zu haben. Das Lachen auf Tarjas Gesicht erstreckt sich über den ganzen Abend, auch wenn lange nicht alles ganz glatt läuft auf der Bühne Zuerst verliert sie ihren Regler für den In-Ear Monitor und Mikro, einen kleinen Textpatzer oder ein paar schiefe Töne werden einfach weggelacht. Schon lange achtet sie nicht mehr strikt darauf, alles total sauber zu singen wie noch zu Nightwishs Anfängen. Das macht sie auf der Bühne viel lockerer und ein paar verhauene englische Aussprachen oder schiefe Töne kann man dieser Frau einfach nicht übel nehmen.

Neben Tarja finden sich dieses Mal unter anderem auch wieder Alex Scholpp, Kristian Kretschmar, Max Lilja und der einzigartige Mike Terrana auf der Bühne. Neu mit dabei ist Anna Portalupi, die hinter dem Bass eine tolle Show hinlegt – zwar zierlich und klein aber sie scheint doch einiges auf dem Kasten zu haben an ihrem 5 Saiter. Auch Max Lilja und Alex Schlopp haben super Laune, und während dessen Alex über die Bühne wirbelt, erhebt sich auch Max ab und an und rockt ab und das in einem Ausmass, das ich bisher bei ihm noch nicht gesehen habe. Weiter so Max! Die Setliste besteht – zu meiner positiven Überraschung – bis auf „I wish I had an Angel“ nur aus Tarja Songs, und einer guten Mischung aus Material aller drei Alben. Diese Frau schafft es immer wieder, mir Gänsehaut zu verpassen während der gesamten 90 Minuten Spielzeit. Auch wenn es nicht immer perfekt ist, ihre Herzlichkeit, die Gefühle beim Singen und ihr Entertainment Können macht Frau Turunen nicht so schnell jemand nach. Grossartig, besser hätte ihr Auftritt nicht sein können. Höchstnote für Tarja, so muss ein Konzert sein!

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core