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30 Seconds To Mars / Carpark North

St. Jakobshalle, Basel, CH – Wenn Hollywood-Schauspieler wie Jared Leto auch noch Musik machen, kommen die Fans in Scharen und ein ausverkauftes Haus ist sicher. Ich selbst habe sie noch nie Live gesehen und erwarte so einiges von 30 Seconds To Mars. Nun lassen wir uns überraschen, ob die Show so pompös wird, wie man das von amerikanischen Stars gewöhnt ist.

Carpark North
Das Spektakel eröffnet die Dänische Band Carpark North, die es schon seid 2003 gibt. Ihr Synth/Elektropop und die rockigen Gitarrenriffs sind eine fetzige tanzbare Mischung, wie uns Sänger/Gitarrist Lau Højen immer wieder zeigt. Auch seine Mitstreiter bewegen sich im Beat der Musik ohne Unterbrechung. Zum Anheizen für die vielen Leute genau das Richtige. Sie liefern eine gute Show und haben den Applaus der Fans wirklich verdient.

30 Seconds To Mars
Nach einer kurzen Pause geht es dann mit 30 Seconds To Mars weiter. Das Bühnenbild eher unspektakulär. Ihr Wahrzeichen das grosse A steht hinten in der Mitte, am Bühnenrand ein paar Podeste, und über ihnen hängend eine Vielzahl von Scheinwerfern. Am linken Bühnenrand ein kleiner abgesperrter Bereich, wo ein paar Fans stehen dürfen, die wohl Unsummen bezahlen mussten für diesen Platz – und sonst nichts. Jared Leto eingehüllt in einen dicken Mantel mit leuchtend petrolgrünen Haaren rennt auf die Bühne. An dieser Stelle kann man echt froh sein, dass es Ohrenschützer gibt, denn das Geschrei ist Ohren betäubend. Nach dem ersten Song denkt man, dann es kann gesanglich ja nur besser werden! Leider bleibt dieser Zustand des Nicht-Klingens seiner Stimme. Sogar das singende Publikum tönt besser als er. Als Entschuldigung, wie das so üblich ist, sagt er dann, dass er krank sei und zuerst das Konzert nicht spielen wollte. Doch warum. wenn es ihm schlecht geht, kann er auf der Bühne rum rennen und sich wie verrückt im Kreis drehen? Auch der Sound ist nicht optimal abgemischt ,und bei so einer Band hätte ich schon mehr erwartet.


Dem Publikum scheint alles egal zu sein, denn Jared fordert sie immer wieder auf, nach vorne zu drücken und wieder zurück und die Masse tut es, ohne darüber nachzudenken. Schon werden die ersten Opfer an vorderster Front von den Sicherheitsleuten raus gefischt. Wie kann man als Künstler nur so unverantwortlich sein? Es hat in der Vergangenheit schon genug Verletzte und sogar Tote gegeben bei solchen Veranstaltungen, erdrückt oder zertrampelt von den Massen, das muss nicht sein. Nach etwas mehr als der Hälfte des Konzertes sind es zehn Mädchen und eines davon muss ohnmächtig davon getragen werden. Bei mir ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo ich genug gehört und gesehen habe und eindeutig sagen muss, dass dieser Herr besser beim Schauspielern bleiben sollte!

Fazit: 30 Seconds To Mars war das enttäuschendste Konzert in diesem Jahr.

Sandy Mahrer

Fresh Act Redakteurin, Reportagen, Reviews, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Hard Rock, Heavy Metal und Pop-Rock, etc. Weniger Death, Black, Grind Core