ArchivFestivals / EventsLive

Summer Breeze 2010

18.-21.8.2010  Dinkelsbühl, GER

Was, es ist schon beinah Ende August? Die Festivalsaison ist auch schon so gut wie vorbei? Wo ist die Zeit denn hin? Aber halt, soweit war es noch gar nicht, das Summer Breeze stand noch bevor und war für Viele wieder das Festival, um die Sommer Festival Saison mit einem großen Knall auszuläuten.
Zwei Hauptbühnen, eine Zeltbühne plus kleinerer Stage direkt daneben, 100 Bands, 30 000 Besucher, 4 Tage Metal und Party pur und obendrein noch tolles Wetter. Was wollte man also mehr?

(Falls Fotos und Links nicht mehr funktionieren, am Textende gibt es eine interaktive Flickr Fotogalerie)

Mittwoch, 18.08.2010

Die Anreise war für den späten Mittwoch Vormittag/frühen Nachmittag geplant und außer einem kleinen Stau direkt vor Dinkelsbühl, den die Feuerwehr so gut es ging zu regeln versuchte, gab es keinerlei Komplikationen bei der Anreise. Flugs also das Zelt aufgebaut und rein ins Vergnügen. Statt Bands ansehen, erstmal das Gelände auskundschaften. Bis auf die größere Partystage (war auch wirklich nötig) und den vergrößerten Abstand zwischen den beiden Hauptbühnen konnte man keine großartige Änderung ausmachen. Halt, die wunderbare Jägermeister Skybar fehlte, schade! Abgesehen davon, schien aber alles beim Alten zu sein.

Suffocation waren dann die erste Band des Warm-Up Tages für uns. Mit „Thrones Of Blood“ legten sie los und machte von Beginn an klar, dass sie live einfach eine Bank sind. Geblaste, Geknüppel, das typische Wedeln mit der Hand, keine Frage, das sind Suffocation. Keine Verschnaufpause für Niemanden mit „Liege Of Inveracity“ und „Cataclysmic Purification“ ging es munter weiter, der Basser spielte sein Instrument beinah auf Fußbodenhöhe und bangte derweil wie ein Wahnsinniger. Das Zelt war brechend voll und verwandelte sich binnen weniger Minuten in einen Death-Metal Hexenkessel. Daumen hoch!

Setlist:
Thrones of Blood, Liege of Inveracity, Cataclysmic Purification, Catatonia, Pierced from Within, Blood Oath, Entrails of You, Infecting the Crypts

Rage schlugen im Anschluss ganz andere Töne an und waren eher weniger geeignet uns dann im Zelt zu halten. So ganz ohne weitere musikalische Untermalung wollten wir den Abend dann aber nicht ausklingen lassen und so machten wir uns zu Unleashed nochmal auf den Weg ins Zelt, die ihren schwedischen Death Metal Reigen mit „Winterland“ im alles andere als winterlichen Zelt einläuteten. In gewohnt symphathischer Manier führte Sänger Johnny durch den Gig und ließ seine „Warrior“ zu „Shadows In The Deep“ oder „Into Glory Ride“ ordentlich mit den Nackenwirbeln krachen. Rotierende Matten allenthalben, die Death Metal Maschine läuft wie geschmiert und damit steht dem, im Rausschmeißer skandierten „Death Metal Victory“ eigentlich nichts mehr im Wege.

Setlist:
Winterland, Blood Of Lies, This Is Our World Now, Shadows In The Deep, Hammer Battalion, The Greatest Of All Lies, Your Children Will Burn, Wir kapitulieren niemals, Into Glory Ride, Legal Rapes, The Longships Are Coming, Death Metal Victory

Was mir nun nach 5 Stunden Autofahrt und Rumlaufen im Wege stand, war meine bleierne Müdigkeit, die auch Unleashed nicht vollständig haben vertreiben können. Stattdessen ergab ich mich und fiel wie ein Stein ins Zelt. Und das war wohl auch besser so, denn….

Donnerstag, 19.08.2010

…denn am anderen Tag zeigte sich das Wetter bereits von seiner freundlichen Seite und weckte uns früh morgens mit wärmenden Sonnenstrahlen, die im Zelt allerdings um einige Grad wärmer wirkten und einen recht schnell aus eben jenem trieben.

Jung und motiviert sind Barren Earth aus Finnland, allen voran der junge Mann am Mikro. Manchen mag angesichts des Wortschwalls anders geworden sein, aber im Grunde waren Barren Earth genau das, was eine Death Metal-Band sein sollte: interessiert an mehr als nur an Musik und Mädchen und mit der Attitüde, das auch kundtun zu wollen. Musikalisch gab es recht anspruchsvollen Melo-Death, der stellenweise an modernere Vertreter wie Amorphis erinnerte und gut ins Ohr ging, auch wenn die ganz großen Hits noch fehlen. Gefeiert wurden Barren Earth trotzdem, hatten sie doch für jeden was zu bieten. [MS]

Setlist:
Curse Of The Red River, Our Twilight, Forlorn Waves, Flicker, The Leer, Floodred

Und gleich noch eine Wand. Dreamevil gaben sich die Ehre. Mit ihrer Mischung aus Power und Melodic-Metal und dem auffälligen, dennoch extrem abwechslungsreichen Sänger wurde das Festivalgelände mal eben eingeebnet. Unsereiner hing zu diesem Zeitpunkt mal wieder am Bierstand, so dass die wirklich gute Bühnenshow dazu auch noch genossen werden konnte. Geiler Anblick, geile Mucke. Und sehr viele waren da. [MS]

Setlist:
Immortal, United, Made Of Metal, Crusaders Anthem, Bang Your Head, Heavy Metal In The Night, Children Of The Night, The Chosen Ones, The Book Of Heavy Metal

Falls das für den Ein oder Anderen eben noch zu melodisch war, der dürfte nun gleich beim anderen Extrem gelandet sein, denn nun stand das Grind-Kommando aus Birmingham in den Startlöchern. Die Rede ist natürlich von Napalm Death, die mit „Strong Arm“ gleich amtlich loslegten. Fronter Barney zappelte und zuckte wie üblich über die Bühne. So manches Mal frage ich mich doch, bekommt der eigentlich Kilometergeld? Logisch, dass auch sozialkritische Ansagen, bzw. Erklärungen und Co zwischen den einzelnen Songs nicht fehlen durften. Ich glaube, würde man die Ansagen diverser Bands auf Festivals mal miteinander vergleichen, würden ND definitiv den Preis für die Ansagen mit dem meisten Sinn erhalten. Dank „You Suffer“ und Co erntete das Grindquartett auch gleich beachtliche Mosh-und Circlepits. Die Menge war nun also definitiv wach!

Setlist:
Strong-Arm, Unchallenged Hate, Suffer The Children, Silence Is Deafening, Life And Limb, When All Is Said And Done, On The Brink Of Extinction, Scum, Life?, The Kill, Deceiver, You Suffer, Nazi Punks Fuck Off, Siege Of Power

Während mittlerweile das Programm auf der Partystage auch begonnen hatte, zog es uns zu Ill Nino, die mit ihrem Nu Metal Gebräu eine beachtliche Menge vor die Painstage ziehen konnten. Toll, dass sie nicht nur das neuere Material präsentierten, sondern auch ein paar alte Hite aus dem Ärmel schüttelten, wie z.B. das mitreißende „I Am Loco“. Wer sich nach all der Action, die von Anfang an auf der Bühne abging – Herumspringen, Laufen, Dreadlocks durch die Luft schleudern – noch nicht zumindest zum leichten Kopfwippen angeregt worden war, wurde spätestens vom Sänger dazu aufgefordert. An und für sich nicht wirklich nötig, das Gros ging auch so steil. Ich muss sagen, dass ich sehr erfreut über den Gig war, hatte ich die Truppe zum letzten Mal 2004 in den Niederlanden gesehen und war ziemlich begeistert von der Spielfreude, denn die Jungs aus Amiland da auf´s Parkett legen. Und daran hat sich glücklicherweise gar nichts geändert. Nu Metal muss also nicht immer schlecht sein. Ein klasse Gig!

Setlist:
If You Still Hate Me, Te Amo…I Hate You, Corazon Of Mine, I Am Loco, Alibi Of Tyrants, This Is War, Lifeless…Life…, Rumba, My Resurrection, God Save Us, Liar, What Comes Around, How Can I Live

Wir bleiben im modernen Sektor, Parkway Drive sprangen auf die Bühne und machten von der ersten Sekunde an keine Kompromisse. Eine Weile als Insidertipp gehandelt, kletterten die Aussis, nicht zuletzt dank ihrer mitreißenden Liveshows recht schnell in der Bekanntheitsskala nach oben. Ein Breakdownhagel setzte ein und mit ihm setzten sich auch die Massen in Bewegung. „Idols And Anchors“, „Carrion“ und „Romance Is Dead“ wurden mit Circlepits und eifrigem lautem Mitsingen oder vielmehr Schreien bedacht. Hier kann man einmal ganz klar sagen, diese Band funktioniert am hellichten Tage mit einer fetten Portion Sonne einfach toll!

Setlist:
Intro, Unrest, Idols And Anchors, Romance Is Dead, Smoke ‚Em If Ya Got ‚Em, Sleepwalker, Dead Man’s Chest, Deliver Me, The Sirens‘ Song Wreckage, Carrion, Boneyards

Beinah zur gleichen Zeit waren auf der Partystage Helden am Werke – Grailknights. Wir für unseren Teil genossen allerdings lieber den Rest des Parkway Drive Gigs, um uns gleich im Anschluss zur Painstage zu begegeben, auf der nun ein krasser musikalischer Wechsel stattfinden sollte. Eine Runde Goth´n´Roll aus Finnland mit den 69 Eyes gefällig? Scheinbar schon, denn dort hatte sich bereits eine große Menschentraube versammelt, vornehmlich weiblich, wie das wohl kommt?
„Back In Blood“ war der erste Song, den die Helsinki Vampires ihren Fans mitgebracht hatten, gefolgt von „Never Say Die“. Es dauerte aber trotz allem ein wenig, bis die Stimmung vollends überschwappte, das mag auch daran gelegen haben, dass viele „ruhigere“ Stücke zu Beginn gespielt wurden. Ab „Kiss Me Undead“ wandelte sich das so langsam und spätestens bei „Brandon Lee“ und dem Rausschmeißer „Lost Boys“ war die Stimmung top. Schade, dass da nicht mehr flotte Stücke dabei waren.

Dann endlich The 69 Eyes aus Finnland. Hardrocker voller Besessenheit ließen so einiges erwarten. Und dann wurde das große Hard Rock-Faß aufgemacht. Eine gute Dreiviertelstunde lang Song auf Song, Schlag auf Schlag. Großartiges Spiel, mit viel Melodie, einfach nur Gas geben. Vor der Bühne sah es entsprechend aus: Moshen, Moshen, Moshen. [MS]

Setlist:
Back In Blood, Never Say Die, The Good, The Bad & The Undead, Devils, Kiss Me Undead, Wasting The Dawn, Suspiria Snow White, Framed In Blood, Dead Girls Are Easy, Brandon Lee, Lost Boys

Auch wenn die Apokalyptischen Reiter auf der Mainstage zu einem weiteren Triumphzug ansetzten, die Security von einer Welle von Crowdsurfern überrollt werden, zog ich es vor, mich den eher unbekannteren Acts auf der Partystage zu widmen. Dort sollte nämlich in Kürze ein weiterer finnischer Leckerbissen am Start sein, der zum einen in unseren Breiten noch recht unbekannt sein dürfte und zum anderen sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Die Rede ist von Tracedawn. Die junge Truppe stürmte die Bühne regelrecht und sprang und headbangte sich einen Wolf. Falls sich jemand an Liveauftritt von Profane Omen oder auch Enemy Of The Sun erinnert und ein Bild vom wild herumtobenden Fronter Jules Näveri im Kopf hat – genau dieses Bild bot sich auch hier. Bonuspunkte gibt´s aber nicht nur für´s Kilometerschrubben auf der Bühne, sondern auch für ein einfach verdammt sympathisches Auftreten, welches den Death Metal verdammt frisch rüberkommen ließ. Sound top, Fans top und das bei einer eher unbekannten Band, genial!

Setlist:
In Your Name, Justice For None, Make Amends, Test Of Faith, Dirt-Track Speedball, Scum

Von jungen Recken zu alten Helden. Was aber auf keinen Fall heißen soll, dass nun Ruhe auf der Bühne einkehren würde, im Gegenteil, denn es handelte sich um Agnostic Front. Die NYHC Legende lieferte auf dem Breeze einen mindestens so bewegungsfreudigen Gig wie Tracedawn ab. Mit beinah 30 Jährcen Bandgeschichte auf dem Buckel dürften sie wohl mit zu den Opas des Festivals gehören. Toller Auftritt!

Setlist:
Eliminator, Dead To Me, Outraged, For My Family, Friend Or Foe, All Is Not Forgotten, Peace, Crucified, Victim In Pain, Warriors, Black And Blue, Gotta Go, Take Me Back, Outro, Addiction

Ein wenig Hin-und Herspringen war angebracht, denn während Agnostic Front sich draußen austobten, war im Zelt bereits die nächste finnische Invasion im Gange. Ich schätze mal, da konnte gleich ein eigenes Flugzeug für die Finnen geordert werden. Toll zu sehen, welchen Bekanntheitsgrad sich Insomnium mittlerweile hier erspielt haben, das sah vor nicht allzu langer Zeit noch ganz anders aus. Scheint, als würden sie nach ihrem Toursupport von Amorphis nun endlich den schon lange verdienten Erfolg bekommen. Sänger Niilo glänzte wieder mit deutschen Ansagen und führte durchs Set, welches mit „Equivalence“ eröffnet wurde. Viel zu schnell waren die knapp 40 Minuten Spielzeit vorbei, in der zwar vornehmlich die neueren Alben präsentiert worden waren, was dem tollen Gig aber sicherlich keinen Abbruch tat. „Weighed Down With Sorrow“ sorgte dann für den krönenden Abschluss.

Setlist:
Equivalence, Down With The Sun, Where The Last Wave Broke, The Harrowing Years, The Killjoy, The Gale, The Mortal Share, Weighed Down With Sorrow

Obituary. Jedem Fan von gepflegtem Geprügel sollte bei diesem Namen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Bei mir jedenfalls war’s so. Und es hat sich gelohnt. Tanzbares Geprügel, Deathattacken mit Crusteinflüssen und VIEL Action auf und vor der Bühne. Diver im Sekundentakt, Moshpit vor der Bühne. Es wurde getanzt bis in die letzten Bankreihen, wo dann Leute über Lehnen fielen und weiterfeierten, sogar der Bierstand war zwischenzeitlich leer. Unglaublich, was die Amis für ein Death-Brett vorlegen. Obituary eben. [MS]

Nach einer Portion Death Metal musste ich allerdings gleich noch mal ins Zelt sprinten, denn das war weiterhin fest in finnischer Hand, Sänger Miko legte die zweite Gesangsschicht des Tages ein, denn nun war er mit seiner Hauptband Swallow The Sun an der Reihe das Zelt weg zu doomen, auch Keyboarder Aleksi schob eine Doppelschicht, denn er hatte gerade noch bei Insomnium auf der Bühne gestanden. Als ich eintraf erklangen die ersten Töne vom wunderschönen „These Hours Of Despair“ – schwer sich da noch komplett auf´s Fotografieren zu konzentrieren. Wie gut, dass Niemand auf die Idee gekommen war, STS auf eine der Hauptbühnen zu setzen, denn „Don´t Fall Asleep“ und Co hätten dort schlichtweg nicht ihre ganze Wirkung entfalten können. Im Publikum konnte man beinah schon ein Knistern, bzw. geballte Aufmerksamkeit spüren. Wer auch immer den todesbleiernen Doom als „langweilig“ einstufen würde, hat einfach noch keinen kompletten Gig der Finnen gesehen. Die nämlich sind mitreißend, in ihrer ganz besonderen Art und Weise!

Setlist:
These Woods Breathe Evil, Falling World, These Hours Of Despair, Sleepless Swans, Don’t Fall Asleep, Plague Of Butterflies, New Moon, Swallow

Und weil´s so schön ist, bleiben wir doch einfach im hohen Norden. Nun waren Dark Tranquillity an der Reihe. Und in Sachen Bewegungsfreude steht deren Fronter Mikael Stanne den Jungs von Agnostic Front oder Tracedawn in nichts nach. In einer Sache aber dürfte Mikael ganz, ganz weit vorne liegen, bei jedem Gig grinst er wie ein Honigkuchenpferd von einem Ohr zum anderen und freut sich des Lebens. Los ging der Spaß mit „At The Point Of Ignition“ und „The Fatalist“, denen er wieder einmal seinen stimmlich ganz eigenen Stempel aufdrückte. Wenn die Schweden die ersten Töne anstimmen, kommt man gar nicht umhin zu headbangen. Jeder Song wurde beinah schon gierig von der Menge aufgesogen und „Focus Shift“ und „The Wonders At Your Feet“ verfehlten ihre Wirkung nicht. In Kombination mit einem Topsound mit Sicherheit eines der Festivalhightlights, von denen es in diesem Jahr auffällig viele gab!

Danach dann weiter Melo-Death. Dark Tranquillity, deren Alben ja alles andere als unbekannt sind, knallten sich durch ihr Set wie wahnsinnige. Kaum eine Verschnaufpause, ein Song nach dem nächsten und davon richtig viele. Fette Action im Moshpit, richtig netter Pogo. Die Ansagen wurden knapp gehalten, waren aber dennoch gehaltvoll. So soll das sein. Dark Tranquillity haben wieder mal alle Erwartungen erfüllt und sich noch weiter nach vorn in meinen persönlichen Favorits gespielt.[MS]

Setlist:
At The Point Of Ignition, The Fatalist, Focus Shift, The Wonders At Your Feet, Final Resistance, Therein, Lost To Apathy, Misery’s Crown, Punish My Heaven, Iridium, Dream Oblivion, Terminus (Where Death Is Most Alive)

Im Zelt ging unterdessen das Doomen weiter, die recht junge Formation Triptykon, die allerdings keine Unbekannten in ihren Reihen hatte, war nun an der Reihe. Der Sänger dürfte den Meisten noch von Celtic Frost bekannt sein, ebenso der Gitarrist. Wow, was war es auf einmal düster im Zelt geworden, das Publikum starrte gebannt zur Bühne und hatte sich scheinbar völlig dem dröhnenden Sound ergeben, der dort in Form von „Goetia“ oder „Circle Of The Tyrants“ über sie hereinbrach. Ein toller Gig, der sich in die Reihe der überzeugenden Performances am heutigen Tag auf der Partystage einreihen konnte.

Setlist:
Procreation (Of The Wicked), Goetia, Circle Of The Tyrants, Babylon Fell, The Prolonging

Während Subway To Sally auf der Hauptbühne eher weniger meine Kragenweite waren, entschloss ich mich für eine Portion Murder Metal im Zelt, da Macabre zwei Wochen zuvor beim Brutal Assault in Tschechien einen äußerst unterhaltsamen Gig abgeliefert hatten. So war es auch dieses Mal, denn das Trio aus Chicago führte mit komödiantischem Touch durch ihre bunte Songpalette an allem, was die Kriminalgeschichte so an Massenmördern zu bieten hatte. Bunt gemischt war die Setlist, die unter anderem „Bloody Benders“, „Scrub A Dub Dub“ und natürlich „Vampire Of Düsseldorf“ enthielt. In Kürze wird auch ein neues Album erscheinen, was die Fans natürlich freudig stimmte. Eifrige Zugaberufe konnten leider nicht erhört werden.

Setlist:
Zodiac, Trial, Bloody Benders, Serialkiller, Night Stalker, Scrub A Dub Dub, Burk And Haire, The Wustenfeld Man Eater, You´re Dying To Be With Me, The Iceman, Hitchhiker, Vampire Of Düsseldorf, Ed Gein

Im Anschluss hätte nun Behemoth auf der Bühne stehen sollen. Diese hatte aber leider ihre kompletten Gigs bis zum Ende des Jahres abgesagt. Damals bei der ersten Ankündigung waren viele einfach nur enttäuscht über das kurzfristige Absagen, kurz darauf sollte aber leider der Grund für eben jene Absage enthüllt werden – die schwere Krankheit von Fronter Nergal. Jetzt kann man nur hoffen, dass dieser schnell seine Leukämie besiegt um auch in Zukunft mit seiner Band für mitreißende Auftritte sorgen wird. Die Fans jedenfalls stehen hinter der Band! Auf diesem Wege möchten wir Nergal ebenfalls Alles Gute und eine rasche Genesung wünschen!

Raised Fist hatten nun also die schwere Aufgabe, auf einer der großen Bühnen, statt auf der Partystage zu rocken, auf der nun Endstille unterwegs waren. Eines muss man gleich sagen, die Schweden spielten zwar nicht vor der größten Zuschauermenge, die die Bühne am heutigen Tage gesehen hat, allerdings tat das der Bewegungsfreude keinen Abbruch. Wenn man die waghalsigen Sprünge der gesamten Band während „You Ignore Them All“, „Perfectly Broken“ und weiteren sah, konnte man fast meinen, dass sie aus diesem Grund auf die größere Bühne gesetzt worden waren. Dieser Körpereinsatz lohnt sich, denn nach und nach stießen mehr Headbanger zum Harcore Wahnsinn. Toller Auftritt!

Setlist:
You Ignore Them All, Pretext, Perfectly Broken, Running Man, Wounds, Friends And Traitors, Get This Right, Some Of These Times, Tribute, Killing It, Breaking Me Up

 

Freitag, 20.08.2010

Der Freitag begann sehr gediegen. Zum ersten Mal seit Jahren, musste ich nicht um 11 vor der Bühne stehen, weil schlichtweg keine der früh spielenden Bands mein Interesse soweit weckte, dass ich mich so früh schon zu den Bühnen begeben hätte. So begann der Tag gegen 15 Uhr, dann aber gleich deftig, mit dem Auftritt von Black Dahlia Murder. Mein Kollege Markus hingegen war bereits früher vor den Bühnen und berichtet daher zunächst.

Positiv überrascht wurde ich dann von Fiddler´s Green aus Erlangen, die live wirklich unabkömmlich waren und ihr neues Album „Stagebox – Fiddler’s Green“ mitgebracht hatten. Ultraschnelle, technisch anspruchsvolle Melodieläufe im Wechsel mit langsamen Groove-Passagen. Klingt sehr nach einer Folk Band. Zu gut. Dazu ein Gesang, der zwischen Scream und Cleanpassagen abwechselt. Klasse und sogar aus Deutschland. Live unbedingt zu empfehlen, werde ich irgendwann noch einmal ansehen wollen. [MS]

Diese glänzten mit einem der farbenfrohsten Backdrops des gesamten Festivals und stiegen mit „Everything Went Black“ ein. Glücklicherweise wurde nicht alles schwarz, denn das Wetter zeigt sich auch an diesem Tag von seiner schönsten Seite. Während die Bühne bisher in der Hand von Geigenspielern, Elektro/Goth und anderen Spielereien war, war es nun an der Zeit für Circlepits und melodische Attacken der todesbleiernen Sorte. Die Menge ging steil und bekam kurz darauf von der Security die verdiente Abkühlung. Ob das angesichts treibender Songs wie „Statutory Ape“ und Co wirklich soviel abgekühlt hat, ist die andere Frage. Fest steht allerdings, dass die Fans voll auf ihre Kosten gekommen sind.

Setlist:
Everything Went Black, Elder Misanthropy, Black Valor, Statutory Ape, Necropolis, Closed Casket Requiem, A Vulgar Picture, What A Horrible Night To Have A Curse, Funeral Thirst, Miasma, Deathmask Divine, I Will Return

Nur wenig später war es auch schon an der Zeit für den ersten Besuch auf der Partystage, dort nämlich waren Pantheon I aus Oslo an der Reihe, die unter Begleitung eines düsteren Intros auf die Bühne kamen. Pantheon I hatten mich bereits beim Auftritt im letzten Jahr während des Inferno Festivals überzeugen können und so sollte es auch beim Summer Breeze sein. Neben den üblichen Instrumenten hatte man eine Cellistin mit an Bord, die neben Melodien auch eine ordentliche Portion Headbanging beisteuerte. Auch wenn das Zelt nicht zum Bersten gefüllt war, wie bei einigen andere Acts, konnte sich die Band aber absolut sicher sein, vor einer Meute eingefleischter Fans zu spielen, die „Serpent Christ“ oder auch „Enter The Pantheo“ dankbar annahmen. Black Metal ohne Klischee kann also auch ganz wunderbar funktionieren.

Setlist:
Serpent Christ, Defile The Trinity, The Wanderer And His Shadow, Enter The Pantheon, Where Angels Burn

Auch wenn das Festival heute nicht so in finnischer Hand war, wie noch am Tag zuvor, fand sich eine weitere finnische Truppe auf der Bühne ein: Ensiferum. Deren Gig allerdings bekam ich nur aus der Ferne mit, da wir aber vom Campingplatz auch eine gute Sicht auf die Bühne hatte, bzw. der Sound laut hörbar herüberwehte, kann ich zumindest sagen, dass die Stimmung ziemlich amtlich war, als die Finnen mit „Afar“ ins Set einstiegen und Kracher wie „Token Of Time“ oder „One More Magic Potion“ schmetterten.

Setlist:
From Afar, Twilight Tavern, Into Battle, Token Of Time, Ahti, Smoking Ruins, Stone Cold Metal, Blood Is The Price, One More Magic Potion, Iron

Ganz andere Töne schlugen die Briten von Anathema an, die, wie schon vor zwei Jahren einen Platz auf der Painstage bekommen hatten. Allerdings dieses Mal zu ungewohnt früher Stunde. Anathema um 5 Uhr bei strahlendem Sonnenschein, ob das gut geht? Doch, das tat es, denn glücklicherweise stiegen sie mit etwas flotteren Stücken „Deep“ und „Empty“ ein, womit man das Publikum ziemlich schnell in der Hand hatte. Der Fronter zeigt sich gewohnt charismatisch und irgendwie schafften es Anathema doch beinah, einen den wunderschönen und doch irgendwie unpassenden Sonnenschein, vergessen zu lassen. „A Natural Disaster“ wurde mit Sängerin performt und danach ging man in der Diskographie mit „Sleepless“ ziemlich weit zurück. Groß war die Freude, als zum Schluss das einfach nur wunderschöne „Fragile Dreams“ gespielt wurde. Ein Gig ohne dieses Stück, würde die Fans wohl ziemlich enttäuschen. Ein toller Auftritt, auch wenn er, in punkto Atmosphäre einfach nicht an den letzten Auftritt beim Breeze heranreicht, bei dem es richtig dunkel war!

Deutlich progressiver und melodischer waren die Töne, die Anathema anschließend machte. Die Briten spielten ihre mitreißenden Nummern mit viel Verve runter und konnten auf einen Pit ohne viele Nahkämpfer blicken. Schön, eingängig und mitsingkompatibel wie sie waren, war auch der Gig schon wieder vorbei und ANATHEMA hinterließen verschwitzte, sehr zufriedene Leute. [MS]

Setlist:
Deep, Empty, Lost Control, A Simple Mistake, Closer, A Natural Disaster, Sleepless, Universal, Fragile Dreams

Im Anschluss versuchte ich noch ein wenig vom Auftritt von War From A Harlots Mouth zu erwischen, krasser Stilwechsel zu einem nicht minder erfolgreichen Auftritt. Die Berliner spielten einen absolut energiegeladenen Gig, der Fronter brüllte sich die Lunge aus dem Leib und zog das Publikum mit seiner Bewegungsfreude ziemlich schnell mit. Spätestens, als er dann ins Publikum sprang, war dieses voll und ganz bei der Sache! Eine saubere Leistung!

Setlist:
How To Disconnect, They Come In Shoals, Heeey, Let’s Start A Band!, No Hi-5, Security Werewolves, Crooks, Fighting Wars, Uptown Girl, Copyriot, Keeping It Up, Transmetropolitan, Cancerman, Recluse

Auf der Hauptbühne indes war es Zeit für Cannibal Corpse, warum hat man die bitteschön zwischen Anathema und End Of Green gepackt? Da hätte man doch besser daran getan, Corpse direkt vor Hypocrisy spielen zu lassen. Oder wollte man sichergehen, dass die Headbanger nochmals Zeit hatten, im Nacken eine kurze Verschnaufpause zu gönnen? Die Amis jedenfalls massakerten gewohnt tight und routiniert quer durch mehr als 10 Songs binnen einer Stunde Spielzeit. Corpsegrinder scherzte, wie schon so oft, dass das Publikum ja gerne versuchen könne, es mit ihm beim nackenbrecherischen Propellerheadbangen aufzunehmen. Im Publikum ging es zu „Wretched Spawn“ und „Make Them Suffer“ ordentlich rund. Wenn hier jemand litt, dann der Nacken. Allerdings stellt sich bei mir nach einer Weile eine gewisse Langweile ein, die mich bei beinah jedem Cannibal Corpse Auftritt irgendwann befällt. Klar, die Nummern sind ultrabrutal, aber mal ehrlich, Abwechslung sieht anders aus. Dennoch, der Auftritt hatte sich gewaschen!

Setlist:
Scalding Hail, Unleashing The Bloodthirsty, Savage Butchery, Sentenced To Burn, The Wretched Spawn, I Will Kill You, I Cum Blood, Evisceration Plague, The Time To Kill Is Now, Death Walking Terror, Make Them Suffer, Priests Of Sodom, Staring Through The Eyes Of The Dead, Hammer Smashed Face, Stripped, Raped And Strangled,

Kylesa hatte ich bereits zwei Wochen zuvor beim Brutal Assault in Tschechien gesehen und so bekam ich allenfalls aus einiger Entfernung einige Töne mit, denn es war höchste Zeit zum Essenfassen. Fakt ist jedenfalls, dass jeder, der sie weder gehört, noch live gesehen hat, das schnellstmöglich mal nachholen sollte. Denn ihr Stoner/Sludge Metal macht nicht nur eine Menge Spaß, auch die zwei Drummer sorgen live für eine fette Rhythmusgrundlage.

Wieder an der Painstage angekommen, spielten dort nun End Of Green vor einer ziemlich ansehnlichen Menge. Mit „Weakness“ stiegen die Gothrocker ins Set ein und Sänger Michelle Darkness hatte sichtlich Freude am Auftritt und den zahlreich erschienen Fans. Der bewegungsfreudigste in der Band war eindeutig der Gitarrist, der mit fliegenden Dreadlocks über die Bühne wirbelte. Was allerdings noch fehlte, um das Publikum letzten Endes aus der Reserve zu locken blieb fraglich.War es die Hitze? Man weiß es nicht, die Songs jedenfalls rockten amtlich.

Mit End Of Green trat dann eine Dark Metal-Kapelle auf den Plan. Im Gegensatz zu manch anderen Bands des Genres, gibt es bei End Of Green noch Screams satt und Gothic sowieso. Die Band bot in 45 Minuten ein geiles musikalisches Inferno, wobei das Hauptaugenmerk auf die älteren Stücke ihrer bisherigen Alben lag. Aber auch die neueren Sachen kamen nicht zu kurz. [MS]

Setlist:
Weakness, Dead City Lights, Demons, Killhoney, Pain Hates Me, Drink Myself To Sleep, Goodnight Insomnia, Hurter, Everywhere, Tie Me A Rope… While You’re Calling My Name, Die Lover Die, Death In Veins

Ok, ok, wem das zu gotisch, zu düster und zu harmlos gewesen ist, der war kurz darauf wohl auf der Zeltbühne bei Disbelief wesentlich besser aufgehoben. Eine der besten Death Metal Bands zu bieten hat machte denn auch keine halben Sache und bollerte direkt nach dem Intro „A Place To Hide“ in die Menge. Auch wenn die Band nach wie vor immer noch viel zu sehr unterschätzt wird, ließ die Masse an kreisenden Matten keinen Zweifel daran aufkommen, dass die hier Anwesenden sehr genau wussten, welche genial brutales Material sie hier erwartete. Langweile kam jedenfalls keine auf, denn die Band mischte gekonnt Songs verschiedenster Alben und servierte eine gute gemischte Death Metal Suppe. „Rewind It All“ schraubte sich dermaßen treibend ins Hirn, dass man spätestens ab da die volle Ladung Todesblei im Kopf hatte und keinerlei Anstalten machte, vor Ende des Gigs wieder aus dem Zelt zu verschwinden.

Setlist:
Intro (Hell), A Place To Hide, Hate Aggression Schedule, Rewind It All, Navigator, Sick, The One, Misery, The Last Force: Attack!!

Mit Death Metal ging es im Anschluss auch gleich weiter, dieses Mal mit schwedischem. Hypocrisy´s „Fractured Millenium“ schallte mir bereits entgegen, als ich, noch völlig geplättet von der Disbeliefschen Dampfwalze Richtung Hauptbühnen lief. Die Schweden zeigten der Menge ziemlich schnell wo der Hammer hing und eine Zeit zum Warmwerden schien keiner zu brauchen, wie auch, wenn man direkt im Anschluss „Weed Out The Weak“ und „Eraser“ um die Ohren geschlagen bekommt?! 20 Jahre und kein bißchen leise, das trifft im Falle von Hypocrisy genau zu, bleibt nur zu hoffen, dass Peter mit Hypocrisy nun auch wieder genauso ausdauernd tourt, wie er es mit Pain getan hat. Die Fans scheinen gierig gewartet zu haben. Den krönenden Abschluss lieferte „Roswell 47“, welches definitiv bei keinem Hypo Gig fehlen darf. Fetter Auftritt!

Setlist:
Fractured Millenium, Weed Out The Weak, Eraser, Pleasure Of Molestation/Osculum Obscenum/ Penetralia, Apocalypse/The Fourth Dimension, Let The Knife Do The Talking, Adjusting The Sun, A Coming Race, Killing Art, Fire In The Sky, Warpath, Roswell 47

Gorgoroth konnten da im Anschluss eigentlich nur noch verlieren. Auch wenn ihr Black Metal natürlich noch eine ganze Ecke böser war. Ja, verloren haben sie insofern schon einmal, als dass der Gig mit einiger Verspätung begann und das Publikum beim eigentlichen Beginn mit „Bergtrollets Hevn“ recht reserviert auf die Norweger reagierte. Ich für meinen Teil beschloss, mir das, was mir musikalisch eh eher weniger zusagte zu sparen und, wie ich später hören sollte, hatte sich in Sachen auch nicht mehr allzu viel getan.

Setlist:
Bergtrollets Hevn, Satan-Prometheus, Profetens Apenbaring, Aneuthanasia, Forces Of Satan Storms, Ødeleggelse Og Undergang/Blood Stains The Circle, Unchain My Heart, Destroyer, Katharinas Bortgang, Revelation Of Doom

Auf der Partystage sah das Ganze dann schon komplett anders aus. Ein Unterschied wie Tag und Nacht möchte ich gar sagen, denn als ich zum dritten Song ( „Diva Of Disgust“) von Despised Icon dort eintrudelte, war die Stimmung bereits am Kochen. Den Fans war wohl so richtig bewusst geworden, dass die Kanadier hier ihre letzte Show auf deutschem Boden vor ihrer, bereits beschlossenen, Auflösung spielen würden. Meine Fresse, was da abging! Moshpit allenthalben, Circlepits, eine Fanschar, die aus voller Kehle mitschrie und eine Band, die beinah schon überwältigt wirkte, von den offenen Armen, mit denen sie hier, wieder einmal empfangen wurden! War ihr Gig vor zwei Jahren nachts um zwei oder drei an gleicher Stelle bereits ein voller Erfolg gewesen, so toppte dieser Gig alles! Bleibt zu hoffen, dass sie sich ihre Bandauflösung noch einmal überlegen… vielleicht eine Reunion…

Setlist:
All For Nothing, A Fractured Hand, Diva Of Digust, Day Of Mourning, Retina, Warm Blooded, In the Arms Of Perdition, Furtive Monologue, MVP

Wer sich im Zelt nicht bereits völlig verausgabt hatte, konnte nun direkt den Weg zur Mainstage antreten, denn dort standen Heaven Shall Burn in den Startlöchern. „Hallo, wir sind´s wieder!“ grüßte der Sänger von der Bühne und ja, auf dieses Wiedersehen kann man sich freuen. Der fulminante Auftritt von vor zwei Jahren war mit Sicherheit jedem der damals Anwesenden noch gut in Erinnerung und die Vorfreude auf den heutigen Gig, der mit „Architects Of The Apocalypse“ begann war groß. Die Band hatte eine Menge Spaß am Auftritt und dieser übertrug sich in Windeseile auf die Fans. Neben den schnell aufkommenden Circlepits, wollte die Band heute mal etwas anderes sehen – eine Menge kleiner Circlepits wurde gefordert und die sollten sie auch bekommen, ein interessantes Bild!
Die Band wächst und wächst und mittlerweile bietet man auch optisch mit Videoleinwänden und Lichteffekten etwas. Nicht, dass das absolut nötig gewesen wäre, es komplettiert aber das Bild und zementiert ihren Status als „würdiger Headliner“ auf´s neue. „Black Tears“ beendete den fetten Gig mit einem wahren Knall – den es übrigens auch in Form eines Glitzerregens gab. Highlight!

Setlist:
Intro, Architects Of The Apocalypse, The Weapon They Fear, Counterweight, The Omen, Buried in Forgotten Grounds, Intro + Endzeit, Combat, The Disease, Voice Of The Voiceless, Return To Sanity, Forlorn Skies, Lie You Bleed For, 7th Cross, Behind A Wall, Unleash Enlightment, To Inherit The Guilt, Black Tears

Wer da musikalisch in eine annähernd ähnliche Kerbe geschlagen hätte, hätte nach diesem fulminanten Gig einen echt schweren Stand gehabt. Da das bei Gwar allerdings nicht der Fall war und diese sowieso auf eine ganz andere Art und Weise so oder so genügend Aufmerksamkeit auf sich ziehen, werfen wir nun also einen Blick auf das Treiben auf der Painstage. Der Fotograben wirkte kurz vor Beginn recht leer, jeder, der nicht drin sein musste, war auch nicht drin. Wer aber dennoch dort sein musste oder wollte, war von oben bis unten in Plastikregenmäntel eingehüllt. Der Rest musste aus sicherer Entfernung und von der Seite Fotos schießen. Warum diese Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll waren, zeigten die kostümierten Herren sehr schnell, denn die Musik ist absolute Nebensache,
wenn eine dermaßen kranke Show abgezogen wird. Ein geköpfter saut zuerst einmal die gesamten ersten Reihen von oben bis unten mit Kunstblut ein, später folgten weitere imitierte Körpersäfte. Ohne Kostüme und krass überzeichnete Showeinlagen bestehend aus Gewalt und Obszönität, würde wohl
kaum jemand Gwar Beachtung schenken. So aber hat die Band für Viele etwas Kultiges. Ich für meinen Teil hatte jedoch spätestens nach Hitler´s Auftritt genug gesehen und legte eine kurze Verschnaufpause ein.

Und das war nötig, denn es galt bis zwei Uhr durchzuhalten. Dann nämlich war es Zeit für einen der Exoten des Festivals: Orphaned Land aus Israel. Trotz später Stunde war das Zelt ordentlich gefüllt, denn seit ihrem aktuellen Album „The Way Of ORwarriOR“ haben sich die Israelis endgültig aus dem Status des Geheimtip herauskatapultiert. Geboten wurde ein abwechslungsreiches Set von einer absolut motivierten Band, die voll und ganz hinter dem steht, was sie mit ihren Songs propagiert. Egal, ob die Menge dazu aufgefordert wurde zu klatschen oder zu springen, sie tat es. Zu „Sapari“ gab es in gewohnter Manier einen gelungenen Gastauftritt von Tänzerin Betül, die dem Song das i-Tüpfelchen verpasste. Schade, dass nach einer dreiviertel Stunde nach dem mit ordentlicher Publikumsunterstützung performten „Norra El Norra“ und schließlich „Ornaments Of Gold“ bereits Schluss war. Die Zugaberufe jedenfalls bestätigten, dass hier ein toller Auftritt zu solch später Stunde über die Bühne gegangen war.

Setlist:
Birth Of The Three (The Unification), Olat Ha’tamid, Barakah, The Kiss Of Babylon (The Sins), Sapari, Ocean Land (The Revelation), Thee By The Father I Pray, Norra El Norra (Entering The Ark), Ornaments Of Gold

An und für sich war es noch geplant gewesen, den Gig der tollen Long Distance Calling zu verfolgen, dieser Plan wurde jedoch aufgrund von Müdigkeit ad acta gelegt.

 

Samstag, 21.08.2010
Irgendwie hatte das nicht ganz hingehauen, am heutigen Tag pünktlich um 11 vor der Painstage anzutreten, um dem ersten Be´Lakor Gig außerhalb Australiens beizuwohnen. Somit musste ich mich damit begnügen mir das Ganze aus der Ferne anzuhören. Toll zu hören, dass das Publikum offenbar bereits zahlreich erschienen war, um sich mit „Sun´s Delusion“ und „Neither Shape Nor Shadow“ wecken zu lassen. Die Aussies haben es aber auch einfach verdient. Bleibt zu hoffen, dass sie mit diesem Auftritt auch ein paar neue Fans hinzugewonnen haben, verdient hätten sie´s auf jeden Fall!
Setlist:
Sun’s Delusion, Neither Shape Nor Shadow, Tre’aste, From Scythe To Sceptre

UNDERTOW bedienten im Anschluss die Metalcore/Thrash-Fraktion, konnten aber dank ihres hüftsteifen Stageactings nur verhaltene Reaktionen ernten. Musikalisch sind die Kerle topfit, aber im Vergleich mit anderen Bands des Tages wirkten die Süddeutschen etwas zu behäbig. [MS]

Als nächstes standen für mich Van Canto auf dem Plan, die mit ihrem Rakataka-Acapella Metal einen rasanten Aufstieg hingelegt haben. So wunderte es denn auch nicht, dass zum ersten Song „Lost Forever“, der Platz vor der Mainstage mehr als ordentlich voll war. Im Publikum waren viele Fans, aber sicherlich auch eine Menge Leute, die sich das Schauspiel einfach einmal ansehen wollte, wie eine Band, völlig ohne Instrumente – ok fast, ein Schlagzeug gibt es dennoch – Metalsongs zum Besten gibt. Beim Breeze zündete diese eigenwillige Band jedenfalls sofort und „Fear Of The Dark“ wurde nicht nur auf der Bühne gesungen. Das Publikum war voll und ganz bei der Sache und Van Canto legten ordentlich vor, für die nun nachfolgenden Bands, die sich erstmal an diesem Auftritt messen lassen mussten.

Warum VAN CANTO so früh die Bretter mussten, ist nicht ganz klar, sind die Deutschen doch eine echte Institution in Sachen A-Capella geworden. Sie konnten mich voll und ganz überzeugen, wie sie an diesem Samstag bewiesen. Egal ob eigenes Material oder Coversongs, das technisch hochanspruchsvolle Material wurde tight aus den Boxen gejagt und von den Fans gebührend gefeiert. [MS]
Setlist:
Lost Forever, Metal Song, Rebellion, One To Ten, Bard’s Song, The Mission/ Master Of Puppets, Fear Of The Dark

Psychopunch legten einen beeindruckenden Auftritt hin. Frontmann JM hatte Dinkelsbühl fest im Griff. Ein fetter Gitarrensound donnerte die proppevollen Ränge hoch während die Schweden einmal mehr ihren irgendwie völlig eigenen Stil aus progressiv und abgetrackten aber auch groovigem Metal zelebrierten. Auf den Alben kann ich ja mit diesem Genre gar nicht viel anfangen, doch live können Psychopunch einfach was! Sehr geil! [MS]

Auf der Partystage wartete mittags um kurz vor vier, bei massig Sonnenschein draußen, ein musikalischer Leckerbissen auf Eingeweihte. Hacride aus Frankreich hatten es mit ihrem vertrackten Songmaterial sicherlich nicht einfach, ließen aber trotz allem Nichts anbrennen und stiegen gleich in die Vollen. Auch wenn dem Publikum nicht allzu viele Reaktionen zu entlocken waren, war die Band voll und ganz bei der Sache. Im Gegensatz zu den Fans war bei ihnen schließlich auch noch nicht der vierte Festivaltag angebrochen. So oder so wäre ihnen mehr Aktion im Publikum zu wünschen gewesen.

Poisonblack aus Finnland um dem ex-Sentenced Sänger Ville Laihiala hatten es nicht sehr viel besser. Zwar waren hier mehr Leute vor der Bühne erschienen, aber die Menge schien nach wie vor nicht sehr begeisterungsfähig (während sich einem kurz zuvor bei Eisbrecher ein ganz anderes Bild geboten hatte). Es war aber auch immer noch verdammt heiß und die Sonne brutzelte munter auf die vor der Bühne stehenden. Aber hey, Poisonblack wusste auch damit umzugehen und präsentierten ihren Gothic Metal mit einer Menge Spielfreude. Viele werden nach wie vor sagen, dass das nie an Sentenced heranreichen wird, aber statt darüber wieder und wieder zu lamentieren, freut euch doch einfach mal, dass Ville´s Stimme nach wie vor wunderbar rau ist und sich auch in die Poisonblack Songs wie „Leech“, „Nothing Else Remains“ oder „Rush“ bestens einfügt.
Setlist:
Casket Case, Leech, Nothing Else Remains, Love Infernal, Soul In Flames, Left Behind, Rush, Buried Alive, Bear The Cross

Und noch mehr schwere Kost auf der Partystage, nun waren Solstafir aus Island an der Reihe, die sich live, zumindest in unseren Breiten eher etwas rar machen. Ihre eigenwillige Psychedelic Rock/Metal Mixtur konnten sie leider nur knapp eine halbe Stunde lang zum Besten geben, was dazu führte, dass die Isländer mit zwei Songs, die wohl knappste Setlist des gesamten Festivals hatten. Allerdings war der zweite Song, das fantastische „Ritual of Fire“ auch gut zwanzig Minuten lang. Eigentlich mehr als schade, dass man einem derart raren Gast, der zudem noch solch interessantes Songmaterial im Gepäck hat, nicht mehr als eine halbe Stunde Spielzeit zugesteht. So oder so konnten die Fans auch in dieser kurzen Zeit in ein außerordentliches Klangerlebnis völlig eintauchen und es der Band gleichtun, die völlig in Musik und Instrumente vertieft war und alles um sich herum zu vergessen schien.
Setlist:
Köld, Ritual Of Fire

Nach diesem Gig war immer noch genug Zeit für einen Tapetenwechsel, denn nun waren bereits die Brasilianer Sepultura auf der Bühne, die in diesem Sommer wirklich allgegenwärtig zu sein schienen. Für mich jedenfalls, war das bereits der fünfte Gig. Wie gewöhnlich war die Menge am toben, bei diesen treibenden Rhythmen war es aber auch wirkliche in Ding der Unmöglichkeit einfach mal ruhig stehen zu bleiben. Die Stimmung kochte, stieg weiter an und war spätestens beim Rausschmeißer „Roots Bloody Roots“ auf dem Höhepunkt. Freudige Gesichter auf der Bühne, ob der ausrastenden Menge, freudige Gesichter auch im Publikum, das offenbar zu alter Form aufgelaufen ist.
Setlist:
Intro (A-LEX IV), Moloko Mesto, Alex I, Arise, Refuse/Resist, What I Do, Convicted In Life, The Treatment, Troops Of Doom, Schizophrenia / Escape To The Void, Territory, Innerself, Rattamahata, Roots Bloody Roots

Die Party konnte im Anschluss mit Korpiklaani munter weitergehen. Die Verfechter von Vodka, Bier und Co priesen auch eben jenes im ersten Song „Vodka“ an und die los ging der Spaß. Zum Tanzen oder Mitfeiern musste man die ersten Reihen mit Sicherheit nicht mehr auffordern und auf den Rest des Publikums schwappte die Party nach und nach über.
Setlist:
Vodka, Journey Man, Korpiklaani, Cottages & Saunas, Kipumylly, Tuli Kokko, Viima, Juodaan Viinaa, Pellonpekko, Paljon On Koskessa Kiviä, Crows Bring The Spring, Pinewoods, Wooden Pints, Happy Little Boozer, Beer Beer, Let’s Drink

Nun war es Zeit für den nicht mehr ganz so geheimen Surprise Act. Denn jedem aufmerksamen Besucher war mit Sicherheit schon der Name Bülent Ceylan aufgefallen, der auf dem Rücken der Festivalshirts, versteckt zwischen all den Bands, fett aufgedruckt war. Spätestens beim Lesen des Festival Infoheftes, in dem stand, dass hier etwas „was so noch auf keinem deutschen Festival gegeben hat“ stattfinden würde und derjenige die Menge auch „ohne Gitarrenriffs rocken würde“. Und das tat er. Der Platz vor der Hauptbühne war voll, richtig voll! Überall im Publikum sah man Schilder mit „Der Türke muss schwitzen“ oder auch „Monnem rockt!“. Lautstarke Sprechchöre riefen nach Bülent und dieser stürmte headbangend die Bühne. Völlig unbegründet also evt. Zweifel, wie das Publikum ihn wohl empfangen würde, wie er noch kurz zuvor auf der Pressekonferenz gesagt hatte. „Ihr seid doch krank im Kopf“, war das erste, was er herausbrachte, als er die Meute vor der Bühne sah, die das Grinsen nicht mehr aus den Gesichtern bekam. Die nächsten 20 Minuten gehörten dann Hausmeister Mompfred (der seine Anti-Rassismuspillen vergessen hatte) und weiteren Figuren. Das Publikum war so aus dem Häuschen, dass es gar Circlepits startete, bei der passenden Mucke headbangte, als stünde gerade einer der Headliner auf der Bühne und es forderte gar eine Wall Of Death. Ganz so, wie er es bei der Pressekonferenz angekündigt hatte: „Wenn es gut läuft, geh´ ich Crowdsurfen!“, tat er dies auch und genoss das Bad in der Menge sichtlich. Den Kerl kann man gerne öfter auf deutsche Festivalbühnen loslassen.

Weiter im Programm ging es mit der zweite NYHC Legende, Sick of it All. Die Stimmung, die zuvor bei Bülent geherrscht hatte, blieb hier weiter bestehen und die Fans wurden von der ersten Sekunde an mit „Death Or Jail“ richtig gefordert. Die Menge tobte und der Gitarist sprang auf der Bühne umher, das einem fast schon Angst und Bange werden könnte. Wieder einmal erhärtete sich der Verdacht, dass alle Mitglieder von Hardcore Bands schlichtweg hyperaktiv sind. Wer hier mal eine Minute suchte, um Luft zu holen, war definitiv an der falschen Adresse, denn die gab es hier sicherlich nicht. Es folgten Songs wie „The Divide“, „Built To Last“ und „Scratch The Surface“ und das Publikum fraß der Truppe wirklich aus der Hand. Sauber!
Setlist:
Death Or Jail, Good Looking Out, Uprising Nation, The Divide, America, Built To Last, Clobbering Time, Lowest Common Denominator, Step Down, A Month of Sundays, Busted, Take The Night Off, My Life, Waiting For The Day, Dominated, Injustice System, Machete, Scratch The Surface, Us vs. Them

Es war mittlerweile dunkler geworden und somit war die richtig Arbeitsumgebung für die nun folgenden Dark Funeral geschaffen worden. Black Metal schwedischer Prägung mit einem Schlag ins Gesicht der Fans, denn der Sänger kündigte an, nach 15 Jahren Bandgeschichte aus der Band auszusteigen. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen hängten sich die Schweden deswegen so richtig ins Zeug und pfefferten „The End Of Human Race“ oder „Goddess Of Sodom in die Menge. Schade nur, dass Anwesenden, trotz eines guten Gigs kaum Regung zeigten. War das etwa wieder ein Rückfall in die alte Müdigkeit? Nun, die fette Pyroshow riss schon mal einen Teil der Anwesenden aus ihrer Festivalapathie und dem Rest war eben einfach nicht mehr zu helfen. Auch wenn Dark Funeral

sonst eher nicht meine Kragenweite sind, konnte sie mich dieses Mal auf jeden Fall überzeugen und erhalten beide Daumen nach oben für einen fetten Gig.
Setlist:
The End Of Human Race, 666 Voices Inside, Goddess Of Sodomy, The Arrival Of Satan’s Empire, Stigmata, Atrum Regina, An Apprentice Of Satan, King Antichrist, In My Dreams, My Funeral

Ja, vielleicht haben Viele auch einfach nur auf den nun folgenden Gig gewartet, Children of Bodom aus Finnland reihten sich in den finnischen Überfall auf dem Summer Breeze ein und präsentierten so ziemlich die gleiche Setlist, wie schon vor zwei Wochen beim Brutal Assault. Eine Setlist, mit der man auf jeden Fall auf Nummer sicher ging, denn die war gespickt mit einer Menge Klassiker. Im Gegensatz zu früherer Gigs, die von Pyros über Autos so ziemlich alles auf der Bühne hatten, verzichtete man hier auf jeglichen Schnickschnack und rockte sich munter durch „Hate Crew Deathroll“, „Everytime I Die“ oder Six Pounder“. Hier schien das Publikum wirklich wie ausgewechselt, top Stimmung vom ersten Ton an, Soli wurden bejubelt, die Band machte die gewohnten Faxen am Keyboard beim zusammen Posen etc. Es hagelte Crowdsurfer und die Security hatte beim langsam sich dem Ende zuneigenden Festival wirklich alle Hände voll zu tun. „Hate Me“ wurde brav vom Publikum mitgesungen. Erstaunlich war zum einen das nun wirklich wache Publikum und Alexi, der sein heißgeliebtes Lieblingswort viel weniger als sonst benutzte. Wird da etwa ein Wildchild so langsam erwachsen? So oder so, das war ein routinierter Gig, der nichts zu Meckern ließ, das Wiederum könnte ihnen aber beinah doch schon als Meckerpunkt angekreidet werden, war beinah schon zu routiniert.
Setlist:
Follow The Reaper, Hate Crew Deathroll, Bodom Beach Terror, Everytime I Die, Living Dead Beat, Sixpounder, Blooddrunk, In Your Face, Angels Don’t Kill, Kissing The Shadows, Hate Me, Silent Night, Bodom Night, Needled 24/7, Downfall

So langsam war auch bei uns die Luft raus, zwei Bands hatten wir uns noch rausgepickt, die unbedingt noch sein mussten. Die erste davon waren My Dying Bride, die wie schon vor einigen Jahren die Ehre hatten, als letzte Band auf den Hauptbühnen das Festival im Prinzip zu beenden. Zwanzig Jahre MDB, wenn das kein Grund zu feiern ist und diese Party läuteten sie mit „Fall With Me“ ein. Das allein konnte als erstes Highlight gelten. In beängstigender Geschwindigkeit hatten die Briten das Publikum im Griff und die hypnotische Wirkung breitete sich von den ersten Reihen weiter aus. Hier profitierte einmal eine Band von einem an und für sich müden Publikum. Denn einen großen körperlichen Einsatz verlangte der doomige Festivalabschluss Niemandem. Wohl aber die volle Aufmerksamkeit und die war ihnen mit „Wreckage Of My Flesh“ oder „Vast Choirs“ gewiss! Besonders Letzteres war eine Zeitreise par excellance, die Fans waren glücklich und My Dying Bride bekamen eine würdige Bandjubliäumsparty. Schade nur, dass aus Zeitgründen das wunderbare „Cry Of Mankind“ nicht mehr dargeboten werden konnte. Schade, dass da für die letzte Band keine Ausnahme mehr gemacht werden konnten.
Setlist:
Fall With Me, Bring Me Victory, Wreckage Of My Flesh, Turn Loose The Swans, Vast Choirs, She Is The Dark, My Body, A Funeral

Eine Band noch, dann war nicht nur das Summer Breeze Festival vorüber, nein, auch die Sommer Festival Saison. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge machten wir uns auf den Weg zum Gig der wieder auferstandenen The Crown. Ein neuer Sänger war an Bord und dieser konnte sogleich überzeugen, als der erste Song „Deathexplosion“ intoniert wurde. Death Metal Kracher folgte auf Kracher – und auch wenn das Zelt nicht mehr zum Bersten voll war, schien ein Teil des Publikums nochmals letzte Kraftreserven zu mobilisieren. „Doomsday King“ lieferte einen Vorgeschmack auf das, was uns beim in Kürze folgenden, neuen Album erwarten würde und es passt hervorragend zu den restlichen Songs. Somit war das Summer Breeze nun wirklich am Ende angelangt. Während auf der Partystage noch 1349 und Count Rave auftraten, saßen wir bereits im Auto und traten den Heimweg an.
Setlist:
Deathexplosion, Executionor, Under The Whip, Back From The Grave, Black Lightning, Blitzkrieg Witchcraft, Doomsday King, Crowned In Terror, Tale Of Destruction, Total Satan

Das Fazit zum Summer Breeze?
Im Prinzip das Gleiche wie immer. Auch wenn das Partyzelt größer geworden ist und es mehr Besucher zu sein schienen, behielt das Festival seinen nach wie vor, in Anbetracht der Größe, gemütlichen Faktor bei. Das Essensangebot war ordentlich, die Bandauswahl war top und hatte sicherlich für Jeden etwas zu bieten. Das einzige, was etwas nervig war, war die Dauerbeschallung auf der Camelstage. Bands während er Umbaupause auf der Partystage sind toll, aber warum muss dort auch Musik laufen, während im Zelt eine Band spielt? Das sollte man im nächsten Jahr vielleicht mal ändern. Noch eine Bühne braucht es an und für sich nicht.

Text: Cornelia Wickel, Markus Seibel

photos: Cornelia Wickel
100818-Obituary-3

Contributors

Cornelia Wickel

(nicht mehr aktiv) - Reportagen, Fotos

Schreibe einen Kommentar