ArchivKonzerteLive

Before The Dawn / Black Sun Aeon / Crib45

15.5.2009 Zwei neue, noch unbekannte Bands und eine „alteingesessene“ – das steht an diesem Abend auf dem Programm des Virgin Oil Clubs in Helsinki. Allerdings stellt sich alsbald heraus, dass doch irgendwie alle miteinander verbandelt sind – ein richtiger „Familienabend“ sozusagen.

Crib45

Raus aus der Bude45 („Crib45“) und rauf auf die Bretter des Virgin Oil Clubs. Welch besseren Grund könnte es dafür geben, als die Record Release Party zum neuen Album „Metamorphosis“. Diesmal ohne Videoinstallationen im Gepäck, wartet der frischgekürte STALKER Fresh Act im Wonnemonat Mai gleich mit drei Gitarren auf, was dem Sound eine recht organische, vielschichtige Atmosphäre verleiht, die schwer einzuordnen ist. Diverse Gastmusiker gaben sich auf „Metamorphosis“ ein Stelldichein, unter anderem auch ein gewisser Lars Eikind von Before the Dawn, und da die Herren ja ohnehin vor Ort waren, bot sich eine co-musikalische Einlage bei „The Ghosts Among Me“ geradezu an.

Auffällig war auch, dass alle Musiker, bis auf den Drummer, in der ersten Reihe stehen und es so keinen eindeutig erkennbaren FRONTmann gibt. Gut so, denn so steht die Musik voll und ganz im Mittelpunkt des Geschehens. Und das ist auch das Wichtigste! Im Auge behalten!

Black Sun Aeon

Kurze Zeit später wird schon ein weiterer Before The Dawn Musiker musikalisch tätig, denn mit Black Sun Aeon betritt eines der vielen (Neben-)Projekte des Tausendsassas Tuomas Saukkonen die Bühne, um das neue Album „Darkness Walks Beside Me“ vorzustellen. Das live Line-Up lässt einen dann auch gleich zweimal hinschauen, denn neben den Drums, die vom besagten Herren bearbeitet werden, gibt´s gleich zwei Gitarren und nichts weiter, kein Bass, Tasteninstrument, Querflöte oder ähnliches – „fehlende“ Instrumentierung wird einfach von Band eingespielt.

Nichtsdestotrotz weht einem hier ein richtiges Soundgewitter um die Ohren, getragen von Mynni Luukkainens (Sotajumala) donnernden Growls und Mikko Heikkiläs (Sinamore) hervorragenden düsteren clean vocals, die die Gesangsbeiträge von Herrn Saukkonen doch ziemlich verblassen lassen. Mächtiges Gerumpel im Karton!

Before The Dawn

Also dann zu fortgeschrittener Stunde Before The Dawn die Bühne betreten, war der spannendste Teil des Abends schon vorbei. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass der Sound während der ersten Hälfte des Sets unter aller Sau war und man weder Gitarren noch Vocals großartig heraushören konnte, alles verkochte irgendwie zu einem einzigen Soundbrei und ging, wie man so schön sagt, sang– und klanglos unter. Später konnte man dann sogar einige Songs wiedererkennen, unter anderem „Exile“, „Monsters“ und der unvermeidliche „Dead Song“, „My Room“ und „Unbreakable“ als Zugaben. Für mich eine Standardperformance ohne wirkliche Höhepunkte.

Und so schlägt man den Heimweg ein mit der Gewissheit, dass man daheim zwei neue Platten anchecken muss, Crib45s „Metamorphosis“ and Black Sun Aeons „Darkness Walks Beside Me“.

Kathleen Gransalke

Redakteurin für Reviews - Übersetzungen, Reportagen, Fotos - - - Favorisierte Musikrichtungen? - Punk, Rock, Death Metal, Mathcore - - - Favorisierte Bands? - Coheed & Cambria, Black Dahlia Murder, Dillinger Escape Plan, Mastodon