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Tschinderella: Lebe authentisch!

Ein Name, eine Marke, eine Person – der österreichische Rockabilly-Mode Web-Shop Tschinderella hat sich mittlerweile am Markt etabliert – und hier erfahrt ihr mehr über und von der Powerfrau Tschinderella:

Hallo Tschinderella, bitte erzähle uns doch einmal kurz von dir persönlich? Wer ist Birgit Tschinder privat? 

Hallo liebe Klaudia, erstmal vielen Dank für die Einladung, ein Interview für den Stalker zu führen!

Privat bin ich eine ganz „normale“ Rockabella. Ich liebe und lebe den Retro-Stil der 50er Jahre. Ich mag diese positive Aufbruchstimmung, welche damals nach den Kriegsjahren herrschte. Das Offensein für neue Wege und Sichtweisen, dabei trotzdem bodenständig und verwurzelt bleiben. Die Art, wie die Jugend damals dachte, hat weltweit viel ändern dürfen. Diese Lebensfreude zeigt sich ja auch in der Musik, dem Tanzstil und der Kleidung des Rock ’n‘ Roll.

Das lebe ich tatsächlich auch im Alltag. Mein Umfeld ist wunderbar, ich habe sehr wertvolle, positive Menschen um mich, mit denen ich gemeinsam weinen und vor allem sehr viel lachen kann. Und eine kleine Rebellin bin ich ja auch. 😉

Tschinderella brav

 

 

Tschinderella Rockabella weniger brav

Birgit, was machst du beruflich?

Ich bin Inhaberin des Tschinderella Rockabilly Shops. Wir verkaufen typische Oldschool Accessoires und Kleidung, wie z.B. Haarschmuck, handgefertigte Taschen, Strümpfe, Petticoats, Schmuck, Kleider, Röcke, Jacken und vieles mehr. Durch den Onlineshop haben wir auch viele Kunden aus den anderen Bundesländern, Deutschland und der Schweiz.

Zusätzlich werde ich auch als Rockabilly-Werbegesicht für Fotoshootings, Werbespots und Festivals gebucht.

Wie bist du dazu gekommen, das zu machen?

Ich war über 40, hatte mehrere Berufe abgeschlossen, meine Arbeit diente nur zum Geldverdienen und das erfüllte mich nicht. Also ließ ich mich professionell coachen. Es wurden meine Ausbildungen, Hobbys, Werte etc. systemisch aufgestellt und in kürzester Zeit stand mein Firmenleitfaden fest.

Mir ist es z.B. sehr wichtig, mit heimischen Produzenten zusammenzuarbeiten, um andere Unternehmer zu unterstützen. Auch die soziale Ader darf nicht zu kurz kommen, so wurden unsere Gym-bags Rucksäcke in Zusammenarbeit mit pro mente genäht. (pro mente Austria =
Österreichischer Dachverband für Vereine und Gesellschaften für psychische und soziale Gesundheit; Anm.d.Red.)

Wer oder was hat dich am meisten inspiriert, deine Selbstständigkeit aufzubauen?

Hauptsächlich das vorgegebene System als Angestellte. Leider gibt es wenige Führungskräfte, welche die Stärken der Mitarbeiter kennen, fördern und den täglichen Ablauf danach ausrichten (dürfen). Man funktioniert, ist fremdbestimmt und unzufrieden. Ich wollte mir die Chance geben, da auszubrechen.

Was gefällt dir an deiner Tätigkeit am meisten?

Ich selber sein zu dürfen.

Wieviel Mut hat es dich gekostet, dich selbst als Marke zu profilieren? Und wie kamst du auf den Namen?

Der Firmenname „Tschinderella“ begleitet mich schon seit der Schulzeit, da mein Nachname ja Tschinder lautet. Und da der Name zum Gesamtpaket gut passt, war er von Anfang an klar.
Und wieviel Mut hat es mich gekostet, mich selber als Marke aufzubauen. Boah ja, das war schon eine Überwindung. Irgendwie wurde ich „zufällig“ dorthingeschubst.

Vor einigen Jahren arbeitete ich wieder einmal an meinem Selbstwert und Selbstvertrauen. Da fiel mir eine Annonce auf, welche ein Werbegesicht suchte. Mit etwas Überwindung habe ich mich beworben und wurde gleich im ersten Anlauf der Probeshootings gebucht. Damals noch nichtsahnend, wie groß diese Werbekampagne werden würde. Als ich mich plötzlich selber auf Plakaten, Bussen und in Zeitschriften sah, war das anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Irgendwie auch unrealistisch. Irgendwann wird es normal und heute ist es für mich kein Thema mehr, öffentlich aufzuscheinen. Im Gegenteil, jede Werbung, jedes Foto und jede Verlinkung hilft meiner Marke, bekannter zu werden.

Wo findet man dich in der Freizeit am ehesten?

Auf Konzerten, Tanzveranstaltungen, bei Vorträgen, Seminaren und in der Natur. Ich bin auch Ensemblemitglied bei den VocaRhythmix, also auch bei Proben und auf der Bühne.

Wenn ein Kunde bei dir etwas kauft, wie geht es dir dann dabei?

Wunderbar! Dieses leicht nervöse Kribbeln beim Öffnen jeder Mail, die mir eine neue Bestellung anzeigt. Ich freue mich über jeden einzelnen Kauf so sehr, dass ich immer von einem Ohr zum anderen grinse. Ich hoffe, dass die Kunden dieses positive Gefühl beim Auspacken ihrer Pakete rausspüren.

Wenn Tschinderella dann auf Fotos in facebook oder instagram verlinkt wird, oder die Kunden bei Google eine positive Bewertung abgeben, bin ich rundum zufrieden. Es ist schön, Menschen glücklich zu machen!

Was ist das Schwierigste in deinem Arbeitsalltag?

Ich bin gerade begeistert, dass ich über eine Antwort nachdenke und mir nichts Bestimmtes einfällt. Es gibt normale Herausforderungen wie in jedem Job.

Wie und wo kann man bestellen?

In meinem Webshop online auf www.tschinderella.com

Welche Botschaft möchtest du in die Welt hinaus tragen?

Sei du selber! Lebe authentisch. Verdränge keine Probleme, sondern sehe sie als Möglichkeit. Nimm keine Suchtmittel! Berausche dich durch Musik, Gesang, Kunst, Bewegung und Liebe. Sei dankbar und glücklich. Achte die Natur und die Tiere. Gehe wertschätzend mit dir und deinen Mitmenschen um. Freue dich und lache!

Wenn wir das alle schaffen, dann geht es der Welt da draußen superst!

Liebe  Birgit, danke, dass du dir für dieses Interview Zeit genommen hast!

Fotos: Photos are my story, Henry Welisch Photography, Simone Attisani Photography, Van Gaugi Photography

Klaudia Weber

Rücksichts- und gnadenlose Diktatorin, kniet vor mir! Anders gesagt: Chefredakteurin, Übersetzerin, Webseiten- und Anzeigenverwaltung, also "Mädchen für alles" - - - Schwerstens abhängig von Büchern (so ziemlich alles zwischen Herr der Ringe und Quantenphysik) und Musik, besonders von Metal finnischer Prägung. Weiters Malen, Zeichnen, Film, Theater... also könnt ihr mit einer vielseitigen Website rechnen. Mag.phil., zwei in 5 Jahren parallel abgeschlossene Vollstudien (English & American studies, Medienkommunikation) und stolz darauf, denn als Mädel aus einer Arbeiterfamilie in einem erzkonservativ-katholischen Land ging das nur dank Stipendium und etwas später im Leben als andere....