ArchivFestivals / EventsLive

Hole In The Sky VIII 2007

Die Bands, die sich schon am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag in Bergen die Ehre gaben, wurden vom STALKER leider verpasst, da leider zeitlich eine Anreise vor Freitag nicht möglich war. Schade, denn wie Festivalbesucher berichteten, haben The Batallion, Manngard, Immolation, Secrets Of The Moon und Napalm Death keine Gefangenen gemacht und der hoffnungslos überfüllten Garage heftig eingeheizt. Bei diesem Festival sollte man wirklich zusehen, keinen Tag zu verpassen…

Da aufgrund eines Versäumnisses unsererseits dieses Jahr kein Fotopass für den STALKER dabei war, hat uns das Hole In The Sky – Team mit Fotos von Christian Misje ausgeholfen. Vielen Dank dafür! Um Euch wie gewohnt eine Fotogalerie bieten zu können, haben wir ein paar Bilder vom diesem und letztem Jahr online gestellt, die Euch mal sozusagen das „Surrounding“ des Festivals zeigen: Bergen also. Da sich Bergen dieses Jahr in seiner typischen Form – im Regen – zeigte, sind die meisten Bilder von 2006.

photos: Samira Alinto

Freitag, 24. August 2007

USF Verftet – Hole In The Wall

Melechesh

Der König des Feuers, so heißt Melechesh vom Hebräischen ins Deutsche übersetzt, sind zusammen mit Bands wie Ophaned Land, die einzigen die ich kenne, die versuchen ihre Orienteinflüsse mit Metal zu verbinden. Sind Ophaned Land dabei noch recht soft, gehen Melechesh brachial zu Werke und knallen dem zahlenmäßig schon ordentlichen Publikum ihren so genannten „Mesopotamien Black Metal“ um die geneigten Ohren. In Deutschland sind die Herren aus Jerusalem leider noch recht unbekannt, was sich hoffentlich bald ändern wird. (eb)

Anaal Nathrakh

Anaal Nathrakh sind heftig, wie viele Season of the Mist Bands. Die Briten mit dem leicht anzüglich klingendem Namen, der aus dem Film „Excalibur“ stammen soll haben mit Dave Hunter ein echtes Tier am Mikro und auch wenn der Funke bei mir bei dem üblen Grindcore Black Metal Mix bei mir nicht ganz überspringen wollte, zeigte das Moshpit namens USF, dass Anaal Nathrakh hier genau den Nerv getroffen haben. Tolle Stimmung! (eb)

Belphegor

Die Ösis von Belphegor verdammten wieder mal alles, was nicht schnell genug auf die Bäume kam, und rechneten wieder mit Gott und Kirche ab. Leider klingen sie wie kleine böse Schwarzenegger, denen man den Lolly geklaut hat. Diese drolligen Kerle sind völlig überbewertet und lächerlich, aber schon wieder so lächerlich, dass man nicht wegsehen und -hören kann und somit fasziniert grinsend die Show verfolgt. Großer Spaß! (eb)

Entombed

Heilige Scheiße! Entombed spielten zwar nur mit einer Gitarre, was mich im Vorfeld skeptisch machte, aber was die Schweden mit den tollen T-Shirts hier boten, war mit Abstand die beste Show, die ich von ihnen bisher gesehen hab. Mit richtiger Inbrunst und sichtlich bestens gelaunt
Ein toller Mix aus alten vom Wolverine Blues und das neue „When In Sodom“, auch „Revel In Flesh“ und „Left Hand Path“ fehlten nicht. Alex Hellid kann seinen Trohn als „Master Of Death“ ohne Zweifel wieder einnehmen. Auch rückschließend auf das Publikum kann kam einem die mitreißende Show leider viel zu kurz vor. Entombed waren überraschender Weise mein Highlight des Festivals. (sa)

Mayhem

Was macht eine böse Band, wenn sich das Publikum schon länger nicht mehr mit Blut und Schweineköpfen schockieren lässt? Mayhem tönten vor der Show rum, dass sie etwas machen werden, dass so noch nie da war – und sie behielten Recht. Davon abgesehen, dass Atilla sich ein Mumienkostüm angezogen hatte, stand auf der Bühne ein Kaffeetisch. Zwischen den Songs, nahm die Band dort Platz, um in aller Ruhe bei Kaffee und Schnittchen ein Interview für das örtliche MTV zu geben. Sehr merk-würdig und so sicher noch nie da gewesen. Da wurde das Konzert schnell zum Nebenprogramm des Nebenprogramms, was schade war, denn außer den nervigen Unterbrechungen, die nur einmal lustig waren, stimmte musikalisch alles. Na ja… (sa)

Testament

Als die San Francisco-Bay Area – Legenden den offiziellen Abschluss des Abends einleiteten war wirklich Mayhem on stage! Testament konnten zusammen mit Entombed den Tag für sich als Erfolg auf ganzer Linie verbuchen. In dem zum bersten gefüllten USF lag irgendwas in der Luft, so dass das eigentlich unspektakuläre Konzert beim Publikum zum echten Happening ausuferte. Teilweise war die Bühne so übervölkert, dass die Band schwer auszumachen war. Gut die Songauswahl und Performance war gut und der Sound war auch okay, aber war es Grund genug für dieses herrliche Chaos? Eigentlich nicht und doch, Chuck Billy und seine Mannen sind wieder ganz da, wobei sie am Ende schon leichte Ermüdungserscheinungen erkennen ließen. (sa)

Samstag, 25. August 2007

Garage

Audrey Horne – Listening Session zu “Le Fol”

Wissenswertes und etwas über das am 25. August 2007 in Norwegen veröffentlichte Album findet ihr hier.

Studio Conclave & Earshot Studios

Sahg – Listening Session zu “Sahg II”

Den ganzen Spaß findet ihr hier bei uns.

USF Verftet – Unsilent Storms

Nifelheim

Ein wenig Corpsepaint und jede Menge Spikes, Nieten und anderes Gedöns und fertig sind die Nifelheimer. Zugegeben sie sind kultig, aber auch nicht mehr die Jüngsten und so wie sich Dany Filth, oder Caligula mit Plauze wirklich nicht mehr in hautenge Sachen zwängen sollten, könnten Nifelheim auch mal über ein anderes Styling nachdenken… wobei ihr Posing, dann nur halb so nett wäre. Aber weg von Äußerlichkeiten, denn das was die Schweden musikalisch darboten war, mit etwas Thrash aufgemotzter Black Metal, der alten Schule, der vom Bergener Publikum fast schon begeistert angenommen wurde. (eb)

Bloodthorn

Die Trondheimer von Bloodthorn, die mit der Zeit von heftigen Black Metal auf Death umgesattelt haben, hatten anscheinend eine große Fangemeinde im Schlepptau, denn die ersten Reihen schienen hauptsächlich ihretwegen angereist zu sein. Allerdings konnte die Band auf dem Hole In The Sky, die viele Stücken ihres aktuellen Release “Genocide“ spielte, sicherlich ein paar neue Fans dazu gewinnen. So angefeuert sah man Bloodthorn die Spielfreude förmlich an und sie spielten ein astreines Set. Auch wenn ich ihrem alten Stil ein wenig nachtrauere. (eb)

Deströyer 666

Mit ihrem so ganz eigenen Stil, der irgendwas aus der Rubrik Thrash/Black/Death – Vermischtes ist, kann man Deströyer 666 schwerlich mit anderen Bands vergleichen. Die Australier spielten eine gute Mischung aus Altem und Neuem und hatten mit Hits wie „Predator“, „Genesis To Genocide“, „Black City“ und „Raped“ das Publikum schnell für sich eingenommen. (eb)

Sabbat

Thrash Metal aus England? Gibt’s das noch? Die Frage hab ich mir wirklich gestellt, da ich von Sabbat solange nichts gehört hatte, und das Soloprojekt von Walkyiers so übel scheiterte, dass ich dachte, dass es sie dauerhaft nicht mehr gibt. Aber stimmt ja: die Reuion-Welle schwappte. Auch wenn Sabbat ein dankbares Publikum auf dem Hole In The Sky hatten, gehört diese Band zu denen, die es besser sein lassen sollten, denn manches Warmgemachtes ist eben nur lauwarm… (eb)

Kreator

Kreator sind zuletzt vor drei Jahren in Bergen aufgetreten und wurden hier wohl schmerzlich vermisst, denn als Ruhrpott/Helsinki-Thrasher mit ihrem Intro starteten, wurde es richtig voll und das Moshpit ließ keine zwei Minuten auf sich warten. Wollte Mille doch eigentlich schon längst am Nachfolger zu „Enemy Of God“ arbeiten, scheint er das Touren wohl doch nicht lassen zu können. Mit viel Energie und sichtlichem Spaß und den kultigen Songankündigungen des Herrn Petrozza war die Stimmung durchgehend ausgelassen, und auch wenn der eine oder andere Hit, wie „Violent Revolution“ fehlte, waren mit „Phobia“, „Extreme Aggressions“ oder „Suicide Terrorist“ schon einige Singalongs dabei. Sound, Licht, Performance – alles hat gepasst. Schöner Auftritt, nach dem nicht nur ich Nackenschmerzen hatte. Hoffentlich vergräbt sich die Band bald im Studio um Neues nachzulegen. (sa)

Immortal

Auf dem Wacken hatte man ja schon die Ehre die unheilige Dreifaltigkeit wieder in Aktion zu sehen. Immortal aber in einer vergleichsweise kleinen Location zu sehen, stellte ich mir aber doch spannend vor. Da Immortal aber die unbestrittenen Könige des diesjährigen Hole In The Sky waren, platzte das USF aus allen Nähten, und auch wenn die Organisatoren schon mit viel Belüftung und großen Leinwänden, die im übrigen auch bei den anderen Bands sehr nützlich waren, vorsorgten, hab ich doch kaum etwas sehen können. Soundmäßig hätte das ganze um einiges lauter sein können, was aber daran lag, dass ich während des ersten Songs eintrudelte und somit ganz hinten einen Platz fand. Ergo kann ich Euch nicht viel zu dem Gig erzählen, außer dass ich nur selig grinsende verschwitzte Gesichter mit wirren langen Haaren, nach Ende des Auftritts, zur Bar habe streben sehen. Im Zweifel also für den Angeklagten! (sa)

Danach wurde auf diversen wilden Afterparties weitergefeiert wie hier…

Fazit: Auch dieses Jahr konnte das Festival der anderen Art im regnerischen Bergen bei dem STALKER punkten und hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch etwas verbessert. Gemütlich, extrem und einfach toll!

Samira Alinto, Elka Berniger

Samira Alinto

Reportagen, Reviews, Fotos