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Árstíðir: Isländische Poesie im verlassenen Kraftwerk

Die Vokal-Akustik Band Árstíðir aus Reykjavik wurde 2008 von Daníel Auðunsson (Gitarre), Gunnar Már Jakobsson (Gitarre) und Ragnar Ólafsson (Baritongitarre) gegründet. Bald wurde daraus ein Quintett mit Hallgrímur Jónas Jesson am Cello und Jón Elísson am Klavier. Nach der Veröffentlichung es Debutalbums “Árstíðir” 2009 vervollständigte der Geiger Karl James Pestka die Band. Es folgten Touren in Skandinavien, Finnland und Russland, nach dem zweiten Album “Svefns og vöku skil” tourten sie in weiteren Ländern. 2012 nahmen sie am 21. Plauener Folkherbst teil im Wettbewerb um den “Eisernen Eversteiner”, den einzigen Europäischen Folkpreis, der in Deutschland verliehen wird. Sie gewannen den Preis der Jury und kehrten Ende Januar zur Preisverleihung nach Plauen zurück. Dort im Malzhaus traf ich Hallgrímur und Jón zum Interview mit. Beide waren bester Launed und sehr gesprächig; sie verrieten, wie ihre Songs entstehen, welchen strengen Regeln isländische Poesie folgt und warum es keine gute Idee ist, in einem verlassenenen Kraftwerk auf irgendwelche Knöpfe zu drücken.

Zunächst einmal möchte ich Euch zum Eisernen Evertsteiner Preis gratulieren. Wie habt ihr reagiert, als ihr davon erfahren habt?
Hallgrímur / Jón: Danke
Hallgrímur: Ich kann mich erinnern, dass wir alle sehr glücklich waren. Wir haben eine euphorische SMS von Mascha (Maria Chelnokova, der Managerin) bekommen. Wir waren zu Hause, bekamen die SMS und dachten “Wow, wir haben gewonnen”. Dann haben wir rumtelefoniert, sind abends ausgegangen und haben drauf angestoßen.
Jón: Wir hätten nicht gedacht, dass wir gewinnen würden, weil wir viel auf Isländisch singen. Wir dachten, das wäre ein Hindernis, aber die Deutschen mögen die isländische Sprache anscheinen. Wir waren glücklich.

Árstíðir - Shades [Official Music Video]

Du hast gesagt, dass Deutsche die isländischen Songs mögen. Wie ist das in anderen Ländern? Ist es überall so, dass die lsländischen Songs bevorzugt werden, oder gibt es da Unterschiede?
Jón: Ich denke da gibt es auf jeden Fall Unterschiede, aber vielleicht nicht so sehr zwischen Ländern, sondern zwischen Menschen. Manche mögen den Klang der isländischen Sprache, weil er was Archaisches hat. Viele andere mögen die Englischen Songs lieber. Nach dem ersten Album hatte ich das Gefühl, dass damals mehr Menschen die englischen Songs mochten, aber nach dem zweiten Album habe ich das Gefühl, dass es jetzt die isländischen Songs sind.

Wie kam es, dass auf dem zweiten Album mehr isländische Songs sind? Ist es einfach passiert? War das Absicht?
Hallgrímur: Wahrscheinlich ein bisschen von beidem. Normalerweise wird derjenige, der Song und Text schreibt, von irgendwas inspiriert und schreibt dann entweder auf Englisch oder Isländisch. Wir haben überlegt, ob wir das ganze Album auf Isländisch machen sollen, aber am Ende hatten wir ein paar schöne Songs mit englischen Texten und dann haben wir´s gelassen.
Jón: Ich habe auf isländische Texte gedrängt, wollte alles auf Isländisch haben. Am Schluss hatten wir aber doch Songs mit englischen Texten, die auf Isländisch nicht funktioniert hätten. Ich schreibe nur auf Isländisch und habe vier Songs auf dem zweiten Album, habe aber keinen für das erste geschrieben. Das ist meine Sprache, es ist leichter für mich, auf Isländisch zu schreiben. Für mich fühlt es sich merkwürdig an, Texte auf Englisch zu schreiben.

Ich wollte grade fragen, ob ihr auf Isländisch anders schreibt als auf Englisch, aber Du (Jón) schreibst nur isländische Texte. Wie ist das mit Dir (Hallgrímur)?
Hallgrímur: Ich habe bisher keine Texte geschrieben, nur hier und da ein paar Vorschläge gemacht. Aber ich denke schon, dass sich die englischen Texte von den isländischen unterscheiden, denn wen man isländische Texte schreibt, lässt man sich von isländischer Poesie und Lyrik inspirieren. Auf Englisch zu schreiben ist irgendwie globaler.
Jón: Ja, isländische Dichtung. Was wir in der Schule lernen, ist vorwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, unsere Romantische Periode, also dreht sich die Dichtung, die wir kennen, hauptsächlich um Natur und darum, Natur als Metapher für die eigenen Gefühle zu verwenden. Dazu kommt eine gewisse Traurigkeit, die fast depressiv ist. Ich mochte immer die Dichter am liebsten, die gut depressiv schreiben können. Wenn ich isländisch schreibe, dann versuche ich etwas zu schreiben, was meinen Großeltern gefallen würde oder was sie zumindest nicht hassen würden. Was die englischen Texte angeht, wäre es besser, die anderen zu fragen. Ich habe aber das Gefühl, dass es in den englischen Texten um andere Dinge geht, selbst wenn sie nahe an den Themen der isländischen Texte sind. Sie fühlen sich anders an.
Hallgrímur: Es gibt auch Unterschiede in der Form. Die meisten isländischen Texte haben eine viel strengere Form mit Reimen und Alliterationen und so. Die englischen Texte sind freier.
Jón: Isländischen Texte geben den Songs Struktur, statt dass der Song dem Text Struktur gibt. Man muss fast Alliterationen benutzen und auf jeden Fall Reime, weil es missbilligt wird, wenn man das nicht tut

Laßt uns auf die Deutschlandtour letztes Jahr zurückkommen, Eure erste. Wie waren die Reaktionen?
Hallgrímur: Ich würde sagen ziemlich gut. Die meisten Konzerte waren gut besucht, wir hatten ein gutes Publikum. Nach einem Konzert gehen wir normalerweise raus, reden mit den Leuten, signieren Cds und wir wurden immer freundlich empfangen.
Jón: Viele Leute waren offensichtlich schon in Island und wollen uns von ihren Reisen erzählen. Manche wissen mehr über Island als wir. Was mir auch gefallen hat war, dass die Konzerte von allen Altersgruppen besucht wurden.
Hallgrímur: Ja, da kommen Menschen jeden Alters. Manche kommen mit ihren Kindern, junge Leute und ich kann mich erinnern, bei unserem vorletzten Konzert in einer Kirche in Syke, wir hatten so 300 Zuhörer. Da saß diese ältere Frau in der zweiten Reihe und als wir grade anfingen, einen unserer lauteren Songs zu spielen, „Shades“ glaube ich, sah ich sie an und dachte „Ich weiß nicht, ob ihr das gefallen wird“ und da fing sie an, sich zur Musik zu bewegen.
Jón: Sie war fast am headbangen. Ich glaube sie war so um die 70. Sie war sehr glücklich mit dem Song, hat mitgerockt. Es ist toll für uns, wenn wir solches Feedback vom Publikum bekommen. Wir ursprünglich überlegt, ob wir so einen Song in einer Kirche spielen können, aber seit diesem Abend spielen wir ihn immer, auch in Kirchen. Ist sowieso nicht so hardcore, nur unser lautester Song.

Wo wir grade bei „Shades“ sind, könnnt ihr mir etwas über das Video erzählen? Mir ist aufgefallen, dass es ganz anders als Eure anderen Videos ist. Wie kam es dazu?
Hallgrímur: Wir hatten schon eine Weile die Idee mit Helgi (Johannsson), dem Regisseur zu arbeiten. Er hat ein paar sehr interessante Musikvideos gemacht, ein cooles für Berndsen, das sehr angesagt war und die Band in Island erst groß machte: Supertime. Er hat auch für andere Bands wirklich gute Viedos gemacht. Wir haben also so ungefähr ein Jahr lang mit ihm diskutiert, bis wir dann alle mal Zeit hatten.
Jón: Er hatte die Idee zu dem Video und wir wollten ihm die Freiheit lassen, denn er wollte nicht irgendwas machen. Er verfolgt seine eigenen Ziele, macht ein Video so und dann im nächsten was völlig anderes. Es gefällt ihm, Leute auf Trab zu halten. Er möchte keine netten Videos machen (lacht). Vielleicht ist das nicht der richtige Ausdruck, aber es gefällt ihm…
Hallgrímur: … Menschen unvorbereitet zu erwischen, würde ich sagen. Das gefällt uns auch; es passte.
Jón: Ich finde das Video sieht schön aus und ich mag die Darsteller sehr. Es ist ein Video, das für sich alleine stehen kann. „Shades“ ist vielleicht auch ein Song, der sich sehr von den meisten anderen unterscheidet. Ich glaube das Viedeo hätte mit keinem anderen Song funktioniert.

Wie ist „Shades“ mit „Tárin“ verbunden? Ihr spielt die beiden Songs immer zusammen und auf dem Album sind sie es auch. Von der Musik her, hörtsich „Tárin“ wie eine Fortsetzung von „Shades“ an. Gibt es bei den Texten auch eine Verbindung?
Jón: “Shades” und “Tárin” haben verschiedenen Komponisten und Texter, aber wir waren was das angeht etwas sketisch und wollten beide Songs zusammen haben, also haben Karl und Hallgrímur die Orchestrierung gemacht und wir haben sogar die Tonart von „Shades“ angepasst, damit sie besser hintereinander passen. Der Hauptgrund, warum wir sie nacheinander spielen ist der, dass sie uns so besser gefallen als alleine. Wenn „Tárin“ alleine dasteht, ist es so ganz anders als die anderen Songs und es wäre seltsam z.B. „Ljód í Sand“ zu spielen, Applaus zu bekommen und dann fange ich an, nur eine Note auf dem Klavier zu spielen. Wir haben das versucht, aber ich mochte das gar nicht.
Hallgrímur: Die Idee ist die, dass „Shades“ sehr abrupt auf dem Höhepunkt endet und dich…
Jón: … in der Luft hängen lässt.
Hallgrímur: Genau, da ist eine Leere, die wie für den Anfang von „Tárin“ geschaffen ist. Die beiden Songs sind wohl diejenigen, die sich beim Schreiben am weitesten entwickelt haben. Wir haben beide schon ein oder zwei Jahre vor der Veröffentlichung bei Konzerten gespielt und sie waren ganz anders.
Jón: Sie haben immer noch dieselbe Struktur, die sie von immer hatten. Wir haben sie nicht so verändert, weil wir im Kopf hatten, sie nacheinander zu spielen. Sie passten einfach gut zusammen. Wir haben ein paar Effekte ans Ende von „Shades“ gepackt, die in „Tárin“ übergehen, so dass es ein Element gibt, das die beiden verbindet. Live haben wir noch Hall und Raumklang, der noch andauert, wenn ich anfange zu spielen. Wir machen das auch, damit die Leute nicht klatschen. (lacht)

Könnt ihr mir etwas über euren Songschreibeprozess erzählen?
Hallgrímur: Der kann von Song zu Song etwas unterschiedlich sein, aber meistens ist es so, dass einer von uns eine Grundidee für einen Song hat. Das kann bloß eine kurze Melodie oder ein kurzer Textteil sein, aber es kann auch sein, dass derjenige den Song schon fast fertig hat. Dann arbeitet er meist erstmal mit ein oder zwei anderen daran weiter, bevor sie´s dann der gesamten Gruppe vorspielen und wir alle Ideen für Arrangements dazugeben. Zum Beispiel “Nú gleymist Ég” von unserem neuen Album fing als halbe Idee an. Eine halbe Melodie für den Anfang vom Songende und ein paar Akkorde. Wir haben dann bei den Proben daran gearbeitet und die Anfangsmelodie geschrieben. Es ist Gunnars Song, also hat er ihn wieder mitgenommen, daran weitergearbeitet und mehr Text geschrieben, danach haben wir wieder als Gruppe daran gearbeitet. Manchmal ist das so ein abgestufter Prozess.
Jón: Dann hatte ich eine Idee, als ich nachts um 12 im Bett lag… ich habe die letzte Strophe verändert, so ungefähr einen Tag, bevor wir damit ins Studio gegangen sind. Im Studio hatten wir dann eine hitzige Diskussion über das Outro. Es war ein ziemlich langes Outro und wir waren uns nicht einig. Da habe ich mich nicht mit Ruhm bekleckert, bin echt sauer geworden, aber am Ende haben wir´s such hingekriegt. Es ist von Song zu Song fast immer anders. „Tárin“ war bloß eine Idee, die ich Hallgrímur und Karl gegeben habe und sie haben daraus diese epische Stück gemacht.
Hallgrímur: Ist eigentlich ziemlich witzig, weil das einer der Songs war, der grade so fertig geworden ist, Wir hatten das Studio für 5 oder 6 Tage, um alle Instrumente und das meiste vom Gesang aufzunehmen und ich glaube wir haben den Song am dritten Tag fertig geschrieben. Die endgültige Entscheidung, welche Songs auf das Album sollten haben wir am Wochenende bevor wir ins Studio gingen getroffen. „Tárin“ haben wir unserem Produzenten vorgespielt, als es noch nicht fertig war. Wir haben bis zur Mitte gespielt und gesagt „Dann kommt noch was, aber das wissen wir noch nicht genau. Was meinst Du?“
Jón: Wir wollten den Song wirklich auf dem Album haben. Ich mag den Text sehr, weil sie für mich sehr persönlich sind. Anfangs, als wir den Song gespielt haben, lange bevor wir ihn aufgenommen haben, fand ich es sehr schwierig, ihn zu spielen, aber inzwischen habe ich mehr Abstand. Was den Song gerettet hat, war, dass Óle (Ólafur Arnalds, der Produzent) ihn sehr mochte. Er meinte das klänge wie ein Song, der von Streichern für Streicher geschrieben wurde. Er hat recht. Ich liebe es, was aus dem Song geworden ist. Das gefällt mir an besten an dem ganzen Prozess, dass wir das hingekriegt haben und der Song auf dem Album ist.

Wie sehen Eure Pläne für dieses Jahr aus?
Hallgrímur: Da passiert eine ganze Menge. Heute sind wir hier, bekommen einen Preis und spielen ein Konzert. Das wird toll! Im April fängt das Jahr dann richtig an, wenn wir mit Pain of Salvation aus Schweden auf Tour gehen. Wir touren in drei Wochen quer durch Europa.
Jón: 14 oder 15 Länder in 20 Tagen oder so.
Hallgrímur: Das wird interessant. Das haben wir die Chance, für ein neues Publikum zu spielen. Im Sommer gehen wir nach Kanada und spielen auf dem „North by North East“ (NXNE) Festival und wir spielen beim Rudolstadt Festival (TFF Rudolstadt) in Deutschland. Darauf freuen wir uns, wir haben gehört es sei großartig.
Jón: Festivals sind sehr angenehm zu spielen. Das macht immer Spaß. Man trifft und sieht andere Bands, denn wenn man alleine auf Tour ist, trifft man ja niemanden.
Hallgrímur: Im Herbst touren wir dann auch noch ein bißchen. Wir planen eine Deutschlandtour im September, aber darüber kann ich jetzt noch nichts sagen. Und ich glaube im November kommen wir für eine kurze Benelux Tour nach Europa. Ansonsten wollen wir uns auf´s Songschreiben konzentrieren. Wir versuchen, an Material für ein neues Album zu arbeiten, aber darüber kann ich auch noch nichts sagen. Wir hoffen, das kommt irgendwann nächstes Jahr raus.

Ich habe Bilder von Eurem neuen Proberaum gesehen…
Hallgrímur: Vor einer Woche waren wir das erste Mal dort zum Saubermachen. Der ist wirklich interessant, in einem verlassenen Kraftwerk. Das war vor 50 Jahren am Rande von Reykjavik, aber Reykjavik is so gewachsen, dass es jetzt fast in der Mitte der Stadt ist.
Jón: Es ist seit den 80ern nicht benutzt worden. Ein seltsames Gebäude. Es ist sehr gefährlich, also dürfen wir nur auf gerader Strecke zu unserem Proberaum gehen, weil wir zwischen den alten Anlagen durch müssen. Wir dürfen auch nichts anfassen, weil alles noch angeschlossen ist.
Hallgrímur: Wir sind in einem der Kontrollräume. Ein Freund von uns, ein Ingenieur, der einer der Verwalter ist hat uns erzählt, dass er einer Gruppe von CCP (Isländische Softwarefirma) durch die Fabrik geführt hat und die haben irgendwelche Schalter umgelegt, einen alten Kühlmechanismus aktiviertund alles überflutet, weil nebenan gleich ein Fluss fließt. (lacht)
Jón: Die drückten irgendwo drauf, hörten dieses brüllende Geräusch, dachten noch „WAS IS DAS?“, guckten runter und sahen wie der Keller vollief. Und noch ne gute Geschichte, das war letzte Woche glaube ich, da hat jemand irgendeinen Knopf gedrückt und im ganzen Gebäude war der Strom weg. Die haben dann jemanden von der Elektrizitätsfirma gehört, aber bald war klar, dass dort jemand arbeitet, der den Strom wieder in Gang setzen kann, also mussten sie in ein Alterheim und jemanden holen, der dort früher gearbeitet hatte. Der Typ war so 80 und musste irgendeinen Mechanismus wieder einschalten (lacht). Wir dürfen also nichts anfassen, haben aber eine ganze Wand voll Knüpfe und Regler.

Wie habt ihr den Proberaum überhaupt gefunden?
Hallgrímur: Durch Daniels Freund den Ingenieur. Er betreibt das. Sie haben da Büros und die werden an Künstler und Designer vermietet. Der Autor Andri Snær Magnason hat beispielsweise ein Büro dort. Jetzt machen sie grade die andere Seite des Gebäudes auf und wir sind die ersten, die da rein dürfen. Wenn wir uns für das nächste halbe Jahr benehmen, dann machen die da bestimmt noch mehr Büros.

Was macht ihr, wenn ihr keine Musik macht?
Jón: Wir gehen zur Schule (Uni) oder arbeiten. Hallgrímur macht beides.
Hallgrímur: Mehr als die Hälfte von uns studieren in verschiedenen Studiengängen und dann arbeiten wir noch, damit wir nicht verhungern
Jón: Das müssen wir tun. Manche von uns arbeiten mit Musik und die anderen haben langweilige Jobs.

Ihr könnt also von der Musik nicht leben?
Jón: In Island ist das nicht möglich. Wir sind ja so wenige. Außerdem haben wir viele Musiker, viele gute Musiker, also ist es ziemlich schwierig, damit durchzukommen. Ich denke das ginge schon, aber dann müsste man sich ausschließlich von Pasta mit Butter ernähren. Ich habe das mal einen Sommer lang versucht und würde das wirklich niemandem empfehlen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr in Island Eure eigene unabhängige Plattenfirma und in Deutschland einen Vertrag mit einer anderen Firma?
Jón: Wir haben einen Vertriebsvertrag in Island, aber wir haben unsere eigene Plattenfirma. Wir veröffentlichen unsere eigenen Alben.
Hallgrímur: Wir haben in Deutschland einen Vertrag, aber wir sind ziemlich unabhängig. Wir produzieren unsere Alben selber und haben die kreative Kontrolle.
Jón: Wir haben alle Rechte an der Musk und zahlen auch für die Zeit im Studio.
Hallgrímur: In Deutschland haben wir einen sehr guten Vertrag mit „Beste Unterhaltung“, die unsere Alben in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlichen.

Gibt es ein Traum Konzert oder eine Traum Tour, die ihr Euch vorstellen könntet?
Hallgrímur: Wir überlegen, mit einem Sinfonieorchester zusammen zu arbeiten. Als wir zuletzt in Russland getourt haben, haben Karl und ich überlegt, mit wem wir gerne arbeiten würden.
Jón: Bei der letzten Russlandtour hatten wir ins St. Petersburg und Moskau 8 zusätzliche Streicher. Das hat uns gut gefallen, das würden wir gerne öfter machen und ich weiß, das Hallgrímur und Karl sich darüber freuen würden, etwas mit einem Sinfonieorchester zu arrangieren. Wir wüssten alle gerne, wie sich das anhört.

Danke für das interview!
Hallgrímur / Jón:
Danke dir!

www.arstidir.com

Autor: Stefanie Oepen

GastmitarbeiterInnen / guest contributions

Reguläre GastmitarbeiterInnen u.a. Melanie Kircher, Tatjana Tattis Murschel, Grit Kabiersch, Marina Minkler, Maria Levin, Jasmine Frey, Nina Ratavaara, Elvira Visser, John Wisniewski