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T-Rex

T-Rex gehören zu den Glam-Rock Legenden der 70er Jahre. Seit dem Tod von Sänger Marc Bolan im Jahre 1977 ging es für die Band leider nie mehr so erfolgreich weiter. Zu zahlreichen Line-up Wechseln und unzähligen Versuchen, wieder an die Erfolge von damals anzuknüpfen, kamen weitere Todesfälle, sodass sich die Band zwischendurch auch mal auflöste. In den letzten Jahren war es allgemein sehr still um T-Rex geworden; diese Tour dürfte ein Probelauf sein, wie T-Rex derzeit beim Publikum ankommen.

Ich muss ehrlich zugeben dass ich am Anfang ein bisschen skeptisch war, ob die Band ohne Marc Bolan überhaupt etwas zu bieten hat. Auch wenn ich den Sänger leider nie live erleben konnte, die Aufzeichnungen von damals zeigen, dass ihn ein unglaubliches Charisma umgibt, wogegen ein neuer Sänger auch ankommen muss.

Die Band setzt sich heute aus Jay Spargo, Paul Fenton, Graham Oliver (Ex-Saxon), Dave Major, Tony Allday und Linda Dawson zusammen. Ihre 10-tägige Tour durch Deutschland und die Schweiz führt sie eher durch kleinere Clubs wie der Galery in Pratteln. Zu Beginn sieht es nicht wirklich aus, als würden viele Leute Interesse an der Band zeigen. Jedoch wird das Publikum – von 20 bis über 70-Jährigen – wird aber glücklicherweise zahlreicher bei Konzertbeginn. Die Band spielt zwei Sets von rund 45- Minuten. Sänger Jay Spargo ist genau die richtige Wahl für den Posten, ein sehr charismatischer Typ, dessen Lachen ansteckt und der das anfänglich ein bisschen zurückhaltende Publikum auf seine Seite zu ziehen vermag. Gesanglich ist es eben Geschmackssache, ich finde, dass er seinen Job grossartig macht. Unterstützt wird Jay von Background Sängerin Linda Dawson, die immer ein Lächeln auf dem Gesicht hat. Am Keyboard sorgt Dave Major für die gefühlvolleren Töne, und nach der Pause ist auch er derjenige, der Jay beim Akustik-Set begleitet. An der Gitarre steht der manchmal in andere Sphären abdriftende Graham Oliver, ein begnadeter Gitarrist, der bereits bei Saxon viele Jahre für die Melodien sorgte. Schlagzeuger Paul Fenton und Bassist Tony Allday sind die ältesten Mitglieder der Band; Fenton – der ab und an ein bisschen aus dem Takt schlägt und dessen Schlagzeugsolo alles von ihm abverlangt – geniesst sichtlich die Aufmerksamkeit, die er von den Fans bekommt.

Auch wenn man ab und an das Gefühl hat, ihm und Bassist Tony fiele es nicht mehr ganz so leicht auf der Bühne zu stehen bzw. zu sitzen, sind die beiden einfach inspirierend und zeigen, dass man auch noch weit über 60 Musik performen kann. Tony Allday, der alles cool angehen lässt, ist wirklich toll anzusehen. Er scheint so gebrechlich, all seine Tattoos machen ihn wirklich zu was Besonderem. Während der gut 90 Minuten spielt die Band ihre grössten Hits und zum Schluss wagt es Spargo sogar, das nicht ganz so zahlreiche Publikum zum Mitsingen aufzufordern, was wirklich bestens funktioniert. Alles in Allem kann ich sagen, dass ich sehr positiv von dieser Band überrascht bin und jederzeit wieder ein Konzert besuchen würde, denn sie sind pure Stimmungskanonen und einfach ein toller sympathischer Trupp von Musikern.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core